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Dudenhöffer für Zerschlagung des VW-Konzerns


Volkswagen-Zahlen
Dudenhöffer für Zerschlagung des VW-Konzerns

Von dpa, reuters, dpa-afx, t-online
05.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Auto-Experte Ferdinand DudenhöfferVergrößern des BildesAuto-Experte Ferdinand Dudenhöffer (Quelle: imago/ hoffmann)
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Der deutsche Autoriese Volkswagen (VW) will bis zum Jahr 2018 weltweit zur Nummer eins aufsteigen. Doch nun bringt der bekannte Duisburger Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer die Zerschlagung des Konzerns ins Gespräch. Denn Europas größter Autobauer hatte zuletzt bei den Quartalszahlen etwas enttäuscht. VW schaltet deshalb auf Sparmodus und will stärker denn je alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen.

Die Kernmarke habe nachhaltige Renditeprobleme, erklärt deshalb der Leiter des Duisburger CAR-Instituts. Porsche und Audi würden den Konzern quasi subventionieren: "Jeder Finanzinvestor würde sagen: 'Komm, wir zerlegen den Konzern'", sagt Dudenhöffer. Denn ohne die zwei Premiummarken lägen die Konkurrenten General Motors und Toyota "meilenweit vorne", mahnt der Auto-Experte an. Das starke Geschäft von Porsche dürfe nicht über die Probleme der Einzelmarken hinwegtäuschen.

VW hinkt Ziel hinterher und rudert zurück

Volkswagen hinkt nach drei Quartalen seinem Jahresziel 300 Millionen Euro hinterher, die Planung liegt 3,4 Prozent unter dem Soll. Das in drei Monaten aufzuholen, wäre für den Riesenkonzern kein Ding der Unmöglichkeit. Doch in Wolfsburg schwindet allmählich die Zuversicht, dass die Gewinne ohne hartes Sparen weiter sprudeln wie bisher.

Während die Prognose steht - 11,5 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit) für 2013 - rudert VW-Chef Martin Winterkorn rhetorisch zurück. "In dem überaus harten wirtschaftlichen Umfeld sind die Ziele, die wir uns für das laufende Geschäftsjahr gesetzt haben, sehr ambitioniert", ordnete er die Lage ein. Drei Monate zuvor klang das bei selber Prognose viel zuversichtlicher: "Wir haben nach einem verhaltenen Jahresstart deutlich an Boden gutgemacht und in einem schwierigen Marktumfeld ein solides Ergebnis erzielt." Die Ziele waren damals "unverändert". Nun sind sie "sehr ambitioniert".

Der "Porsche-Effek"

Warum es in Summe noch stimmt, ist schnell erklärt: Porsche reißt es raus. VW holte den renditestärksten Autobauer der Welt erst im August 2012 ganz unters Dach und zehrt nun davon. Obwohl das Geschäft der Kernmarke um ein vielfaches größer als das von Porsche ist, ist der Sportwagenhersteller mit knapp zwei Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit) für 2013 so stark wie VW-Pkw.

Doch das laufende Geschäft von VW-Pkw sackte auf Neunmonatssicht um 27 Prozent ab. Zudem trüben andere Marken der VW-Familie das Gesamtbild: Bei Skoda war das Minus noch heftiger, das Geschäft gab um 35 Prozent nach. Und Seat schreibt mit 90 Millionen Euro negativem Ebit unverändert rote Zahlen.

Auch Audi lässt nach

Aber auch Audi verzeichnete ein Minus von elf Prozent. Von Juli bis September 2013 ging die Marge auf 9,4 Prozent zurück, das ist der bisher niedrigste Wert in diesem Jahr. Unter dem Strich sank der Gewinn angesichts hoher Ausgaben für neue Produkte und Fabriken, aber auch wegen Wechselkurseffekten zwischen Juli und September um gut 18 Prozent auf 954 Millionen Euro. Und der Umsatz schrumpfte um gut sieben Prozent auf 11,7 Milliarden Euro.

US-Automarkt als Stolperstein auf dem Weg zur Spitze?

Einen Rückschlag musste Volkswagen zudem im boomenden US-Automarkt verkraften. Noch rangieren die Wolfburger bei den weltweiten Autoverkäufen hinter Branchenführer Toyota und General Motors. Um an die Spitze vorzurücken, braucht VW aber den Erfolg in den USA, einen der wichtigsten Automärkte. Das gilt vor allem auch für die Modelle der Kernmarke Volkswagen.

Zwar hatte der Autobauer seinen US-Absatz von 2009 bis 2012 verdoppeln können. Der gute Lauf endete jedoch schon im April. Im Oktober fielen die Verkäufe um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es ist der siebte Monat in Folge, in dem die Wolfsburger zurückfallen. Bis zum Oktober diesen Jahres hat VW damit rund 343.000 Autos verkauft.

"Volkswagen auf Kurs"

Im Gegensatz zu Dudenhöffer sieht jedoch Kollege Stefan Bratzel, abgesehen von dem Rückschlag in den USA, Volkswagen auf Kurs. Für ihn stimmt das Gesamtbild "und das in einem Jahr, in dem der Konzern als Marktführer in Europa dort so sehr unter Druck ist".

Chef ruft zur Kostendiät auf

Dennoch ruft der auch Winterkorns Herr der Zahlen, Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch, zur Kostendiät ruft. "Unser Fokus liegt auf einer konsequenten Kosten- und Investitionsdisziplin", ließ er erklären. Zur Frage, ob denn theoretisch beim Jahresziel überhaupt noch mehr drin sei als angepeilt sagte er: "Ich denke, da gibt es nichts weiter zu spekulieren. Das ist das, was wir liefern werden."

Sparen als Gebot der Stunde - das verwundert mit Blick auf die einzelnen VW-Marken nicht mehr.

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