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Inflation als Grund für eine Gehaltserhöhung – reicht das?


Bei Verhandlungen mit dem Chef
Inflation als Grund für eine Gehaltserhöhung – reicht das?

t-online, Marc Stöckel

Aktualisiert am 17.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Inflation-Gehaltserhöhung: Wenn Sie den Wert Ihrer Arbeitsleistung stabil halten möchten, sollten Sie eine Gehaltserhöhung aushandeln.Vergrößern des BildesErfolgreich verhandeln: Bei Gesprächen über eine Gehaltserhöhung ist auch die Inflation ein Thema. (Quelle: SunnyVMD/Getty Images)
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Wer bei steigender Inflation seinen Lebensstandard halten will, braucht nicht nur die eine oder andere Gehaltserhöhung, sondern auch gute Argumente.

Allein aufgrund der Tatsache, dass der Euro im Laufe der Jahre zunehmend an Wert verliert, ist es für jeden Arbeitnehmer sinnvoll, das Gehalt regelmäßig neu auszuhandeln. Wer das nicht tut, riskiert damit effektiv einen verringerten Lebensstandard. Wer diesen halten oder sogar verbessern will, braucht eine Gehaltserhöhung, die die Inflation übertrumpft. Lesen Sie hier, wie Sie sich in puncto Inflation auf Ihre nächste Gehaltsverhandlung vorbereiten.

Deshalb sollte Ihre Gehaltserhöhung die Inflation übertreffen

Nicht nur in Zeiten einer besonders hohen Inflation ist es ratsam, regelmäßig eine Gehaltserhöhung auszuhandeln. Schließlich baut jede neue Verhandlung auf dem vorherigen Gehaltsniveau auf. Wer also häufiger eine bessere Bezahlung fordert, kann sein Einkommen im Laufe der Jahre drastisch aufbessern.

Wenn Ihr Einkommen allerdings nur im gleichen Maße ansteigt, wie der Euro an Wert verliert, haben Sie letztendlich noch nichts gewonnen. Damit haben Sie lediglich dafür gesorgt, dass der Wert Ihrer Arbeitsleistung effektiv stabil bleibt. Um Ihren Lebensstandard zu steigern, brauchen Sie folglich weitere Argumente, die Ihre Verhandlungsposition stärken.

Kampf gegen die Inflation: Argumente für Ihre nächste Gehaltserhöhung

Die Inflationsrate lag im Jahr 2022 bei satten 7,9 Prozent. Das ist weitaus mehr als die zwei bis drei Prozent, die die Europäische Zentralbank normalerweise anstrebt. Wenn Sie Ihren Lebensstandard also infolge der Inflation nicht herunterfahren möchten, sollten Sie allein für das vergangene Jahr eine Gehaltserhöhung von mehr als acht Prozent anvisieren.

Doch da Ihr Arbeitgeber selbst mitunter mit einer finanziell angespannten Situation zu kämpfen hat, brauchen Sie dafür gute Argumente. Auf die hohen Teuerungsraten hinzuweisen, wird alleine nicht ausreichen. Ein paar zusätzliche Vorschläge finden Sie hier:

  • Listen Sie erfolgreich umgesetzte Projekte auf und heben Sie hervor, was Ihnen dabei besonders gut gelungen ist.
  • Wenn Sie in letzter Zeit zusätzliche Verantwortungen übernommen oder gar eine Beförderung erhalten haben, zögern Sie nicht, Ihren Chef daran zu erinnern.
  • Heben Sie Ihr besonderes Engagement bei bestimmten Tätigkeiten hervor und nennen Sie konkrete Beispiele dafür, um Ihre Position zu stärken.
  • Erinnern Sie Ihren Vorgesetzten an Verbesserungsvorschläge, die Sie in der Vergangenheit gemacht und die dem Unternehmen erkennbare Vorteile gebracht haben.
  • Falls Ihr Gehalt im Hinblick auf den von Ihnen ausgeübten Beruf und Ihre Qualifikationen derzeit unter dem Durchschnitt liegt, weisen Sie ausdrücklich darauf hin. Prüfen Sie das durchschnittliche Einkommensniveau dafür über entsprechende Online-Vergleichsportale wie beispielsweise "Lohnspiegel.de" oder den Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit.

So treten Sie selbstbewusst in die Gehaltsverhandlung

Um für die Verhandlung Ihrer Gehaltserhöhung optimal gewappnet zu sein und der Inflation effektiv die Stirn zu bieten, bereiten Sie sich außerdem auf mögliche Gegenargumente vor. Überlegen Sie, wie Sie diese entkräften können. Zögern Sie nicht, dafür auch Ideen von Ihren Arbeitskollegen einzuholen, indem Sie sie fragen, in welchen Aspekten Ihrer Arbeit sie Verbesserungspotenzial sehen.

Setzen Sie außerdem einen psychologischen Anker, indem Sie im Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten als Erstes Ihre neue Gehaltsvorstellung nennen. Das steigert Ihre Chancen, dass Ihr tatsächliches Gehalt am Ende nicht allzu weit davon entfernt ist.

Darüber hinaus lohnt es sich, für Alternativen zu einem höheren Gehalt offen zu sein. Darunter fallen beispielsweise Tankgutscheine, zusätzliche Urlaubstage, flexiblere Arbeitszeiten mit Homeoffice-Option sowie geförderte Weiterbildungsmaßnahmen. Überlegen Sie sich bereits vor Ihrer Verhandlung, welche Optionen für Sie besonders attraktiv erscheinen.

Inflationsausgleichsprämie bis 2024 möglich

Falls Sie aktuell eine Gehaltserhöhung nicht aushandeln können, sollten Sie Ihren Arbeitgeber auf die Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3.000 Euro Höhe hinweisen. Bis 24. Dezember 2024 kann Ihr Arbeitgeber Ihnen so entgegenkommen, um zum Beispiel gestiegene Lebensmittelpreise oder Energiekosten auszugleichen. Die Prämie ist auch für Unternehmen attraktiv, da sie dafür keine Sozialabgaben und Steuern zahlen müssen.

Verwendete Quellen
  • destatis.de: "Inflationsrate im Jahr 2022 bei +7,9 %" (Stand: 17.01.2023)
  • lohnspiegel.de: "Ihr Lohn- und Gehaltscheck für über 500 Berufe" (Stand: 12.04.2023)
  • web.arbeitsagentur.de: "Entgeltatlas" (Stand: 12.04.2023)
  • Eigene Recherche
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