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China: Wirtschaft schwächelt – Handel mit Deutschland rückgängig


Zweifel an Konjunkturerholung
Chinas Handel bricht ein

Von reuters, dpa
Aktualisiert am 12.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Exporte nach ChinaVergrößern des BildesContainer aus China (Symbolbild): Die chinesische Wirtschaft verzeichnet einen deutlichen Einbruch der Ausfuhren. (Quelle: Christian Charisius/dpa/dpa-bilder)
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Der chinesische Handel schwächelt. Die neuesten Zahlen zeigen sowohl beim Import als auch beim Export Rückgänge. Auch Deutschland hält sich zurück.

Ein Export-Einbruch und überraschend gefallene Importe wecken Zweifel an der Konjunkturerholung in China. Die Ausfuhren fielen um 7,5 Prozent schwächer aus als ein Jahr zuvor, wie die Zollbehörde am Freitag in Peking mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit August 2023. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 2,3 Prozent gerechnet, nachdem die Exporte im Zeitraum Januar/Februar noch um 7,1 Prozent gestiegen waren.

Auch die Importe fielen überraschend, und zwar um 1,9 Prozent. Das deutet auf eine schwache Binnennachfrage hin. Hier hatten Ökonomen mit einem Wachstum von 1,4 Prozent gerechnet, nachdem die Einfuhren in den ersten beiden Monaten zusammen noch um 3,5 Prozent zugenommen hatten. "Es wird ein langer Weg sein, bis Chinas Außenhandel dem Land wieder einen Wachstumsschub verleiht", sagte der Chefökonom von Jones Lang Lasalle, Bruce Pang.

Chinas Wirtschafts kämpft mit schwacher Verbrauchernachfrage

Der schwache Außenhandel signalisiert eine Konjunkturabkühlung. Das Bruttoinlandsprodukt der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt dürfte im ersten Quartal nur noch um 4,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum gewachsen sein, sagten die von Reuters befragten Ökonomen voraus. Das wäre das langsamste Wachstum seit einem Jahr.

Chinas Wirtschaft kämpft mit einer anhaltenden Immobilienkrise und einer schwachen Verbrauchernachfrage. Ministerpräsident Li Qiang setzte im März ein ambitioniertes Wachstumsziel von rund fünf Prozent für 2024, das teilweise durch höhere Investitionen in neue Hochtechnologiesektoren vorangetrieben werden soll. China wirft derzeit Elektroautos, Batterien, Solarmodule, Halbleiter und andere Industriegüter in großen Stückzahlen auf den Weltmarkt. Die Preise für viele Güter sinken durch diese Exportoffensive auf den globalen Märkten, was die Produzenten in anderen Ländern wie den USA und Deutschland unter Druck setzt.

Auch Handel mit Deutschland schwach

Der Handel mit Deutschland erfuhr im Vergleich zu März 2023 ebenfalls einen Rücksetzer. Die Exporte brachen in US-Dollarangaben um 12,4 Prozent und die Importe um 13,7 Prozent ein. Dieselbe Entwicklung zeigte sich beim chinesischen Außenhandel mit den USA und der EU. Wenn Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an diesem Sonntag in China zu seinem dreitägigen Besuch ankommt, dürfte das Thema Handel und Wirtschaft ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Lesen Sie hier mehr zu den Erwartungen an Scholz' China-Reise.

Die deutsche Regierungskoalition hatte sich im Sommer vergangenen Jahres auf eine China-Strategie geeinigt. Darin hieß es unter anderem, dass die Bundesrepublik ihre Abhängigkeiten in kritischen Bereichen von China reduzieren will. Peking sieht die deutschen Bestrebungen dagegen kritisch. Zwar sanken Importe und Exporte Deutschlands aus und nach China mittlerweile, doch viele in China tätige Unternehmen aus der Bundesrepublik sind vom chinesischen Markt abhängig – wie etwa die Autoindustrie.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rät der Europäischen Union dazu, im Zuge des jüngst eingeleiteten Antisubventionsverfahrens gegen Importe von E-Autos mit China zu verhandeln. Ziel müsse die Abschaffung von Subventionen sein, die für die EU besonders schädlich seien. Angesichts der aktuellen Konjunkturschwäche Chinas, seiner relativen Stärke in grünen Technologiebranchen und der Spannungen mit den USA sieht das IfW eine realistische Chance, dass solche Verhandlungen erfolgreich sein können. Die anstehende China-Reise von Scholz "bietet eine hervorragende Gelegenheit, den Boden für solche Verhandlungen zu bereiten".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen rtr und dpa
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