Schlecker Rückblick
Die insolvente Drogeriekette Schlecker hat seit Monaten gegen das endgültige Aus gekämpft - vergeblich. Eine Chronologie der vergangenen sechs Monate.
Um verloren gegangene Kunden zurückzuholen, kündigte Schlecker im Januar noch eine Preisoffensive für 2012 an. Die Preise sollten auf das Niveau der Konkurrenten dm und Rossmann sinken.
Am 23. Januar musste Schlecker allerdings Insolvenz anmelden. Zuvor hatte die familiengeführte Drogeriemarkt-Kette jahrelang Millionen-Verluste gemacht.
Das im Jahre 1975 von Anton Schlecker gegründete Unternehmen teilte am 29. Februar mit, dass die Hälfte der rund 25.000 Beschäftigten gehen muss. Von dieser ersten Kündigungswelle waren dann 11.000 Beschäftigte betroffen.
Am Samstag, dem 24. März 2012, schlossen rund 2200 Schlecker-Filialen. Mit dem ausgedünnten Filialnetz wollte Schlecker einen Neuanfang versuchen.
Böse Gerüchte um die Familie Schlecker: So könnten laut einem Bericht von "Welt Online" unbekannte Vermögenswerte im Ausland geparkt sein. Die Gerüchte bestätigten sich noch nicht.
Die Hoffnungen der Mitarbeiter auf eine Transfergesellschaft erfüllten sich nicht. Ende März scheiterte das Vorhaben vor allem am Widerstand der FDP. Niedersachsen und Bayern erteilten eine Absage. Nun begab sich der Insolvenzverwalter auf die Suche nach Investoren.
Die Suche nach einem Investor blieb ohne Erfolg. Die größten Schlecker-Gläubiger stimmten bei einer Versammlung am 1. Juni für die Abwicklung des Unternehmens. Bis Ende Juni erhalten die Mitarbeiter ihre Kündigung.
Nach einem Sonderverkauf werden Ende Juni 2012 die letzten Filialen von Schlecker dicht gemacht.
Für die Tochtergesellschaft Ihr Platz sucht der Insolvenzverwalter noch Investoren. Rund 4000 Beschäftigte können noch hoffen.