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Wirecard: Ehemaliger Mitarbeiter berichtet von angeblichem Mordanschlag


Wirecard-Insider packt aus
"Bevor sie mich gefeuert haben, wollten sie mich umbringen"

Von t-online, dpa
02.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Das Wirecard-Logo (Symbolfoto): Ein Ex-Mitarbeiter berichtet von einem geplanten Mordanschlag auf ihn.Vergrößern des BildesDas Wirecard-Logo (Symbolfoto): Ein Ex-Mitarbeiter berichtet von einem geplanten Mordanschlag auf ihn. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Geschichte des Finanzdienstleisters Wirecard ist von zahlreichen Skandalen geprägt. Jetzt berichtet ein Insider von einem möglichen Mordanschlag.

Pav Gill brachte alles ins Rollen: Der ehemalige Justiziar des deutschen Finanzdienstleisters Wirecard war der Insider, der mit seinen Informationen in der "Financial Times" 2020 die Skandale der einstigen deutschen Vorzeigedigitalfirma an die Öffentlichkeit gebracht hatte.

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Der ehemalige Dax-Konzern war damals zusammengebrochen, als aufflog, dass auf Treuhandkonten in Asien 1,9 Milliarden Euro fehlten. Die zahlreichen Gerichtsprozesse zur Aufarbeitung des mutmaßlich größten Betrugsfalls der deutschen Nachkriegsgeschichte ziehen sich hin.

Warnung vor Geschäftsreise

Gill hatte viele belastende Informationen an die Presse weitergereicht. Gegenüber dem ZDF spricht der Whistleblower jetzt allerdings davon, dass er schon weit vor 2020 über entsprechende Informationen weitergegeben hatte – und wie sein einstiger Arbeitgeber angeblich einen Mordanschlag auf ihn geplant haben soll.

Bereits 2018 sei Gill aufgefallen, dass Wirecard große Geldmengen in Asien über Drittfirmen verschoben hatte. "Finanziell ergaben die Dinge alle keinen Sinn. Jede einzelne Tochtergesellschaft in der asiatischen Region machte Verluste." Allerdings seien trotzdem immer wieder hohe Gewinne vermeldet worden.

Der Jurist habe zunächst die Zentrale in Deutschland über die Vorgänge informiert. Später begriff er allerdings, dass von dort direkt die Anweisungen für die Geldbuchungen gekommen seien. Daraufhin habe der Wirecard-Finanzchef in Asien geplant, Gill auf eine Geschäftsreise in die indonesische Hauptstadt Jakarta zu schicken. Kurz davor soll der Whistleblower allerdings einen anonymen Anruf erhalten haben, der ihn vor der Reise gewarnt haben soll: Falls er nach Indonesien reise, werde er von dort nicht mehr lebend zurückkehren, sei ihm am Telefon mitgeteilt worden. "Bevor sie mich gefeuert haben, wollten sie mich umbringen."

War die BaFin schon früher informiert?

Der Mann soll daraufhin untergetaucht sein. Belastendes Material nahm er allerdings mit und schickte es danach unter anderem an die deutsche Finanzaufsicht BaFin. All das geschah, noch bevor die "Financial Times" mit ihren Recherchen den Skandal um Wirecard an die Öffentlichkeit gebracht haben soll.

Unklar bleibt, warum die Behörden zu dem Zeitpunkt noch nicht reagiert haben. Auch Gill ist nach eigenen Angaben bisher noch nicht von deutschen Ermittlungsbehörden befragt worden, obwohl er dazu bereit sei.

Marsalek offenbar für Geheimdienst aktiv

ZDF und der "Spiegel" hatten zuletzt eine gemeinsame Recherche mit dem österreichischen "Standard" und der russischen Plattform The Insider veröffentlicht, derzufolge der österreichische Wirecard Vorstand Jan Marsalek seit dem Jahr 2014 – also sechs Jahre vor der Wirecard-Pleite – in engem Kontakt zu russischen Geheimdiensten und Spionen gestanden haben soll.

Nach dem Kollaps des Dax-Konzerns im Sommer 2020 sollen russische Geheimdienstler dem flüchtigen Marsalek gefälschte Identitäten verschafft haben - unter anderem als Priester. Die Recherche offenbare "ein krasses wie beunruhigendes Ausmaß russischer Einflussoperationen in Europa und Deutschland", schrieb von Notz auf der Plattform X.

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