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Schwarzarbeit in Deutschland auf Zehnjahrestief


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Schwarzarbeit in Deutschland auf Zehnjahrestief

t-online, bv

Aktualisiert am 24.01.2012Lesedauer: 2 Min.
Schwarzarbeit geht in Deutschland zurückVergrößern des BildesSchwarzarbeit geht in Deutschland zurück (Quelle: dpa)
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Die Schwarzarbeit in Deutschland ist weiter rückläufig und wertmäßig unter den Stand des Jahres 2002 gesunken. Das ergibt sich aus Zahlen des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Tübingen. Vor zehn Jahren wurde das Volumen der Schattenwirtschaft auf 350 Milliarden Euro geschätzt, 2012 soll der Wert aktuellen Prognosen zufolge bei 343 Milliarden Euro liegen. Als Grund für die zurückgehende illegale Beschäftigung nennen die Forscher die niedrige Arbeitslosigkeit und den von 19,9 auf 19,6 Prozent gesenkten Beitrag zur Rentenversicherung.

Die schwarz erwirtschaftete Summe von 343 Milliarden Euro entspricht den IAW-Angaben zufolge einem Anteil von 13,4 Prozent des offiziellen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Damit werde rund jeder siebte Euro in Deutschland am Fiskus vorbeigeschleust. Im Vergleich zum Vorjahr soll sich das Volumen der Schwarzarbeit um 1,6 Milliarden Euro verringern, weniger stark als in den Vorjahren. Einen niedrigeren Anteil am BIP gab es mit 12,2 Prozent zuletzt 1990, als damals noch alleine für Westdeutschland 148 Milliarden Euro an Schwarzarbeit ausgewiesen wurden.

Mindestlohn wirkt negativ

Negative Wirkung messen die Forscher in ihrem Prognose-Modell dem Mindestlohn in der Zeitarbeit zu, der seit 1. Januar 2012 gilt. Er könnte zu einer Erhöhung der Schwarzarbeit um 300 Millionen Euro führen. Die Senkung des Rentenbeitrags macht sich dagegen mit einem Minus von 650 Millionen Euro und die Entwicklung am Arbeitsmarkt mit einem Minus von 1,3 Milliarden Euro bemerkbar.

Mit der Größe seiner Schattenwirtschaft liegt Deutschland im Mittelfeld der OECD-Staaten. Südeuropäische Länder seien mit 20 bis 25 Prozent Anteil nach wie vor Spitzenreiter. Danach folgten die skandinavischen Länder mit rund 15 Prozent. Mit 7,6 Prozent wird dagegen in Österreich und der Schweiz sowie mit 7,0 Prozent in den USA am wenigsten schwarz gearbeitet.

Definition der Schattenwirtschaft

Die Forscher unterscheiden bei der Schattenwirtschaft zwischen der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigung. Schwarzarbeit sind Tätigkeiten, die im Prinzip auch legal ausgeübt werden könnten. Illegale Beschäftigung bezieht sich dagegen auf ungesetzliche Leiharbeit und illegale Beschäftigung von Ausländern. Außerdem werden kriminelle Aktivitäten wie Hehlerei, Drogenhandel, Betrug, Schmuggel und Menschenhandel dazugezählt.

Es gehört zum Wesen der Schattenwirtschaft, dass sie nicht genau gemessen werden kann. Die Forscher verwenden deshalb für ihre Schätzungen unter anderem den sogenannten Bargeldansatz. Ihm liegt die Idee zugrunde, dass Schwarzarbeit in aller Regel bar bezahlt wird. Mit Hilfe einer mathematischen Funktion können diese Leistungen dann bewertet werden.

Wo am meisten schwarz gearbeitet wird

Im Haushaltsbereich wird besonders häufig bei Handwerkerarbeiten rund um das Haus schwarz gearbeitet. Dahinter folgen Arbeiten im Haushalt, etwa als Putz- und Bügelhilfe, bei der Pflege oder Kinderbetreuung. Deshalb forderten die Forscher, die steuerliche Absetzbarkeit der sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen und der Betreuungs- und Pflegekosten zu verbessern.

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