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"Mensch ärgere Dich" - warum Kinder nicht verlieren können


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"Mensch ärgere Dich" - warum Kinder nicht verlieren können

t-online, cst

Aktualisiert am 18.05.2012Lesedauer: 2 Min.
Auch verlieren will gelernt sein.Vergrößern des BildesAuch verlieren will gelernt sein. (Quelle: imago-images-bilder)
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Mal verliert man, mal gewinnen die anderen. Was beim Fußball stimmt, gilt auch für Kinder: Richtig verlieren will gelernt sein. Mit unseren Tipps behalten Eltern beim nächsten Spielenachmittag die Nerven.

Kleine Rumpelstilzchen

Das haben alle Eltern schon einmal erlebt: Die Familie sitzt gemütlich bei einem Brettspiel beisammen, alle sind guter Dinge - bis sich die drohende Spielniederlage des Kindes abzeichnet. Rausschmeißen macht Spaß, Rausgeschmissen werden weniger. Ruck zuck kippt die Stimmung und das eben noch so friedvolle Kind mutiert zum Rumpelstilzchen, fegt die Spielfiguren vom Tisch und droht: "Ich spiele nie wieder mit euch!"

Verlieren lernen

Warum können Kinder eigentlich so schlecht verlieren? "Es gibt durchaus Kinder, die verlieren können", sagt Ulrich Gerth, Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. "Vielen fällt es jedoch schwer." Gerade jüngere Kinder lebten noch in der Vorstellung, über alles und jeden bestimmen zu können. Diese Allmachtsphantasie, in der Verlieren nicht vorgesehen ist, kollidiert dann mit der Wirklichkeit. Auch Erwachsene verlieren nicht gern, haben aber gelernt, mit Niederlagen umzugehen.

Kinder, die in einem Klima der gegenseitigen Wertschätzung aufwachsen, tun sich mit dem Verlieren oft leichter. "Diese Kinder spüren, dass sie als Person wichtig sind und nicht das Erbringen einer Leistung im Vordergrund steht", so Gerth.

Nicht gewinnen lassen

Manche Eltern neigen dazu, ihre Kinder gewinnen zu lassen. Mit dieser Methode kommt man auf die Dauer aber nicht weiter. Erstens merken die Kinder irgendwann, dass die Eltern schummeln und zweitens bleibt der gewünschte Lerneffekt so aus. Niederlagen und Frustration gehören zum Leben dazu und der Umgang mit ihnen ist eine wichtige Kompetenz. Wer seinen Kindern helfen will, bietet ihnen also am besten weiterhin Spielmöglichkeiten an. So können die Kleinen weiter Erfahrungen zu sammeln - beim Gewinnen und Verlieren.

Mit der Wut umgehen

Und wenn doch die nächste Schreiattacke kommt? "Eltern sollten sich von den Wutausbrüchen der Kinder nicht beeindrucken lassen", rät Gerth. "Dass das Kind tobt und wütend ist, muss man schon mal aushalten." Schimpfen ist allerdings fehl am Platz. Die Eltern könnten stattdessen zeigen, dass sie für die Wut des Kindes Verständnis haben. Häufig helfe es auch, dem Kind sein Verhalten zu spiegeln, etwa: "Jetzt ärgerst Du Dich aber, stimmt's?" So lernt das Kind allmählich, mit seinen Gefühlen umzugehen. Erst wenn sich die Kleinen gar nicht beruhigen wollen, ist es angebracht, klare Grenzen zu setzen und das Kind zum Beispiel in ein anderes Zimmer zu schicken.

Kooperation oder Einzelkämpfer?

Wenn es mit dem Verlieren partout nicht klappen will, hilft es vielleicht, eine Zeitlang so genannte Kooperationsspiele zu spielen. Hier treten die einzelnen Spieler nicht gegeneinander an, sondern spielen miteinander. Das bekannteste Spiel dieser Art ist sicher "Obstgarten" von Haba. Alle Mitspieler verbünden sich und spielen gemeinsam gegen einen gemeinsamen "Feind", den Raben. Dieses Spiel ist gerade als Einsteigerspiel für kleinere Kinder gut geeignet. Auch bei dem Klassiker der Brettspiele, "Mensch ärgere Dich nicht", kann man die Regeln entschärfen und etwa mit dem Kind zusammen ein Team bilden. Haben die Kinder erst Gefallen an den Spielenachmittagen gefunden, wollen früher oder später aber doch alle "Mensch ärgere Dich" spielen.

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