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Erfinder der AK-47: Michail Kalaschnikow gestorben


Erfinder der AK-47
Waffenkonstrukteur Michail Kalaschnikow gestorben

Von dpa-afx, afp, t-online
Aktualisiert am 23.12.2013Lesedauer: 2 Min.
Michail Kalaschnikow erlangte schon zu Lebzeiten zweifelhaften RuhmVergrößern des BildesMichail Kalaschnikow erlangte schon zu Lebzeiten zweifelhaften Ruhm (Quelle: dpa-bilder)
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Der russische Waffenkonstrukteur Michail Kalaschnikow ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Das teilten die Behörden der Teilrepublik Udmurtien der Agentur Interfax zufolge mit. Das nach ihm benannte Sturmgewehr, vielen bekannt als "AK-47", gilt als das am meisten verbreitete Gewehr der Welt.

"Perfekten Waffe zum Heimatschutz"

Kalaschnikow hatte im November einen Schwächeanfall erlitten. Er wurde auf die Intensivstation einer Klinik in Ischewsk rund 1100 Kilometer südöstlich von Moskau gebracht. Dort sei er jetzt gestorben, teilten die Behörden mit.

Der am 10. November 1919 in Kurja in der russischen Teilrepublik Altai geborene Mann hatte die AK-47 mit dem gekrümmten Magazin im Zweiten Weltkrieg entwickelt. Das Kürzel AK steht für Awtomat (russisch: Maschinenpistole) Kalaschnikowa, die Zahl 47 verweist auf das Entwicklungsjahr 1947. Damals tüftelte Kalaschnikow an der "perfekten Waffe zum Heimatschutz".

Michail Kalaschnikow entstammte einer Bauernfamilie aus Sibirien und arbeitete zunächst bei der Eisenbahn. Als er 1938 in die Rote Armee eintrat, zeigte er rasch sein technisches Talent, unter anderem erfand er einige Verbesserungen an sowjetischen Panzern.

Kalaschnikow wollte landwirtschaftliche Geräte bauen

Entscheidend für seine Karriere war aber die Schlacht von Brjansk gegen die deutschen Truppen, bei der sein Panzer getroffen wurde. Während seiner monatelangen Genesungszeit im Krankenhaus brütete er über einer Alternative zu den überlegenen automatischen Waffen, die er bei den deutschen Soldaten gesehen hatte.

"Schieben Sie es auf die Nazi-Deutschen, dass ich ein Waffenkonstrukteur werden wollte", sagte Kalaschnikow einmal. "Ich wollte eigentlich immer landwirtschaftliche Geräte bauen." Weil seine Erfindung aber nie patentiert wurde, wurde er auch nie reich davon. Bis Ende 80 arbeitete er weiter für den Waffenhersteller Ischmasch, der die erste AK-47 gebaut hatte. Zudem war er als Berater bei russischen Rüstungsdeals tätig und veröffentlichte Bücher.

Mittlerweile soll die Waffe weltweit rund hundert Millionen Mal hergestellt worden sein. Die Sturmgewehre werden außer von regulären Truppen auch von Guerillaorganisationen und Terroristen benutzt. Kalaschnikow hatte oft gesagt, sein Beitrag zum weltweiten Blutvergießen belaste ihn nicht. "Ich schlafe gut. Es sind die Politiker, die Schuld daran sind, weil sie sich nicht einigen können und auf Gewalt zurückgreifen", sagte er 2007.

AK-47 für Robustheit berühmt

Grund für die anhaltende Verwendung der Kalaschnikow ist ihre einfache Bauweise und Robustheit, durch die sie auch widrigsten Bedingungen wie Nässe und Sand widerstehen kann, während modernere Waffen wie die amerikanischen M-16 oft Ladehemmung haben.

"Während des Vietnamkriegs warfen amerikanische Soldaten oft ihre M-16 weg und schnappten sich AK-47 und Patronen von toten vietnamesischen Soldaten", sagte Kalaschnikow 2007 bei einer Zeremonie zum 60. Jahrestag seiner Erfindung.

Gewehr auf Nationalflagge verewigt

Die Sowjetunion exportierte die AK-47 in alle Welt und sie wurde unter anderem bei Rebellen und Befreiungskämpfern in Ländern Afrikas und Asiens zur beliebtesten Waffe. In Mosambik ist sie sogar auf der Nationalflagge.

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