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Deutsche Bahn: Vorstand soll Boni in Millionenhöhe kassieren


Trotz unzufriedener Kunden
Bahnvorstand kassiert üppige Millionenboni

Von t-online, lw

Aktualisiert am 11.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB: Er erhält einen hohen Bonus.Vergrößern des BildesRichard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB: Er profitiert vom komplizierten Bonussystem der Bahn. (Quelle: Sepp Spiegl/imago images)
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Vorstandsmitglieder der Deutschen Bahn können sich schon bald über satte Boni freuen. Das dürfte nicht bei allen auf Verständnis stoßen – denn die Züge sind unpünktlich wie selten.

Streiks, Ausfälle, Verspätungen: Die Nerven von Fahrgästen der Deutschen Bahn werden regelmäßig auf die Probe gestellt. Im November war der Fernverkehr sogar so unpünktlich wie seit acht Jahren nicht mehr. Doch der Vorstand des Staatsunternehmens profitiert trotzdem: Wie aus Recherchen von NDR, WDR und der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) hervorgeht, erhalten die Vorstandsmitglieder im kommenden Jahr einen Bonus von zusammengerechnet fast fünf Millionen Euro. Dabei handle es sich um Tantiemen aus dem Jahr 2022.

Dem Bericht zufolge mussten die Zahlungen damals zurückgehalten werden, weil die DB 2023 die Strompreisbremse als staatliche Unterstützung nutzte. Damit einher gingen Einschränkungen: Unternehmen, so auch die Bahn, durften ab einer bestimmten Höhe der Hilfszahlungen im Jahr 2023 keine Vorstandsboni gewähren. Die Strompreisbremse läuft in diesem Jahr aus. Zurückgehaltene Tantiemen dürfen deshalb nun ausgezahlt werden, wie das Bundeswirtschaftsministerium dem Recherchebündnis erklärte.

4,84 Millionen Euro

Die SZ berichtete unter Berufung auf die DB, dass die Vorstandstantiemen für 2022 die einzigen binnen vier Jahren seien. Es geht dabei um 4,84 Millionen Euro für die Vorstandsmitglieder, zusätzlich zu den festen Gehältern in Höhe von zusammen 4,1 Millionen Euro. In den Jahren 2020 und 2021, in denen die Corona-Pandemie der Bahn schwer zusetzte, habe es keine Boni gegeben.

Unter den Vorstandsmitgliedern, die nun die Nachzahlung erhalten sollen, ist laut SZ auch Ronald Pofalla, ehemaliger Kanzleramtsminister unter Angela Merkel und Ex-CDU-Generalsekretär. Nach seiner Amtszeit fing er beim Staatsunternehmen DB an, stieg in den Vorstand auf und gehörte diesem bis März 2022 an. Für das erste Vierteljahr soll er demnach noch Tantiemen in Höhe von 245.000 Euro erhalten.

Nicht alle Kriterien erfüllt

Bei der Berechnung der Boni wurden dem Bericht zufolge mehrere Kriterien beachtet. Bei zweien fiel der Vorstand durch: Pünktlichkeit und Stimmung der Fahrgäste. Gut beziehungsweise besonders gut sollen die Mitglieder jedoch bezüglich Stimmung in der Belegschaft, Frauen in Führungspositionen, finanzieller Lage und persönlicher Leistungen gewesen sein.

Über das Bonus-System bei der Bahn entscheidet der Aufsichtsrat, in dem Vertreter der Bundesregierung und der Gewerkschaften sitzen. Das System soll dem Bericht zufolge im kommenden Jahr umgestellt werden: Dabei soll der Fokus mehr auf der langfristigen Entwicklung liegen und nicht mehr auf aktuell guten Finanzen, schreibt die SZ. Bahn-Vorstände hätten dann einen höheren Anteil ihres Gehalts als Fixgehalt, der Anteil der Boni solle sinken. Die Bahn erklärte gegenüber dem Recherchebündnis, zu Angelegenheiten des Aufsichtsrats äußere sich das Unternehmen nicht.

Verwendete Quellen
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