China verurteilt Multimillionär Liu Han zum Tod

In China ist einer der 100 reichsten Menschen des Landes zum Tod verurteilt worden. Ein Gericht in Xianning in der zentralchinesischen Provinz Hubei verhängte am Freitag die Strafe gegen den früheren Chef der chinesischen Sichuan Hanlong Gruppe, Liu Han, und seinen Bruder Liu Wei, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die Brüder sollen eine "mafiöse Verbrechergruppe" angeführt haben.

Liu Han war noch im vergangenen Jahr mit einem Vermögen von 650 Millionen US-Dollar zu den 100 reichsten Chinesen gerechnet worden. Insgesamt waren 36 Personen angeklagt, eine Serie von Verbrechen wie mehrfachen Mord, organisiertes Verbrechen, Körperverletzung Freiheitsberaubung, illegalen Waffenbesitz, Erpressung und den Betrieb von Kasinos begangen zu haben.

China von Korruptionsskandalen erschüttert

Der Prozess erfolgt vor dem Hintergrund des Korruptionsskandals um den früheren Spitzenpolitiker Zhou Yongkang. Der inhaftierte Sohn des einstigen Mitglieds im mächtigen Ständigen Ausschuss des Politbüros unterhielt nach Presseberichten enge Beziehungen zu dem Konzernchef.

Die Hanlong-Gruppe ist in den Branchen Chemie, Solar, Rohstoffe und Bergbau tätig. Das Konglomerat wurde vor einem Jahr auch international bekannt, als es erfolglos versuchte, das australische Bergbauunternehmen Sundance für mehr als eine Milliarde US-Dollar (knapp 727 Millionen Euro) zu übernehmen.

Chinas Präsident Xi Jinping lässt die Behörden in jüngster Zeit verschärft gegen Korruption vorgehen. Dabei kamen etliche Politiker und Geschäftsmanner zu Fall.