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Fachmann klärt auf: Die Mär vom Ende des Bargelds


Fachmann klärt auf
Die Mär vom Ende des Bargelds

dpa, as

03.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Euro Münzen liegen auf Euro-Banknoten: Der Vorstandschef des Weltmarktführer im Banknotendruck klärt über die Zukunft des Bargeldes auf.Vergrößern des BildesEuro Münzen liegen auf Euro-Banknoten: Der Vorstandschef des Weltmarktführer im Banknotendruck klärt über die Zukunft des Bargeldes auf. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa-bilder)
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Seit Jahren wird über die mögliche Abschaffung des Bargelds debattiert. Bezahlen wir also bald nur noch mit Plastikgeld oder per Smartphone?

Ungeachtet aller elektronischen Bezahlmöglichkeiten wächst die Bargeldproduktion sowohl in Europa als auch in anderen Teilen der Welt. "Banknoten sind nicht rückläufig, das Produktionsvolumen bei Bargeld wächst immer noch leicht", sagte Ralf Wintergerst, Vorstandschef des Münchner Traditionsunternehmens Giesecke & Devrient, dem Weltmarktführer im Banknotendruck. "Europa ist nach wie vor steigend, besonders Osteuropa. Auch Afrika ist stark steigend."

Dreimal so viel Bargeld wie 2002

Sogar in China, wo sich Bezahlen mit den Handy-Apps Wechat und Alipay durchgesetzt hat, ist die Bargeldproduktion nach Wintergersts Angaben zumindest stabil: "Wir sehen auch in China keinen Rückgang." Für die Eurozone findet sich seine Einschätzung in den Statistiken der Europäischen Zentralbank bestätigt: Demnach waren Ende vergangenen Jahres 21,4 Milliarden Euroscheine im Umlauf - über eine Milliarde mehr als ein Jahr zuvor und fast dreimal so viele wie im Jahr der Euro-Bargeldeinführung 2002.

Das Münchner Traditionsunternehmen beliefert weltweit 150 Länder mit Banknoten und/oder Sicherheitstechnologie für ihr Bargeld. Weitere Geschäftsfelder des Unternehmens sind unter anderem die Herstellung von Bezahlkarten sowie Sicherheits- und Verschlüsselungstechnologie für Maschinen und elektronische Bezahlsysteme.

Tendenz zum Plastikgeld

Trotzdem wächst nicht nur die Bargeldmenge, auch die Zahl von Kredit- und EC-Karten nimmt zu: "Die Ausstellung von Bezahlkarten hat immer noch deutliche Zuwachsraten. Vor 20 Jahren hatte vielleicht jeder in Deutschland eine oder zwei Karten, heute hat jeder drei oder vier", sagte Wintergerst.

Gleichzeitig gewinnen insbesondere bei der jüngeren Generation Applikationen wie Apple Pay, Wechat oder Alipay deutlich an Zugkraft. Aber auch hier ist die Entwicklung nicht ganz so rasant. In Europa ist beispielsweise Apple Pay gerade mal in zehn Ländern verfügbar und da auch nur bei einer Hand voll von Banken. Zuletzt machten in Deutschland wieder Gerüchte über die Einführung von Apples Bezahldienst die Runde. Daraus wird wohl in absehbarer Zeit aber nichts. Zum einen versuchen deutsche Banken immer wieder ihre eigenen Standards zu entwickeln, wie mit der Sparkassen-Wallet oder dem Postbank Finanzassistenten. Außerdem sind sie nicht bereit beispielsweise an Apple prozentuale Umsatzgebühren zu zahlen.

Anzahl der Transaktionen steigt

Ein was stellt Wintergerst aber noch fest. Die vernetzte Menschheit ist auch finanziell häufiger aktiv als frühere Generationen: "Es muss irgendwo eine Korrelation geben, aber die ist sehr schwer herzustellen", sagte Wintergerst. "Wenn nichts rückläufig ist, bedeutet das von der Tendenz her, dass die Anzahl der Transaktionen weltweit steigt. Das wiederum ist ein Indikator, dass es den Menschen nicht unbedingt schlechter geht."

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