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Ikea verkauft "Malm" weiter in Europa - trotz US-Rückruf


Todesfälle in USA und Kanada
Ikea verkauft "Malm"-Kommoden weiter in Europa

Von afp, ap, t-online
Aktualisiert am 29.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Kommoden und Regale, die nicht an der Wand befestigt sind, können für Kinder lebensgefährlich werden.Vergrößern des BildesKommoden und Regale, die nicht an der Wand befestigt sind, können für Kinder lebensgefährlich werden. (Quelle: Carolyn Kaster/ap-bilder)
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Die Ikea-Kommoden der Serie "Malm", die nach dem Tod mehrerer Kleinkinder in den USA und Kanada zurückgerufen wurden, werden in Europa weiter verkauft. Der Rückruf gelte nur für Nordamerika, sagte eine Sprecherin.

Der Rückruf gehe auf einen freiwilligen Sicherheitsstandard der Industrie in den USA zurück, der für freistehende Kleiderschränke gelte. "Ikea hat den Standard für freistehende Schränke nicht angenommen, weil die Kommoden an der Wand befestigt werden sollen", erklärte die Sprecherin weiter. In Europa erfüllten die Kommoden alle Sicherheitsbestimmungen.

"Ikea-Kommoden sind sicher, wenn sie nach Anleitung an der Wand befestigt werden", schrieb das Unternehmen in einer Mitteilung. Die US-Verbraucherschutzbehörde CPSC macht die Möbelstücke für den Tod von sechs Kleinkindern verantwortlich.

Das Möbelunternehmen hatte rund 36 Millionen Kommoden zurückgerufen. Betroffen waren neben verschiedenen Ausführungen der Kommoden auch noch Regale mit Schubkästen. Alle Modelle wurden bei Ikea in Nordamerika jahrelang verkauft.

Sechs Todesfälle in den USA

Nach Ikea-Angaben wurden in den vergangenen 13 Jahren sechs Todesfälle in den USA gemeldet, drei davon seit 2014. Die Kinder starben beim Erklimmen der Kommode, die dabei auf sie kippte. In keinem der Fälle sei die Kommode wie in der Montageanleitung vorgeschrieben an der Wand befestigt gewesen.

Einige der Todesfälle sind allerdings nach Angaben der Behörde sehr lange her. Ein Kind starb bereits vor 27 Jahren, die anderen Fälle stammen aus den Jahren 2002 bis 2016. Die CPSC weiß nach eigenen Angaben darüber hinaus von 36 Fällen, in denen Kinder verletzt wurden.

Kommode an der Wand befestigen

Auch Ikea betonte, die Kommoden sollten an der Wand befestigt werden, um ein Umfallen zu verhindern. Wer ein solches Möbelstück besitze und es noch nicht angeschraubt habe, sollte es außer Reichweite von Kindern räumen. Ikea bot kostenlose Sets zur Verankerung der Möbel an.

Kunden können sich aber auch den Preis erstatten lassen. Dies gilt für Stücke, die seit 2002 gekauft wurden. Ältere Möbel werden zum halben Preis zurückgenommen. Der Rückruf betrifft Kindermöbel mit einer Höhe von mehr als 60 Zentimetern und mehr als 75 Zentimeter hohe Einrichtungsgegenstände für Erwachsene.

Hinweis in der Gebrauchsanweisung

Der Ikea-Chef in den USA, Lars Petersson, erklärte, die Modelle hätten einen Hinweis in der Gebrauchsanweisung, dass man sie an die Wand schrauben müsse. Schon im vergangenen Jahr hatte der Konzern kostenlose Sets zur Befestigung seines Kommodenmodells Malm verteilt, nachdem es Berichte über Todesfälle bei Kindern gegeben hatte.

Die Verbraucherbehörde betonte, auch andere Hersteller würden belangt, wenn es ein Risiko gebe, dass ihre Möbel umfallen. "Ich appelliere an die Möbelindustrie, rascher sichere Modelle auf den Markt zu bringen", sagte CPSC-Chef Elliot Kaye.

USA: Alle zwei Wochen ein totes Kind durch umkippende Möbel

Zugleich machte Ikea gemeinsam mit der US-Behörde für Produktsicherheit auf die Gefahren umkippender Möbel aufmerksam. Die Behörde hatte damals mitgeteilt, dass in den USA alle zwei Wochen ein Kind stirbt, weil ein Möbelstück oder der Fernseher umkippt.

Warnhinweise in deutscher Bauanleitung

In der Bauanleitung der Kommoden, die auch in Deutschland erhältlich sind, wird ebenfalls auf die Gefahr des Umkippens verwiesen: "Wenn Möbelstücke umkippen, können ernste oder lebensgefährliche Verletzungen durch Einklemmen die Folge sein. Um zu verhindern, dass das Möbelstück umkippt, muss es fest an der Wand verankert werden."

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