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Fallende Aktienkurse: Wie Sie Ihr Geld hätten retten können


Fallende Kurse
Wie Sie Ihr Geld hätten retten können

MeinungVon Daniel Saurenz

23.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Eine Frau hebt Geld ab (Symbolbild): Bei Verdacht auf fallende Aktienkurse kann es sinnvoll sein, das Depot abzusichern.Vergrößern des Bildes
Eine Frau hebt Geld ab (Symbolbild): Bei Verdacht auf fallende Aktienkurse kann es sinnvoll sein, das Depot abzusichern. (Quelle: Prostock-Studio/getty-images-bilder)

Viele private und institutionelle Investoren mussten 2022 herbe Verluste bei Aktien einstecken. Dabei hätten sie ihr Geld absichern können. Und zwar so.

Bei Aktien ist vielen Menschen der sogenannte Buy-and-Hold-Ansatz geläufig. Dies bedeutet, dass man seine Aktien, Fonds oder ETFs kauft und ewig lange liegen lässt in der Hoffnung, dass am Ende eine ordentliche Rendite über die Jahre rauskommt.

Daran ist zunächst einmal nichts Schlechtes zu finden, der Ansatz ist allemal besser, als sein Geld auf Girokonten oder Spareinlagen vergammeln und von der Inflation auffressen zu lassen. Es geht aber auch besser.

Über den Tellerrand hinausschauen

Das Jahr 2022 hat gezeigt, dass die von manchen Anlegern verschmähte Produktgattung der Derivate hohen Nutzen und vor allem Sicherheit für das eigene Depot bringen kann. Mancher Anleger bringt Zertifikate und Optionsscheine ausschließlich mit Zockerei oder hohen Risiken in Verbindung. Das Gegenteil kann aber der Fall sein. Illustrieren kann man dies an klassischen Optionsscheinen.

Man kann bei diesen Papieren auf steigende oder fallende Kurse setzen. 2022 kommt vor allem der zweite Aspekt zum Tragen, was auch bedeutet, dass man sein Depot wunderbar absichern konnte. Zum Jahresbeginn war die Volatilität ausgesprochen niedrig, es gab also zu günstigen Preisen im Derivatemarkt die Möglichkeit, sein Depot zu versichern.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Der Aktienprofi

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Etabliert und keinesfalls nur Zockerei

Sogenannte Put-Optionsscheine können für ganz normale Anleger ein sinnvolles Investment sein und Risiko aus der Geldanlage rausnehmen, statt das Risiko zu steigern. Haben Sie beispielsweise Aktien im Depot und erwarten, dass der Kurs fällt, könnten Sie sich mit einem Put-Optionsschein das Recht kaufen, die Aktien zu einem bestimmten Kurs abzustoßen, ohne dass die Kurse vorher noch stärker gefallen sind.

So können Sie mit einer Put-Option die Aktien im Falle eines Kurseinbruchs zu einem höheren Preis verkaufen, als Sie auf dem Markt erzielen könnten. Sollte der Kurs aber steigen und der vereinbarte Verkaufspreis liegt unter dem Marktpreis, können Sie die Option schlicht verfallen lassen. Mehr zu Put-Optionen lesen Sie hier.

Mit klassischen ETFs oder Themenfonds ist dies sogar komplizierter, denn man müsste im Grunde den gesamten Bestand veräußern und später wieder einkaufen, wenn die Märkte korrigiert haben. Optionsscheine sind da der weit praktischere Weg.

Die Derivatebranche hat dieses Produkt sozusagen als Standard im Angebot, wobei die Citigroup, jüngst auch Gewinnerin des Deutschen Zertifikatepreises für jene Kategorie, Optionsscheine schon seit Jahrzehnten anbietet. Auch in Sachen Information wird den Anlegern dort alles geboten, was man braucht, von Erklärvideos bis Optionsschein-Rechnern, mit denen Sie vorher genau abschätzen können, wie viel Geld Sie einsetzen müssen, um das halbe oder gesamte Portfolio abzusichern.

Absicherung ist nicht kompliziert

Doch die Kategorie Optionsscheine ist nicht die einzige. Auch sogenannte Turbos helfen dem Anleger weiter. Simpel erklärt sichern Sie ein 20.000-Euro-Dax-Portfolio ab, indem Sie in einen Short-Turbo auf den Dax mit Hebel 2 10.000 Euro investieren.

"Short" bedeutet dabei, dass Sie auf fallende Kurse setzen, "Hebel 2", dass sich ein Gewinn oder Verlust verdoppelt. Der Turbo neutralisiert in dem Fall das Portfolio. Wenn Sie genauer verstehen wollen, wie diese Art Zertifikat funktioniert, können Sie das hier nachlesen.

Die Papiere sind jederzeit verkäuflich, direkt über den Emittenten oder die Börse. Sie können diese Art Versicherung also jederzeit aufbauen und abbauen.

Aktives Management des Depots immer wichtiger

In den letzten Jahren haben es Experten sträflich vernachlässigt, die Vorzüge der Derivatebranche zu erklären, da die Kurse im Grunde seit dem Jahr 2009 beständig nach oben liefen. Viele Volkswirte rechnen nun jedoch damit, dass es aufgrund schwankender und unterschiedlicher Zinsphasen solch gradlinige Phasen nicht mehr geben wird. Und natürlich gab es den Crash vom März 2020, dieser war binnen weniger Monate aber ausgebügelt.

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Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold
Für wen geeignet?Kurzfrist-Anleger
In welcher Marktsituation geeignet? Als Absicherungsinstrument gegen fallende Kurse
Risikoklasse: moderat, wenn zur Absicherung eingesetzt (Hebel 2)
laufende Gebühren: keine
Für wen geeignet?Kurzfrist-Anleger
In welcher Marktsituation geeignet?Als Absicherungsinstrument gegen fallende Kurse
Risikoklasse: moderat, wenn zur Absicherung eingesetzt (Hebel 2)
Laufende Gebühren: keine

Manchmal, und so hat es gegenwärtig den Anschein, dauert es aber länger, bis eine schwache Börsenphase ihr Ende findet. Und manchmal sind Kurse derart überzogen, dass eine Portfolioversicherung schon aus purem Chance-Risiko-Verhältnis Sinn ergibt. Dies war zum Start des Jahres 2022 ohne jeden Zweifel der Fall und auch ohne den Krieg in der Ukraine wäre es ein hoch kompliziertes Aktienjahr geworden.

Dies liegt primär an der radikalen Wende, die die Notenbanken hinlegen müssen, und den damit einhergehenden Problemen für Aktien und Realwirtschaft. Für zukünftige Überbewertungen am Aktienmarkt, aber auch bei Anleihen oder Währungen gilt, dass Anleger sich mit dem Instrumentenkasten der Derivatebranche vertraut machen sollten. Dann kann der Blick auf das Depot auch in einem schlechten Jahr für Dax und Co. viel erfreulicher ausfallen.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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