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Wie Saunieren das Herz-Kreislauf-System stärkt


Gesunde Hitze
Wie Saunieren das Herz-Kreislauf-System stärkt

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 14.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Sauna: Die Körpertemperatur kann beim Saunieren auf bis zu 40 Grad Celsius ansteigen.Vergrößern des BildesSauna: Die Körpertemperatur kann beim Saunieren auf bis zu 40 Grad Celsius ansteigen. (Quelle: Mint Images/imago-images-bilder)
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Saunieren wirkt entspannend und stärkt zugleich das Herz-Kreislauf-System. Damit der Körper vom Gang in die Sauna profitiert und von der Hitze nicht überfordert ist, sollten Sie ein paar Regel zu beachten.

Regelmäßiges Saunieren stärkt das Immunsystem, reguliert die Stresshormone, trainiert die Gefäße und kräftigt das Herz-Kreislauf-System. Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Gang in die Sauna das Risiko senkt, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz zu sterben. Allerdings ist die Sauna für das Herz-Kreislauf-System auch eine Herausforderung.

Wie wirkt sich Sauna auf den Blutdruck aus?

Die Körpertemperatur kann beim Saunieren auf bis zu 40 Grad Celsius ansteigen. Für den Körper ist das wie ein Fieber-Schub. Wie die Deutsche Herzstiftung e.V. erklärt, erweitern sich durch den Temperaturanstieg die Blutgefäße deutlich. Dabei sinkt zunächst der Blutdruck und die Pulsfrequenz steigt anfangs bei Erreichen der maximalen Körperkerntemperatur um bis zu 50 Prozent. In Folge nimmt die gesamte Herzleistung um zirka 80 Prozent zu und das Herz schlägt schneller. Dann steigt auch der Blutdruck und Stresshormone werden ausgeschüttet. 15 Minuten schwitzen sind in etwa vergleichbar mit einem kurzen Sprint an die Bushaltestelle.

Für Menschen mit normalen Blutdruckwerten und einem gesunden Herzen ist das kein Problem. Das Herz-Kreislauf-System kommt mit dem Hitzetraining in der Regel gut klar – und wird langfristig gestärkt. Patienten mit Herz-Kreislauf-Beschwerden sollten sich langsam an die Sauna gewöhnen. Dann können auch sie von der positiven Wirkung auf die Gesundheit profitieren.

Ist Sauna gut für das Herz und den Blutdruck?

Die Deutsche Hochdruckliga e.V. verweist auf Studien, die bei regelmäßigem Saunieren eine dauerhaft günstige Wirkung auf die Blutdruckregulation zeigen. So konnte der Blutdruck bei Bluthochdruck-Patienten bei zweimal wöchentlichem Saunieren von im Schnitt 166/101 mmHg nach drei Monaten auf 143/92 mmHg und somit um 23 mmHg systolisch und 9 mmHg diastolisch gesenkt werden. Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurde eine vergleichbare Blutdrucksenkung von 162/110 mmHg auf durchschnittlich 139/92 mmHg beobachtet.

Saunieren ist sanfter Sport für den Körper

Als wesentlicher Faktor für die Blutdrucksenkung durch Saunieren wird eine funktionelle Verbesserung des Endothels – der Innenschicht der arteriellen Gefäße – angenommen, wie sie auch regelmäßiges Ausdauertraining mit sich bringt.


Dass Saunieren wie ein kurzes Trainingsprogramm ist, konnten auch Sportwissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zeigen. Für ihre Studie ließen die Forscher um Dr. Sascha Ketelhut ihre Probanden erst schwitzen und setzten sie dann auf ein Fahrradergometer. "Die gleichen Blutdruck- und Herzfrequenzwerte wie beim Saunabesuch erzielten die Probanden bei einer Belastung von etwa 100 Watt auf dem Fahrradergometer", so Ketelhut.

Saunieren für Herzkranke und Bluthochdruck-Patienten: sieben wichtige Regeln

Um von den positiven Eigenschaften des Saunierens profitieren zu können, sollten Neueinsteiger sowie Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder Herzerkrankungen sieben Regeln beherzigen:

  1. Waren Sie länger nicht mehr körperlich aktiv und haben Sie Herz-Kreislauf-Beschwerden, sollten Sie vor dem Gang in die Sauna immer ein Belastungs-EKG durchführen lassen und sich von Ihrem Arzt das OK holen. Fragen Sie auch, wie häufig Sie saunieren können. Stellen Sie als Bluthochdruck-Patient zudem sicher, dass Ihre Werte gut eingestellt sind.
  2. Steigern Sie die Hitze langsam. Zu Beginn ist die Bio-Sauna mit Temperaturen um 45 bis 60 Grad und einer höheren Luftfeuchtigkeit besser verträglich als die finnische Sauna mit trockenen 80 bis 100 Grad.
  3. Setzen Sie Ihren Körper nicht zu lange der Hitze aus. Drei bis fünf Minuten sind für den Saunagang ausreichend.
  4. Nutzen Sie lauwarmes Wasser zum Abbrausen. Beginnen Sie bei den Füßen und arbeiten Sie sich langsam zum Oberkörper hoch. Oder kühlen Sie den Körper an der Luft ab. Der Sprung ins Eiswasser und die eiskalte Dusche können zu Herzbeschwerden und einem raschen Blutdruckanstieg führen. Der Grund: Durch das ruckartige Abkühlen ziehen sich die weitgestellten Blutgefäße plötzlich zusammen und eine große Menge Blut wird in das Körperzentrum geleitet. Dieses Volumen und der dabei massiv ansteigende Blutdruck belasten das Herz.
  5. Gönnen Sie sich nach dem Saunagang eine Ruhepause von 30 Minuten und entspannen Sie.
  6. Setzen Sie sich nach dem Liegen ein paar Minuten auf, um Ihren Kreislauf zu entlasten.
  7. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Beim Schwitzen werden Körpersalze ausgeschieden, die für den Herzrhythmus wichtig sind. Alkohol sollte tabu sein.
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Herzstiftung e.V.: Herzkrank in die Sauna – was geht und was ist tabu?
  • Ärztezeitung: Saunen ist so belastend wie moderates Sporteln
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