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Gaspreis im Großhandel steigt um 1.000 Prozent


Seit 2021
Gaspreis im Großhandel steigt um 1.000 Prozent

Von t-online, fho

Aktualisiert am 22.08.2022Lesedauer: 3 Min.
imago images 165802864Vergrößern des BildesGaszähler (Symbollbild): Sorgen vor einem Lieferstopp über Nord Stream 1 treiben die Preise in die Höhe. (Quelle: IMAGO/Piero Nigro)
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Die Gaspreise im Großhandel legten am Montag wieder deutlich zu. Sorgen vor einem erneuten Lieferstopp aus Russland treiben diese Entwicklung an.

Der Gaspreis in Europa stieg am Montag noch einmal kräftig – in der Spitze um 18 Prozent bis auf 292,50 Euro pro Megawattstunde. Das entspricht einem Anstieg von gut 1.000 Prozent im Vergleich zum Vorjahr; damals kostete eine Megawattstunde noch 26 Euro. Zuerst berichtete "Bild" unter Berufung auf eine Auswertung des Vergleichsportals "Check24".

Am Markt wurde das mit der Ankündigung einer neuerlichen Unterbrechung der russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 erklärt. Die Bundesbank hält es wegen der ungünstigen Entwicklungen am Gasmarkt für wahrscheinlich, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland im Winterhalbjahr sinken wird (mehr dazu lesen Sie hier).

Verbraucherpreise im August deutlich gestiegen

Energieträger wie Gas werden in sogenannten Futures, zu Deutsch Termingeschäften, gehandelt. Unternehmen kaufen so Gas für einen zukünftigen Liefertermin ein. Das heißt auch: Die höheren Einkaufspreise könnten sich in der Zukunft auch für Verbraucher bemerkbar machen.

Im August hatten die durchschnittlichen Gaspreise für Verbraucher bereits einen neuen Höchstwert erreicht. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr zahlte im Schnitt 3.717 Euro. Im Jahr zuvor waren es noch 1.306 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von 185 Prozent.

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Die Mehrkosten für die Energieversorger will die Bundesregierung mit der kürzlich beschlossenen Gasumlage verteilen. Ab 1. Oktober müssen alle Gaskunden pro Kilowattstunde 2,4 Cent zusätzlich zahlen. Um wiederum die Belastung für die Bürger zu senken, soll gleichzeitig die Mehrwertsteuer auf Gas von 19 auf sieben Prozent sinken.

Wirkung der Maßnahmen umstritten

Etwa die Hälfte aller Haushalte in der Bundesrepublik heizt mit Gas. Beispielrechnungen des Vergleichsportals Verivox zufolge bedeutet die Umlage für einen Einpersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden jährliche Mehrkosten von 144 Euro, beziehungsweise von 12 Euro pro Monat.

Für einen Mehrpersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden würden die Gesamtkosten auf durchschnittlich 4.144 Euro im Jahr steigen. Die Mehrkosten beliefen sich hier auf 576 Euro. Das entspricht einem Anstieg von 16 Prozent.

Ob die Steuersenkung diese Mehrbelastung durch die Gasumlage tatsächlich ausgleichen kann, ist umstritten. Denn den Vergleichsportalen Verivox und Check24 zufolge liegt die Gasumlage beim aktuellen Gaspreis noch höher. Verivox kommt für den Musterhaushalt mit 20.000 Kilowatt Verbrauch auf eine Ersparnis von 433 Euro und damit auf durchschnittliche Jahreskosten von 3.717 Euro. Der Singlehaushalt hingegen werde um 119 Euro entlastet. In beiden Fällen läge die Ersparnis somit aber unter den Mehrkosten durch die Umlage.

DIHK fordert Entlastung für Unternehmen

Auch die Industrie ist von den stark gestiegenen Energiepreisen betroffen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) forderte daher schnelle Entlastungen für Unternehmen. Er schlug eine Senkung der Energiesteuer auf den Gasverbrauch vor.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte er, die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas sei "für die Unternehmen in der Regel wirkungslos, weil es in ihren Büchern ein durchlaufender Posten ist. Stattdessen wäre eine dauerhafte Senkung der Energiesteuer auf den Gasverbrauch der Betriebe auf das europäische Mindestniveau eine einfache und schnell wirkende Entlastung."

Das wichtige Preissignal für den effizienten Gasverbrauch würde dadurch angesichts der dramatischen Preissteigerungen der letzten Monate nicht beeinträchtigt. "Angesichts der stark gestiegenen Gaspreise haben aber insbesondere energieintensive Unternehmen ihre Einsparmöglichkeiten ohnehin bereits ausgeschöpft", so Adrian.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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