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Inflation sinkt weiter: So entwickeln sich die Preise langfristig


Fallende Inflation
Das passiert jetzt mit den Zinsen

  • Florian Schmidt
MeinungVon Florian Schmidt

02.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Einkauf im Supermarkt: Erstmals seit fast zehn Jahren fallen die Preise für Nahrungsmittel wieder. (Quelle: Martin Wagner/imago-images-bilder)

Die Inflation in Deutschland ist weiter rückläufig. Das ist fürs Erste eine gute Nachricht – die uns langfristig aber nicht täuschen darf.

Darauf haben viele Menschen lange gewartet: Die Preise für Lebensmittel fallen. Zum ersten Mal seit 2015 ist der Supermarkteinkauf im März verglichen mit dem Vorjahresmonat nicht teurer, sondern günstiger geworden. Zugegeben, nach den extremen Preissteigerungen der vergangenen zwei Jahre ist der Rückgang um 0,7 Prozent wahrlich nur ein Mini-Minus, das Preisniveau bleibt weiter hoch.

Dennoch: Der am Dienstag vom Statistikamt in Wiesbaden verkündete Rückgang der Inflation auf nunmehr 2,2 Prozent ist eine gute Nachricht, über die wir uns freuen dürfen. Angesichts gestiegener Löhne steigt die Kaufkraft, jede und jeder Einzelne kann sich mehr von seinem Geld leisten, wir werden wieder ein bisschen reicher. Die extrem hohen Teuerungswellen sind damit endgültig vorbei.

Also Ende gut, alles gut? Nicht ganz.

Für Entwarnung zu früh

Denn die erhofften Folgen des Inflationsrückgangs werden wohl noch auf sich warten lassen: Frühestens im Sommer dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen – die sie im Kampf gegen die Teuerung zuletzt im Rekordtempo angehoben hatte – wieder senken. Und selbst dann fallen die Zinsen für Kredite für Bankkunden und Häuslebauer wohl kaum sofort, denn schon jetzt haben viele Geldinstitute die erwartete Zinsentwicklung bereits vorweggenommen.

Zudem ist eine allgemeine Inflationsentwarnung noch zu früh, das avisierte Ziel einer Jahresinflation von 2 Prozent wohl trotz des jüngsten Rückgangs kaum so schnell zu erreichen, wie es sich die Währungshüter erhoffen. Grund dafür sind die zuletzt stark gestiegenen Löhne, vor allem im Dienstleistungssektor.

Höhere Löhne führen zu weiter steigenden Preisen

Hier dürfte absehbar dann doch ein Effekt zum Tragen kommen, der bislang keine erhebliche Rolle bei der Teuerung spielte, den viele Ökonomen allerdings fürchten: die sogenannte Lohn-Preis-Spirale, bei der Unternehmer versuchen, höhere Lohnkosten durch ein Anheben der Preise zu erwirtschaften.

Die Kerninflationsrate, die die Preisentwicklung ohne Lebensmittel und Energie abbildet, könnte in der Folge länger auf dem derzeitig hohen Niveau von mehr als 3 Prozent verharren – und damit auch langfristig dafür verantwortlich sein, dass wir uns an (leicht) steigende Preise gewöhnen müssen.

Verwendete Quellen
  • Eigenen Überlegungen
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