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Komponist David (12): "Wenn es gut klingt, schreibe ich es auf"


Mit Klängen spielen statt Noten pauken
Komponist David (12): "Wenn das gut klingt, schreibe ich es auf"

dpa, Michel Winde

23.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Der zwölfjährige David Vorraber hat beim Wettbewerb "Jugend komponiert" einen Förderpreis gewonnen.Vergrößern des BildesDer zwölfjährige David Vorraber hat beim Wettbewerb "Jugend komponiert" einen Förderpreis gewonnen. (Quelle: dpa-bilder)
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Der zwölfjährige David Vorraber hat ein Hobby, das bei seinen Altersgenossen Seltenheitswert hat:

Der Junge aus Zellingen bei Würzburg, dessen Eltern Berufsmusiker sind, musiziert seit seinem vierten Lebensjahr. Vier Jahre später hat er begonnen, auf Klavier und Laptop mit Tönen zu spielen. Seit er neun ist, absolviert er ein Frühstudium an der Würzburger Musikhochschule.

Anfangs noch bei Mozart abgeschrieben

Anfangs habe er Noten - etwa von Mozart - abgeschrieben, "um zu schauen, wie der das gemacht hat". Heute läuft das anders: "Ich probiere erstmal irgendwas aus am Flügel und wenn ich denke, das klingt gut, schreibe ich das auf." Manchmal kommt so in zwei Stunden ein Takt zustande, manchmal 30 Takte in einer Stunde. Mit seiner "Toccata" hat David den Förderpreis des Wettbewerbs "Jugend komponiert" in der Altersgruppe der 12- bis 13-Jährigen gewonnen.

David beschreibt seinen eigenen Stil als rhythmisch und modern mit schrägen Melodien. Er mag die Komponisten Frédéric Chopin und Robert Schumann, aber auch Aram Chatschaturjan oder George Gershwin. Nachahmen möchte er deren Stil aber nicht - er macht sein eigenes Ding. Und hat auch schon ein Stück für das Streicher-Orchester seiner Schule komponiert.

"Komponieren ist wertvoll für die Persönlichkeitsbildung"

Bilder zu malen, sei für Kinder ganz normal, sagt Philipp Vandré vom Verband Jeunesses Musicales Deutschland (JMD), einer Organisation zur musikalischen Förderung junger Menschen. Warum sollten Kinder nicht auch mit Klängen malen? Vandré gerät ins Schwärmen, wenn er über das Komponieren spricht. "Kaum etwas ist für die Persönlichkeitsbildung so wertvoll wie das Musikerfinden." Auf der einen Seite stehe die Möglichkeit, ganz neue Klangwelten zu entwickeln. Auf der anderen Seite müsse mit jedem Takt eine Entscheidung getroffen werden.

Vandré bedauert, dass sich der Umgang mit Musik meist auf das Spiel nach Noten oder die Interpretation von Musikstücken beschränkt. Beim Musizieren komme es spätestens mit Erlernen eines Instruments auf richtig oder falsch an, sagt Vandré. Dadurch steigt die Hemmschwelle. "Keiner käme auf die Idee, einem Kind das Malen zu verbieten, weil es kein Picasso ist."

Auch der Verband deutscher Musikschulen (VdM) möchte das Komponieren an seinen Einrichtungen stärken. "Komponieren gehört zur Musik, ist ein wesentlicher Teil der Musik", sagt der zweite Vorsitzende Friedrich-Koh Dolge, der auch Schulleiter der städtischen Musikschule in Stuttgart ist.

David will nicht Dirigent werden – "Lehrer ist sicherer"

David wollte früher mal Dirigent werden, jetzt denkt er über ein Leben als Lehrer nach - das sei sicherer. Und was wird aus seinen Kompositionen? "Die sollen möglichst auf großen Bühnen aufgeführt werden", sagt David. Das Komponieren bleibt ein Hobby - aber seine Musik soll bekannt werden.

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