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Streik: Rewe, Netto, IKEA und Co. – in diesen Bundesländern bleiben Geschäfte zu


Streit um mehr Geld
In diesen Bundesländern streiken Einzelhändler am Freitag

Von dpa
Aktualisiert am 19.05.2023Lesedauer: 4 Min.
imago images 0256693015Vergrößern des BildesStreik in Düsseldorf: In Nordrhein-Westfalen streikten Einzelhändler bereits am Mittwoch. (Quelle: IMAGO/Ying Tang)
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In mehreren Bundesländern bleiben die Geschäfte des Einzelhandels am Freitag geschlossen. Diese Städte und Regionen sind von den Warnstreiks betroffen.

Das Wichtigste im Überblick


"Ohne uns kein Geschäft", ist auf Plakaten von Streikenden in Düsseldorf zu lesen. In Nordrhein-Westfalen und Bayern legten Einzelhändler bereits am Mittwoch ihre Arbeit nieder. Jetzt hat Verdi für diesen Freitag in weiteren Bundesländern zu ganztägigen Warnstreiks im Handel aufgerufen. Diese Teile Deutschlands sind betroffen:

Baden-Württemberg

Zum einen hat Verdi für diesen Freitag zu ganztägigen Warnstreiks im Südwest-Einzelhandel aufgerufen. Wie die Gewerkschaft mitteilte, sind Beschäftigte in mehreren Regionen und Städten des Landes zur Beteiligung aufgerufen: in Mannheim-Heidelberg, Karlsruhe und Pforzheim, Stuttgart mit Umgebung, Heilbronn und Schwäbisch Hall sowie in Radolfzell. Hier lesen Sie mehr zu den betroffenen Städten im Südwesten.

In Karlsruhe sollten am späteren Morgen Streikende in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt ziehen. Mit den Arbeitsniederlegungen soll Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen gemacht werden.

Das fordert Verdi

Die Tarifverhandlungen für die rund 490.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzelhandel waren am Mittwoch erneut ergebnislos vertagt worden. Verdi hat das Arbeitgeberangebot als völlig unzureichend zurückgewiesen. Es sah eine Lohnerhöhung von insgesamt 7,5 Prozent in den nächsten 24 Monaten vor.

Zudem wurde eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro vorgeschlagen, wie der Handelsverband Baden-Württemberg mitteilte. Darüber hinaus boten die Arbeitgeber an, mit dem ersten von drei Erhöhungsschritten die unteren Stundenlöhne auf einen Basiswert von 13 Euro anzuheben.

Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die dritte Verhandlungsrunde in dem Tarifstreit ist für den 23. Juni geplant. Verdi verhandelt im Südwesten seit Mitte April über mehr Geld für die Beschäftigten im hiesigen Einzel- und Versandhandel.

Hessen

Auch im Tarifkonflikt des hessischen Einzelhandels hat die Gewerkschaft die Beschäftigten zu Warnstreiks aufgerufen. Man protestiere damit gegen das bislang unzureichende Angebot der Arbeitgeber, erklärte der Verdi-Landesfachbereichsleiter Handel, Marcel Schäuble. Gegen Mittag ist auf der Frankfurter Hauptwache eine Kundgebung geplant. In Kassel sammeln sich die Streikenden bereits am Morgen vor dem Ikea-Möbelhaus.

Die Gewerkschaft verlangt für die rund 235.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen um 2,50 Euro erhöhten Stundenlohn. Das entspricht in der am weitesten verbreiteten Ecklohngruppe einer Erhöhung um 14,4 Prozent.

Die Auszubildenden sollen monatlich 250 Euro mehr bekommen. Die Arbeitgeber haben bislang fünf Prozent mehr Lohn auf zwei Jahre und Einmalzahlungen von 1.000 Euro angeboten. Die Verhandlungen werden am 24. Mai fortgesetzt.

Hamburg

Im Tarifkonflikt für 90.000 Beschäftigte im Hamburger Einzel- und Versandhandel hat Verdi nicht nur für Freitag, sondern auch für Samstag zu einem ersten Warnstreik in der Hansestadt aufgerufen. Dazu aufgerufen sind unter anderem Beschäftigte bei H&M, Ikea, Primark, Netto, Rewe, Zara und Kaufland. Hier lesen Sie mehr zur Streiklage in Hamburg.

"Die gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie wirken sich für die Kolleginnen und Kollegen viel stärker aus als für Menschen mit höheren Einkommen", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp.

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten auch hier 2,50 Euro mehr Geld pro Stunde, mindestens aber die Zahlung von 13,50 Euro pro Stunde. Die Auszubildenden sollen ebenfalls 250 Euro pro Monat mehr bekommen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen.

In der ersten Verhandlungsrunde am 4. Mai boten die Arbeitgeber einer Mitteilung zufolge ein Entgeltplus von fünf Prozent in zwei Stufen bei einer Laufzeit von 24 Monaten sowie steuerfreie Sonderzahlungen in Höhe von insgesamt 1.000 Euro.

Hannover

In der Region Hannover beschränkt sich der Aufruf zu Warnstreiks auf den Möbelhändler Ikea. Erwartet werde im Laufe des Tages die bislang höchste Beteiligung – über 100 streikende Beschäftigte, sagte Verdi-Sekretär Mizgin Ciftci am Freitag in Laatzen. Betroffen sind die beiden Einrichtungshäuser in Großburgwedel und Laatzen. Hier lesen Sie mehr zur aktuellen Lage in Hannover.

"Die Wut ist groß", betonte der Gewerkschaftssekretär. Viele Mitarbeiter seien frustriert angesichts des niedrigen Lohnniveaus.

Die Mitarbeiter in Großburgwedel wurden anders als in Laatzen zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen – am Freitag und Samstag. Es werde mit Beeinträchtigungen für Kunden gerechnet, teilte die Gewerkschaft mit.

Nach Verdi-Angaben hatte der Handelsverband Niedersachsen-Bremen eine Erhöhung der Einkommen im ersten Jahr um 3 Prozent und im zweiten Jahr um 2 Prozent vorgeschlagen, dazu sollte demnach auch hier eine einmalige Inflationsausgleichszahlung von maximal 1.000 Euro kommen.

Verdi fordere 2,50 Euro mehr pro Stunde, was für eine "typische Verkäuferin im Einzelhandel" eine Lohnsteigerung von mehr als 14 Prozent bedeute. Ciftci erklärte, selbst im Verkauf seien die Löhne auf einem Niveau, mit dem den Betroffenen Altersarmut drohe.

Hoffnung in Schleswig-Holstein

Für die rund 125.000 Beschäftigten des Einzelhandels in Schleswig-Holstein hatten die Tarifverhandlungen bereits am Mittwoch in Neumünster begonnen. Die Gewerkschaft Verdi sprach hier nach der ersten Runde am Nachmittag von einer ersten Annäherung.

Das Arbeitgeberangebot sei zwar noch völlig unzureichend, da es den Beschäftigten einen Reallohnverlust bringen würde. Streiks wurden für die kommenden Tage jedoch nicht angekündigt. Am 4. Juli wird weiterverhandelt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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