Zehntausende verlieren Job: US-Unternehmen Yellow meldet Insolvenz an

Rund 30.000 Angestellte in den USA verlieren ihren Job: Eines der größten Speditionsunternehmen muss seine Türen schließen.

Yellow ist eines der größten Speditionsunternehmen der USA und zählt wichtige Einzelhändler wie Walmart und Home Depot zu seinen Kunden. Das fast hundert Jahre alte Unternehmen plant nun, seinen Betrieb einzustellen. Grund hierfür sind zu hohe Schulden, weshalb das Unternehmen einen Antrag auf Gläubigerschutz gestellt hat.

"Yellow gibt mit großer Enttäuschung bekannt, dass das Unternehmen schließen wird", sagte CEO Darren Hawkins in einer Erklärung am Sonntag. "Heutzutage ist es nicht üblich, dass jemand 20, 30 oder sogar 40 Jahre bei einem Unternehmen arbeitet, doch viele bei Yellow haben es getan. Über Generationen hinweg bot Yellow Hunderttausenden von Amerikanern solide, gut bezahlte Arbeitsplätze und erfüllte Karrieren." Rund 30.000 Mitarbeiter werden nun voraussichtlich ihre Arbeitsplätze verlieren.

US-Darlehen von 700 Millionen Dollar erhalten

Der Insolvenzantrag wurde bei einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware gestellt. Dabei schätzte man die Vermögenswerte von Yellow auf 2,15 Milliarden US-Dollar, die Gesamtschulden des Unternehmens auf 2,59 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen hat rund 100.000 Gläubiger.

Der Spediteur muss bis 2024 Schulden in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar zurückzahlen, darunter ein Darlehen der US-Regierung, das im September fällig wird. Dieses wurde im Rahmen eines Pandemie-Hilfsprogramms im Jahr 2020 noch unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump gewährt.

Das Yellow beabsichtige, den Kredit in Höhe von 700 Millionen US-Dollar vollständig zurückzuzahlen, teilte das Unternehmen mit. Ob das funktioniert, werde davon abhängen, ob es Erfolg mit dem Verkauf seiner Immobilien und der rund 12.000 Lastwagen habe, so Experten.

Die Aktie des US-Spediteurs ging am Montag auf Talfahrt. Im späten US-Handel an der Nasdaq brach das Papier um 25 Prozent ein.