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Wenig Vermögen: Die Deutschen sparen sich arm


Wenig Vermögen
Die Deutschen sparen sich arm

MeinungVon Jessica Schwarzer

Aktualisiert am 15.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Ein Dorf in der SchweizVergrößern des Bildes
Schweiz: Die Schweizer liegen mit einem durchschnittlichen Brutto-Finanzvermögen pro Kopf von 356.310 Euro weltweit an der Spitze. (Quelle: leonid_tit)

In vielen Ländern haben die Menschen mehr Vermögen als wir. Die Deutschen sparen lieber, statt es den Amerikanern oder Schweizern gleichzutun.

Platz 19, zu mehr hat es nicht gereicht. Im Ländervergleich liegt Deutschland mit 89.360 Euro Brutto-Finanzvermögen pro Kopf weit abgeschlagen hinter anderen Nationen. Das zeigt der Global Wealth Report der Allianz.

Wenig überraschend stehen die Schweizer mit durchschnittlich 356.310 Euro pro Kopf an der Spitze. Das ist fast das Vierfache der Deutschen. Auch die Amerikaner kommen auf stolze 307.940 Euro pro Kopf und damit auf Platz zwei. Selbst in vielen südeuropäischen Ländern sind die Menschen reicher. Keine gute Bilanz! Vor allem mit Blick auf unsere Altersvorsorge.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Börsenexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr jüngstes Buch "Warum wirklich jeder entspannt reich werden kann" erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Die Deutschen legen ihr Geld schlecht an

Aber wie kann das sein? Wieso bauen die Deutschen nicht mehr Vermögen auf? Liegt es an der Höhe der Gehälter, den Steuern oder den Lebenshaltungskosten? Nein. Es liegt an etwas anderem: Sowohl die Schweizer als auch die Amerikaner legen ihr einfach Geld besser an.

Sie investieren viel öfter in Aktien, Aktienfonds und Aktien-ETFs – auch und vor allem für ihre Altersvorsorge. Und da diese Anlageklasse langfristig die besten Renditen liefern, nämlich im Schnitt sechs bis acht Prozent im Jahr, sind die fleißigen deutschen Sparer leider abgehängt. Das ist aber nicht erst in den Jahren der Null- und Niedrigzinsen passiert, das war schon vorher so.

Risikobereitschaft steigt nur langsam

Es ist das leidige Thema der Aktienkultur in Deutschland. Die Bundesbürger sind keine Aktionäre, sondern fleißige Sparer. Die meisten zumindest, denn nur jeder Fünfte über 14 Jahren investiert an der Börse. Auch das ist ein Ergebnis des Allianz-Vermögensreports: Die Deutschen wagen nur ganz allmählich etwas mehr Risiko.

Das bestätigen auch die Zahlen des Deutschen Aktieninstituts: 12,9 Millionen Menschen waren 2022 in Aktien, Aktienfonds oder ETFs investiert. Ein Plus von 830.000. Nie gab es mehr Aktionäre in Deutschland. Immerhin! Aber sind eben einfach viel zu wenige.

Eine positive Realrendite dank Aktien

Zum Brutto-Finanzvermögen zählt die Allianz neben Bargeld und Bankeinlagen auch Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, Wertpapiere sowie sonstige finanzielle Forderungen. Immobilien gehören nicht dazu. Das würde es aber auch nicht besser machen, denn Deutschland ist ein Mietmarkt.

Es liegt leider viel zu viel Geld auf Sparkonten und steckt in Versicherungen. Das bringt viel zu wenig Rendite. Noch nicht mal eine positive Realrendite übrigens. Sie wird berechnet, indem von der erwarteten (oder garantierten) Rendite einer Anlage die Inflation abgezogen wird.

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Selbst wenn Sie drei Prozent für das Tagesgeld bekommen, verlieren Sie also Geld – nicht nominal, sondern an Kaufkraft. Sparen Sie sich bitte nicht arm! Investieren Sie! Aber bitte langfristig und mit breiter Risikostreuung. Es lohnt sich!

Sie könnten ja mit ganz kleinen, besser aber mit etwas größeren Summen anfangen. ETFs und Fondssparpläne sind eine gute Möglichkeit, um an der Börse zu starten. Aber meiden Sie bitte die Anlageklasse Aktien nicht. Die Schweizer und die Amerikaner tun es auch nicht.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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