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Gas- und Strompreisbremse: So sichern Sie sich günstige Tarife für 2024


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LKA: Verdächtiger aus rechtem Spektrum

Gas- und Strompreisbremse
So sichern Sie sich günstige Tarife für 2024

Von t-online, llb

16.11.2023Lesedauer: 5 Min.
Strom- und Gaspreistarife sollten einmal jährlich überprüft werdenVergrößern des BildesGas- und Strompreistarife: Einmal jährlich sollten Sie Ihren Energieverbrauch überprüfen und die Verträge mit Ihrem Versorger nachjustieren. (Quelle: gopixa)
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Die Preisbremsen für Strom und Gas laufen 2024 aus – für viele Haushalte bedeutet das höhere Kosten. Wie sich Verbraucher rechtzeitig günstige Tarife sichern.

Die Bundesregierung hat beschlossen, dass die Preisbremsen für Strom und Gas bis Ende April 2024 verlängert werden. Zwar fehlt noch die Zustimmung der EU, aber das Bundeswirtschaftsministerium befindet sich in intensiven Verhandlungen mit der EU-Kommission. Dennoch sollten Privathaushalte die Mühe nicht scheuen, Strom- und Gasverträge mit Ihren Anbietern zu prüfen.

Wenn die Preisbremsen endgültig auslaufen, dürften höhere Kosten auf viele Haushalte zukommen. Vor allem bei Altverträgen drohen hohe Kosten. Wie Sie einen guten und günstigen Tarif finden und darüber hinaus Geld sparen können, erklärt Ihnen Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe des Magazins "test".

Aktuelles Beispiel: Preisbremse beim Gas

Dank Gaspreisbremse wird der Kilowattstundenpreis für 80 Prozent eines Jahresverbrauchs gedeckelt, ganz gleich, wie hoch der Kilowattstundenpreis im Vertrag ausgewiesen ist. Gaskunden zahlen höchstens 12 Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent ihres Verbrauchs. Der Abschlag wird auf Grundlage des Gasverbrauchs im Vorjahr ermittelt. Für den festgesetzten Abschlag für das laufende Jahr wurde der Verbrauch aus dem Jahr 2021 herangezogen.

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Wie hoch die individuelle Entlastung ist, hängt vom Gasverbrauch und dem gewählten Energietarif ab. Würde beispielsweise ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden Gas nach einer Preiserhöhung 20 Cent pro kWh zahlen, läge der Jahrespreis ohne Preisbremse bei 3.000 Euro (ohne Grundgebühr). Mit der Preisbremse läge die Gesamtsumme bei nur 2.040 Euro – das sind 960 Euro weniger.

Aktuelles Beispiel: Preisbremse beim Strom

Dank Strompreisbremse zahlen Stromkunden höchstens 40 Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent ihres Verbrauchs, der auf Grundlage des Vorjahresverbrauchs ermittelt wurde. Die Differenz zum Vertragspreis wird vom Staat subventioniert. In den 40 Cent sind Netzentgelte, Steuern, Abgaben und Umlagen enthalten. Die Entlastung für Januar und Februar 2023 erfolgt rückwirkend.

Seit März wird die Differenz zwischen dem Preis des Tarifanbieters und der Preisobergrenze von 40 Cent automatisch mit dem Abschlag verrechnet. Ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 2.600 kWh bezahlt bei einem Preis von 55 Cent pro kWh 1.430 Euro. Mit der Preisbremse läge die Gesamtsumme bei nur 1.118 Euro – das sind 312 Euro weniger. Die Strompreisbremse endet spätestens am 30. April 2024.

Energiesparen lohnt sich

Hat ein Haushalt am Jahresende weniger verbraucht als prognostiziert, bekommt er vom Anbieter Geld zurück. Dabei wird für jede eingesparte Kilowattstunde Strom und Gas der entsprechende kWh-Preis im aktuell gültigen Vertrag erstattet.

Beispiel: Bei einem Gastarif mit 20 Cent pro kWh und einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden würde ein Haushalt 3.000 Euro bezahlen. Spart dieser Haushalt 20 Prozent Gas (3.000 kWh) ein, würden ihm in der Jahresrechnung 600 Euro gutgeschrieben. Denn jede eingesparte Kilowattstunde würde mit dem Preis des regulären Tarifs, also 20 Cent, vergütet. So kann er seine Jahreskosten von 2.040 Euro (mit Preisbremse) auf 1.440 Euro senken.

Reguläre Mehrwertsteuer auf Gas 2024

Die seit Oktober 2022 temporär abgesenkte Mehrwertsteuer in Höhe von sieben Prozent auf Gas sollte eigentlich bis zum 31. März 2024 gelten. Auf Initiative von Finanzminister Christian Lindner (FDP) soll jedoch mitten in der Heizperiode ab dem 1. Januar 2024 wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gelten. Begründung: Die Preise für Gas sind zuletzt schneller gesunken als angenommen. Der Preis für Neukunden hat sich im Schnitt seit Oktober 2022 mehr als halbiert.

Die SPD-Fraktion hatte sich schon vor Monaten dagegen ausgesprochen – mit Erfolg. Nach aktueller Einschätzung sei es gelungen, die Mehrwertsteuersenkung auf Gas bis zum 29. Februar 2024 zu verlängern, teilte die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin Katja Mast mit.

Altverträge genau unter die Lupe nehmen

Gaskunden mit Altverträgen, die deutlich mehr als 12 Cent pro Kilowattstunde bezahlen, konnten bisher nicht von gesunkenen Marktpreisen profitieren. Die Stiftung Warentest berichtet von einem Fall, bei dem ein Kunde bei Schwarzwald Energie mit 23,83 Cent pro Kilowattstunde zur Kasse gebeten wird. Das macht bei einem Jahresgasverbrauch von 15.000 kWh einen Unterschied von 1.774 Euro, den er mehr bezahlen muss als ein Neukunde mit 12 Cent pro kWh Gas.

Wird ein alter Vertrag nicht fristgerecht bis zum 31. Dezember 2023 gekündigt, verlängert er sich stillschweigend um weitere zwölf Monate bis Ende Januar 2025. Kündigt der Verbraucher allerdings rechtzeitig und schließt beispielsweise einen Vertrag bei Enercity ab, zahlt er nur 8,53 Cent pro Kilowattstunde (Stand 27. Oktober 2023). Damit würde er im Vergleich zu seinem alten Vertrag bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh 2.294 Euro sparen.

Längere Vertragslaufzeit spart Geld

Die Stiftung Warentest hat festgestellt, dass sich Stromverträge mit einer Laufzeit von zwölf und 24 Monaten beim Strompreis unterscheiden können. In Berlin kostete zwischen Oktober 2022 und Ende September 2023 im Durchschnitt eine Kilowattstunde Strom beim 24-Monats-Tarif 2 Cent weniger als beim Zwölf-Monats-Vertrag.

Hier gilt es für Verbraucher beim Tarifwechsel genau hinzuschauen. Wer von steigenden oder gleichbleibenden Marktpreisen ausgeht, kann von einem 24-Monats-Vertrag profitieren. Diesen Effekt gibt es bei Gastarifen nicht.

Gasanbieter wechseln – So einfach geht´s

  1. Vertrag überprüfen: Wenn Sie ihn nach dem 1. März 2022 geschlossen haben, kommen Sie nach Ablauf der Erstvertragslaufzeit mit einer Frist von maximal einem Monat heraus. Für die Grundversorgung gilt: Ihr Vertrag ist jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen kündbar.
  2. Günstigen Tarif suchen: Nutzen Sie Vergleichsportale von Verivox, Check24 oder Stromauskunft. Achten Sie in der Suchmaske darauf, dass der "Bonus" den Tarif nur im ersten Jahr verbilligt. Am besten lassen Sie sich die Angebot ohne "Bonus" anzeigen. Die Versorger verraten keine Bestandskundenpreise.
  3. Tarif auswählen: Nehmen Sie nicht den günstigsten Tarif, sondern vergleichen Sie die ersten zehn Angebote miteinander. Auf den vorderen Plätzen sind die Preisunterschiede meist gering.
  4. Werbebanner beachten: Über den Suchergebnissen werden gesponserte Anzeigen eingeblendet. Diese haben mit Ihrer Suche nichts zu tun.
  5. Kommunale Anbieter in Auswahl einbeziehen: Nach den Pleiten überregionaler Versorger wie Bayerische Energieversorgungsgesellschaft (BEV), Stromio oder gas.de sind günstige Tarife von kommunalen Anbietern wieder interessant und haben aufgrund ihrer Finanzkraft ein geringes Insolvenzrisiko.
  6. Bewertung im Internet: Schauen Sie im Internet, wie andere Kunden Strom- und Gasanbieter bewertet haben.
  7. Vertrag abschließen: Schließen Sie direkt über das Vergleichsportal oder auf der Internetseite des Anbieters Ihren neuen Vertrag ab. Wechselprozess und Kündigung organisiert Ihr neuer Versorger. Lesen Sie den Zählerstand ab und übermitteln sie ihn an ihren Anbieter per E-Mail oder direkt im Online-Kundenportal.

Gasversorgung im Winter stabil

Die Bundesnetzagentur stuft die Situation für den Winter 2023/24 als "stabil" ein. Deutschland ist inzwischen unabhängig von russischen Gaslieferungen. Der Einfuhrstopp hat zu einem beschleunigten Ausbau von LNG-Terminals im niedersächsischen Wilhelmshaven und in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern geführt.

Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, sieht in der Gasversorgung in diesem Winter einen klaren Unterschied zum vergangenen, denn die Gasspeicher sind gut gefüllt. Deutschland könne seiner Ansicht nach einen normalen und auch einen leicht kalten Winter bei einem sparsamen Umgang mit Gas bewältigen.

Verwendete Quellen
  • test.de: "Wie Sie sich günstige Strom- und Gastarife für 2024 sichern"
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