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Crowdfunding: Wie Anleger und Firmen vom Geld aus dem Internet profitieren


Wie kleine Firmen vom Crowdfunding profitieren - und Anleger auch

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 16.10.2013Lesedauer: 3 Min.
Digitaler Klingelbeutel: Crowdfunding-Plattformen im Internet sammeln kleine Beträge von Anlegern ein, doch für die Unternehmen läppert es sichVergrößern des BildesDigitaler Klingelbeutel: Crowdfunding-Plattformen im Internet sammeln kleine Beträge von Anlegern ein, doch für die Unternehmen läppert es sich (Quelle: imago/insadco)
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Die Deutschen sparen sich arm, hieß es neulich. Denn aus Risikoscheu parken viele Bürger ihr Erspartes auf Tagesgeld-, Festgeld- oder Sparkonten, wo es weniger Zinsen bringt, als durch die Inflation an Wert verloren geht. Die ganz Harten lassen ihr Geld gleich auf dem Girokonto stehen und verzichten damit komplett auf eine Verzinsung. Mehr Rendite gibt es nur für mehr Risiko, doch dem scheint die "German Angst" entgegen zu stehen. Das Sicherheitsbedürfnis ist oft übermächtig. Wer dennoch - abseits von Aktien und Fonds - einen kleinen Schritt machen möchte und neue Geldanlagemöglichkeiten sucht, findet Angebote mit niedriger Hemmschwelle im Internet unter dem Stichwort Crowdfunding oder Crowdinvesting.

Schon mit kleinen Beträgen können sich Anleger an der Finanzierung von Startups oder größeren Projekten beteiligen. Wenn's schief geht, sind vielleicht einige hundert Euro weg. Aber wenn alles gut geht, ist die Rendite durchaus beachtlich.

Vor allem kleine und junge Unternehmen brauchen in der Anfangsphase Geld für weitere Investitionen, die mehr kosten, als aktuell erwirtschaftet werden kann. Für Banken ist das jedoch oft kein gutes Geschäft: das Verlustrisiko ist hoch, die Zinseinnahmen sind relativ gering.

Digitaler Klingelbeutel

Hier kommen Plattformen im Internet ins Spiel, wie kickstarter.com, startnext.de oder seedmatch.de. Sie bieten eine Art digitalen Klingelbeutel an, in den jeder das hineinwerfen kann, was er gerade übrig hat. Der Schwarm der Nutzer, die "Crowd", stellt individuell kleinere Beträge zur Verfügung, doch für die Unternehmen läppert es sich.

Die Möglichkeiten sind vielfältig: Fans einer Serie können einen Spielfilm finanzieren oder geben Technik-Tüftlern die Mittel, damit sie eine Computeruhr bauen können. Anders könnten diese Vorhaben wohl nicht umgesetzt werden.

Renditen wie bei Wagniskapital

Für die Unternehmen funktioniert das ähnlich wie eine Finanzierungsrunde mit Wagniskapital - mit dem Unterschied, dass das Geld nicht von einigen spezialisierten Investoren kommt, sondern von einer großen Zahl an Kleinanlegern. Geht die Firma pleite, ist auch die Investition futsch. "Es ist halt Risikokapital", sagt Dana Melanie Schramm von Seedmatch in Dresden. "Die Renditen sind aber auch dementsprechend."

Beim Lotto-Startup Lottohelden winken Investoren beispielsweise 100 Prozent Rendite und mehr, wenn sie sich an der aktuell laufenden Finanzierungsrunde beteiligen und auf ihr Geld bis Ende 2018 verzichten können. Im Idealfall können es sogar 840 Prozent sein, wie das Unternehmen in seinem Seedmatch-Profil schreibt. Die Mindestinvestition liegt bei 250 Euro.

Seedmatch achtet besonders auf innovative und skalierbare Geschäftsmodelle, sagt Schramm zu t-online.de. Pommes-Buden oder Franchise-Modelle haben deshalb keine Chance, Geld bei Seedmatch einzusammeln.

Investments verstehen

Oft suchten Anleger sich Firmen aus, die ihnen persönlich nahe stünden, sagt Annabel Oelmann, Leiterin des Bereichs Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Da hängt auch etwas Emotionales dran." Investoren sollten vorher unbedingt sicherstellen, dass das Unternehmen und die Internet-Plattform, die die Investition vermittelt, seriös sind. "Das ist überhaupt nicht einfach", gibt Oelmann zu. "Häufig muss man sich da auf Erfahrungswerte anderer einlassen." Verbraucher sollten prüfen, welche Art der Investition angeboten wird - und "nie etwas kaufen, was sie nicht verstehen".

Schramm von Seematch ergänzt, Anleger sollten allenfalls fünf bis zehn Prozent ihres Vermögens in solch riskante Investments stecken. Außerdem sei es besser, mit kleinen Beträgen mehrere verschiedene Firmen zu fördern, als einen großen Betrag in ein einzelnes Projekt zu stecken. Diese Diversifizierung reduziert das Verlustrisiko.

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