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Bundestag beschließt Kürzung der Solarförderung


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Bundestag beschließt Kürzung der Solarförderung

Von dapd, dpa, t-online
29.03.2012Lesedauer: 2 Min.
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Betreiber von Solaranlagen müssen neu kalkulieren. Der Bundestag hat eine Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes beschlossen, das deutliche Einschnitte bei den sogenannten Einspeisevergütungen vorsieht. In namentlicher Abstimmung votierte eine Mehrheit der Abgeordneten für das Vorhaben. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) verteidigte die Neuerungen. "Wir machen die Energiewende mit wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Verantwortung", betonte er.

Bereits ab April soll die Solarförderung, die ab Installation jeweils für 20 Jahre garantiert ist, um 20 bis 32 Prozent gesenkt werden, ab Mai sind weitere Einschnitte von einem Prozent pro Monat geplant. Ab November können die Kürzungen je nach Entwicklung der Branche mehr oder weniger als ein Prozent betragen. Geplant ist zudem, dass künftig nur noch ein bestimmter Prozentsatz der erzeugten Strommenge vergütet wird. Im Bundesrat ist das Gesetz nicht zustimmungspflichtig, die Länderkammer könnte das Vorhaben daher allenfalls verzögern.

Solarwirtschaft: "Schwarzer Tag"

Der Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW), Günther Cramer, sprach von einem schwarzen Tag für die Energiewende. "Diese politische Fehlentscheidung gefährdet Deutschlands Spitzenstellung bei der Photovoltaik, die Existenz zahlreicher Solarunternehmen und vieler tausend Solarjobs", sagte Cramer. Die Stromrechnung eines deutschen Durchschnittshaushalts werde durch die nun beschlossenen Förderkürzungen gerade einmal um rund 50 Cent im Monat entlastet.

Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) hofft derweil, dass im Vermittlungsausschuss noch Nachbesserungen möglich sind. Er sei nicht grundsätzlich gegen Einschnitte, allerdings seien diese zu hoch. Insbesondere bei kleinen Dachanlagen, bei denen die Wertschöpfung besonders groß sei, dürfe nicht gekürzt nicht werden. Sie müssten vielmehr leicht steigen. Machnig kritisierte zudem, dass Anlagenbetreiber keinerlei Planungssicherheit mehr hätten. Dies müsse wieder geändert werden.

Kritik auch von den Grünen

Der energiepolitische Sprecher der Grünen, Hans-Josef Fell, bezeichnete die Gesetzesnovelle als "heftigen Schlag" gegen die Solarbranche. Die Änderungen beträfen vor allem den Mittelstand, den die Koalition doch eigentlich unterstützen wolle. "Die großen werden bevorteilt, die kleinen belastet", sagte er. Auch für Hausbesitzer mit einer Solaranlage auf dem Dach sei es schwierig, dass künftig nur noch 80 Prozent des erzeugten Stroms vergütet werde.

Röttgen betonte hingegen, es gehe darum, die Strompreise stabil zu halten, die Energieversorgung zu gewährleisten und die Solarbranche an den Markt heranzuführen. Der Opposition warf Röttgen konservatives Besitzstandsdenken vor. SPD und Grüne warnten schon seit Jahren davor, dass die Branche sterben werde und Deutschland seine Technologieführerschaft aufs Spiel setze. Die Erfolgsgeschichte habe nach den Änderungen der schwarz-gelben Koalition jedoch erst richtig angefangen.

FDP: Vergütung in der Vergangenheit zu hoch

Der energiepolitische Sprecher der FDP, Michael Kauch, verwies darauf, dass die Preise für Solaranlagen in den letzten Jahren schneller gesunken seien als die Vergütungen. Diejenigen, die die Anlagen aufbauten, machten sich die Taschen voll und die Rechnung werde dem Endverbraucher präsentiert, sagte Kauch. "Das ist eine unsoziale Politik", betonte er.

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