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So viel bringt Ihnen das satte Rentenplus wirklich – Geldsegen ab Juli?


Geldsegen ab Juli?
So viel bringt Ihnen das satte Rentenplus wirklich

Von t-online, mak

Aktualisiert am 23.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Rentner-Ehepaar vor dem Computer (Symbolbild): Die Renten steigen im Juli kräftig.Vergrößern des BildesRentner-Ehepaar vor dem Computer (Symbolbild): Die Renten steigen im Juli kräftig. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Im Sommer steigen die Renten – und zwar deutlich. Um bis zu sechs Prozent ziehen sie im Osten Deutschlands an. Doch was bedeutet das konkret? t-online rechnet es vor.

Deutschlands Rentner können sich freuen: Die Renten steigen am 1. Juli um 5,35 Prozent in Westdeutschland und um 6,12 Prozent in Ostdeutschland, wie das Bundesarbeitsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte.

"Es wird eine der höchsten Rentenanpassungen in Deutschland seit Einführung der Rentenversicherung geben", sagte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, t-online.

Eine höhere Rentenerhöhung im Westen wie für dieses Jahr prognostiziert gab es zuletzt 1983 mit damals plus 5,59 Prozent, im Osten fiel sie 1993 noch höher aus. Woran das jetzige satte Rentenplus liegt, lesen Sie hier.

Allein: Wie macht sich die Rentenerhöhung wirklich im Geldbeutel bemerkbar?

Um das zu berechnen, muss man den Rentenwert betrachten. Wie der Name vermuten lässt, gibt dieser an, wie viel ein Rentenpunkt wert ist. Rentenpunkte erhalten Sie, wenn Sie Beiträge in die Rentenversicherung zahlen. Ein Rentenpunkt entspricht dem Gegenwert des Brutto-Durchschnittsgehalts.

So viel bringt Rentenplus – drei Beispiele

Durch die jährliche Rentenanpassung steigt der Wert eines Rentenpunkts. Laut der aktuellen Prognose zieht der Rentenwert im Westen von 34,19 auf 36,02 Euro an, im Osten von 33,47 auf 35,52 Euro.

Beispiel 1: Sie haben 40 Rentenpunkte gesammelt und ausschließlich im Westen Deutschlands gewohnt. Dann liegt Ihre monatliche Bruttorente bei 1.367,60 Euro, sie ergibt sich aus der Multiplikation des Rentenwerts von 34,19 Euro und den Rentenpunkten. Nach der Rentenerhöhung bekommen Sie 1.440,8 Euro im Monat, also 73,2 Euro mehr.

Beispiel 2: Sie haben Beiträge für 45 Rentenpunkte eingezahlt und leben in Ostdeutschland. In dem Fall liegt Ihre monatliche Bruttorente aktuell bei 1.506,15 Euro, wegen des Rentenwerts von 33,47 Euro. Ab Juli erhalten Sie eine Bruttorente von 1.598,4 Euro im Monat – satte 92,25 Euro mehr.

Beispiel 3: Sie haben 30 Rentenpunkte gesammelt und leben in Westdeutschland. Ihre monatliche Bruttorente liegt folglich bei 1.025,7 Euro. Nach der Rentenerhöhung haben Sie 54,9 Euro mehr in der Tasche, Ihre Bruttorente liegt dann bei 1.080,6 Euro im Monat.

Steuern und Beiträge für Krankenkasse gehen noch ab

Beachten Sie jedoch: Die Berechnungen zeigen nur beispielhaft, wie viel die Rentenerhöhung ausmacht. Oftmals sind die Rentenpunkte krumm, oder Sie haben sowohl in den alten als auch den neuen Bundesländern gearbeitet und in die Rentenkasse einbezahlt.

Außerdem müssen Sie noch Beiträge an die Krankenversicherung abführen, weshalb es sich bei den Beispielen nur um Bruttobeträge handelt (mehr dazu lesen Sie hier). Was am Ende tatsächlich bei Ihnen auf dem Konto ankommt, ist etwas weniger.

Möglich ist zudem, dass Sie steuerpflichtig sind. Das hängt vom Jahr, in dem Sie in Rente gehen, sowie von der Höhe Ihrer Rente ab (mehr dazu lesen Sie hier). Es kann auch sein, dass Sie durch die Rentenerhöhung in die Steuerpflicht rutschen.

Zwar hebt die Ampelkoalition den Grundfreibetrag an: von derzeit 9.984 Euro auf 10.347 Euro. Die Frage dürfte am Ende trotzdem sein, wie viel tatsächlich von der satten Rentenerhöhung übrig bleibt.

Frisst die Inflation die Rentenerhöhung auf?

Wegen der aktuell stark steigenden Preise fürchten Fachleute bereits, dass die Kaufkraft der Rentner trotz kräftiger Rentenerhöhung sinkt – oder nur wenig steigt. Auch aus der Opposition kamen solche Bedenken.

Unionsfraktionsvize Sepp Müller (CDU) sagte, die Erhöhung auch der ostdeutschen Renten schmelze unter der aktuellen Inflationsrate von 5,1 Prozent wie Butter in der Sonne dahin. "Die Bundesregierung steht in der Pflicht, die Bürgerinnen und Bürger bei ihren Lebenshaltungskosten erheblich zu entlasten", sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur.

Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, das Problem der hohen Preise bleibe. "Deshalb ist diese Rentenerhöhung eben nur ein Inflationsausgleich."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Statement Gundula Roßbach
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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