SPD-Chef Sigmar Gabriel: Arbeitgeber drängen Ältere aus dem Job

In der Debatte über die Rente mit 67 hat sich erneut SPD-Chef Sigmar Gabriel zu Wort gemeldet. Er wirft den Arbeitgebern vor, Menschen der Generation 60plus unnötig aus dem Arbeitsleben gedrängt zu haben.

Chefs lassen Arbeitslosigkeit unter Älteren steigen

"Ausgestiegen aus der Rente mit 67 sind Teile der Arbeitgeber", kritisierte Gabriel in der "Passauer Neuen Presse". "In einer Zeit mit exzellenter Wirtschaftslage haben die deutschen Arbeitgeber die Arbeitslosigkeit unter Älteren um 35 Prozent steigen lassen." Zugleich klagten sie aber über Fachkräftemangel.

In dem Beschluss der NRW-SPD vom Wochenende, an dem sich laut Gabriel das Rentenkonzept der Bundes-SPD orientieren soll, wird die Forderung nach einem Aussetzen der Rente mit 67 bekräftigt. Die Anhebung des Renteneintrittsalters soll demnach erst erfolgen, wenn die 60- bis 64 Jährigen zu mindestens 50 Prozent sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind.

Geringere Rentenbeiträge für altersgerechte Jobs

Gabriel erneuerte den Vorschlag, dass "Arbeitgeber, die altersgerechte Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, geringere Rentenbeiträge zahlen sollen als die, die dies nicht tun." Nach 45 Jahren sollten Arbeitnehmer auch abschlagsfrei in Rente gehen können.

Das sich abzeichnende Festhalten der SPD an der aktuellen Rentenformel verteidigte Gabriel. Damit solle eine Überforderung kommender Generationen verhindert werden. Die SPD wolle gegen das weitere Absinken des Rentenniveaus auf "mehr Vollzeitbeschäftigte sowie bessere, höhere Löhne" setzen. Aber auch "die Solidarrente von 850 Euro, die abschlagsfreie Rente nach 45 Jahren und die abschlagsfreie Erwerbsminderungsrente werden dazu führen, dass das Rentenniveau steigt."