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Neue Euroscheine: Alles zu Sicherheitsmerkmalen, Zeitplan und Motiven


Neue Euro-Scheine
Euro-Banknoten: Was die neuen Scheine ausmacht

Von t-online
27.05.2016Lesedauer: 5 Min.
Zusätzliche Sicherheitsmerkmale sollen das Fälschen der neuen Eurobanknoten erschweren.Vergrößern des BildesZusätzliche Sicherheitsmerkmale sollen das Fälschen der neuen Eurobanknoten erschweren. (Quelle: MiS/imago-images-bilder)
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Im Herbst 2016 soll auch der 50-Euro-Schein mit neuem Aussehen kommen. Der 5-Euro-Schein, der 10-Euro-Schein und der 20-Euro-Schein sind bereits in der zweiten Serie mit neuen Motiven und Sicherheitsmerkmalen erschienen. Seit 2013 bringt die EZB jedes Jahr einen Nennwert der zweiten Serie heraus. Die neuen Euro-Geldscheine sollen vor allem sicherer sein.

Mit der Einführung des Euro als Bargeld am 1. Januar 2002 mussten sich die Bewohner in der Eurozone auch an neue Münzen und Geldscheine gewöhnen. Die nationalen Banknoten wurden nach und nach aus dem Verkehr gezogen. Gut elf Jahre später, im Mai 2013, wurde mit der Ausgabe des neuen 5-Euro-Scheines die Ablösung der ersten Euroserie eingeleitet, die bis zum Jahr 2018 abgeschlossen sein soll.

Zeitplan verzögert wegen Fälschungssicherheit

Schon drei Jahre nach der Einführung der ersten Euroscheine im Jahr 2002 wurde mit der Entwicklung von neuen Noten begonnen. Allerdings dauerte es noch weitere acht Jahre, bis die ersten Geldscheine der "Europa-Serie" getauften Banknoten tatsächlich ausgegeben wurden. Da hinsichtlich der Fälschungssicherheit zahlreiche Nachbesserungen vorgenommen werden mussten, verschob sich die eigentlich für das Jahr 2010 angekündigte Einführung der neuen Scheine zunächst um ein Jahr. Doch auch dieser zweite Termin konnte nicht eingehalten werden, weil zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht alle Sicherheitsprobleme ausgeräumt waren.

Als erstes ging am 2. Mai 2013 der neue 5-Euro-Schein an den Start. Bis zum Ende des Jahres 2015 hatten neben dem 5er sowohl die 10-Euro-Note im September 2014, als auch der 20-Euro-Schein im November 2015 ihren Weg in die Brieftaschen der Europäer gefunden. Die Planungen der EZB sehen vor, die neuen 50-Euro-Banknoten noch im Jahr 2016 einzuführen und die Werte 100 und 200 mit jeweils einem Jahr Abstand folgen zu lassen. Ursprünglich war für 2019 der 500-Euro-Schein geplant. Mittlerweile ist allerdings dessen Abschaffung beschlossen. Allerdings sollen die aktuellen 500-Euro-Banknoten noch bis Ende 2018 von der EZB ausgegeben werden.

Sicherheitsmerkmale erschweren Fälschern die Arbeit

Um die Fälschungssicherheit der neuen Zahlungsmittel zu gewährleisten, begann die Entwicklungsarbeit mit der Auswahl von effektiven Sicherheitsmerkmalen. Weltweit wurden bislang 200 verschiedene Verfahren und Techniken erprobt, um Geldscheine sicherer zu machen und Fälschern die Arbeit zu erschweren. Bei den neuen Euroscheinen wurden deshalb nicht nur Sicherheitsmerkmale, die sich in der Serie bewährt haben, weiter verbessert, sondern auch moderne Kennzeichen hinzugefügt. Auf den Wasserzeichen-Strichcode und das Durchsichtsregister – zwei aus der ersten Serie bekannte Sicherheitsfeatures – wurde bei den neuen Noten verzichtet.

Das sind die neuen Sicherheitsmerkmale

Entschieden haben sich die Entwickler am Ende für insgesamt elf moderne Methoden, die neuen Geldscheine zu schützen. Neben einem Sicherheitsfaden, bei dem das €-Zeichen ausgespart ist, wurde auf der Rückseite der Scheine ein Perlglanzstreifen eingefügt. Werden echte Noten unter UV-Licht gehalten, sind auf ihnen deutlich bunte Fasern sowie bestimmte Druckbilder zu erkennen. Aber auch ohne zusätzliche Hilfsmittel kann die Echtheit der neuen Euroscheine überprüft werden. Wird der Geldschein leicht gekippt, erscheint die Wertzahl in smaragdgrünem Schimmer – als so genannte Smaragdzahl.

Bei den weit verbreiteten 20-€-Noten wurde außerdem ein Portrait-Fenster eingefügt, in dem auf beiden Seiten des Scheins die griechische Sagengestalt Europa zu sehen ist. Dazu muss die Euronote gegen das Licht gehalten werden. Dieses Porträt ist außerdem auf dem Silberstreifen am Rand des Geldscheins als Hologramm zu finden. Zusätzlich ist hier auch ein fiktives Bauwerk der jeweiligen Stilepoche zu erkennen, die dem Nennwert zugeordnet wurde.

Alle neuen Euroscheine sind darüber hinaus mit einem Wasserzeichen versehen, das einmal mehr die phönizische Königstochter und Zeus-Geliebte Europa darstellt. Das Aquädukt, das auf allen Noten zu finden ist, wurde ebenfalls mit einem Sicherheitsmerkmal versehen. Hier wird mit dem Aufdruck des Nennwertes in Mikroschrift für Fälschungssicherheit gesorgt. Die Echtheit einer Eurobanknote kann jedoch auch erfühlt werden. Sowohl die Streifen an den Rändern, als auch das Hauptmotiv der Vorderseite und die Wertzahl weisen reliefartige Erhebungen auf, die mit den Fingern ertastet werden können. Neben all diesen Merkmalen sorgt eine Weiterentwicklung des Papiers für eine Erhöhung der Fälschungssicherheit.

Diese Motive zieren die neuen Euro-Banknoten

Für die künstlerische Gestaltung der zweiten Serie von Euro-Banknoten zeichnet der deutsche Designer und Grafiker Reinhold Gerstetter verantwortlich, der auch schon die letzten D-Mark-Scheine entworfen hat.

Jedem Nennwert von 5 bis 200 Euro wurde, beginnend mit der Antike, eine bestimmte Epoche der europäischen Geschichte zugeordnet, die als Grundlage für die Gestaltung der Banknoten dient. Der kleinste Schein, die 2013 eingeführte 5-Euro-Note, präsentiert sich in grauer Farbe und ist mit Motiven aus der Antike und der Zeit vor dem 11. Jahrhundert versehen.

Ein Jahr später wurde der rote 10-Euro-Schein ausgegeben, der die Architektur des 11. und 12. Jahrhunderts, die Romanik, repräsentiert. Ihm folgte Ende 2015 der in Blau gehaltene 20er, auf dem der gotische Baustil zu erkennen ist, der bis zum 14. Jahrhundert vorherrschte. Der für das Jahr 2016 angekündigte 50-Euro-Schein ist orange. Ihm wurden Motive der auf die Gotik folgenden Epoche, der Renaissance zugeordnet, die bis zum 16. Jahrhundert die Baukunst bestimmte.

2017 sollen nach den Planungen der EZB die neuen 100-Euro-Scheine eingeführt werden, die auf grünem Grund Bauwerke aus dem 17. und 18. Jahrhundert, der Zeit des Barock und des Rokoko zeigen. Wiederum ein Jahr später, im Jahr 2018, soll die 200-Euro-Note in Umlauf gebracht werden. Für sie sind die Farbe Gelb und Motive aus dem Industriezeitalter mit seiner Eisen- und Glasarchitektur des 19. Jahrhunderts reserviert.

Unterschiedliche Sprachen, Buchstaben und Schriftzeichen

Da in der EU verschiedene Schriften verwendet werden, sind auf den Geldscheinen sowohl lateinische als auch griechische und kyrillische Schriftzeichen zu finden. Auch die Abkürzungen für die ausgebende Institution, die Europäische Zentralbank, sind in den Sprachen der EU-Mitgliedsländer unterschiedlich. Deshalb wurden die insgesamt neun verschiedenen Schreibweisen in einer festgelegten protokollarischen Reihenfolge auf der Vorderseite der Noten abgedruckt. Auf den Geldscheinen der ersten Serie waren nur fünf Akronyme zu finden.

Mit dem Nennwert vergrößern sich die Abmessungen

Mit zunehmendem Nennwert steigt auch die Größe der Scheine. Während der 5-Euro-Schein sich in den Maßen 120 mm x 62 mm präsentiert, misst der 10er 127 mm x 67 mm. Die 20-Euro-Note bringt es auf 133 mm x 72 mm, der 50er auf 140 mm x 77 mm. Noch einmal 7 mm länger und 5 mm höher ist die 100-Euro-Note. Der größte Schein des Euroraums ist der 200er mit 153 mm x 82 mm.

Das Gewicht der neuen Scheine hat sich leicht erhöht, da eine andere Oberflächenbeschichtung gewählt wurde, die die Lebensdauer der Zahlungsmittel im Vergleich zur ersten Euroserie deutlich erhöhen soll.

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