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Arztgespräch: Diese drei Fragen sollten Sie Ihrem Arzt immer stellen


Empfehlung von Gesundheitsexperten
Diese drei Fragen sollten Sie Ihrem Arzt immer stellen


Aktualisiert am 26.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Arztgespräch: Fühlen Sie sich als Patient nicht gut informiert, sollten Sie den Arzt wechseln.Vergrößern des Bildes
Arztgespräch: Fühlen Sie sich als Patient nicht gut informiert, sollten Sie den Arzt wechseln. (Quelle: Monkey Business 2 via www.imago-images.de)

Wenn Sie krank sind, sollten Sie die Behandlungs-Entscheidung nicht allein dem Arzt überlassen. Welche Vorteile es hat, wenn Sie aktiv mitentscheiden.

Egal, ob es um einen grippalen Infekt oder eine Arthrose geht – wenn es um die eigene Gesundheit geht, wollen viele Menschen aktiv und gut informiert Entscheidungen treffen. Wird Patienten die Möglichkeit genommen, aktiv mitzuentscheiden – etwa weil der Arzt auf Fragen nicht eingeht oder die empfohlene Therapie nicht erklärt – kann das Betroffene verunsichern und frustrieren.

Leider gibt es einige Faktoren, die gemeinsame Entscheidungen von Arzt und Patient oft behindern. So werden Patienten immer wieder nur unvollständig über verschiedene Möglichkeiten der Behandlung aufgeklärt – teilweise auch, um sie zu profitableren Therapien zu bewegen. Manche Ärzte versuchen auch, die Patientengespräche möglichst kurz zu halten, da ein höherer Zeitaufwand nicht besser vergütet wird.

Wer als Patient aktiv und auf Augenhöhe mitentscheiden will, sollte sich darum trauen nachzufragen, wenn bestimmte Aussagen und Behandlungsempfehlungen unverständlich sind. Welche drei Fragen Sie dafür in jedem Arztgespräch stellen sollten, erfahren Sie hier.

Der aktive Patient – das sind die Vorteile

Wie beugen Sie einer Krankheit vor? Wie werden Sie wieder gesund? Und welche Vor- oder Nachteile hat eine bestimmte Therapie? Diese Fragen offen mit Ihrem Arzt zu besprechen, kann Ihre Behandlung verbessern.

Dass ein funktionierender Austausch zwischen Patient und Arzt grundsätzlich hilfreich ist, unterstreichen viele Studien. Demnach halten sich Betroffene bei einem guten Arzt-Patienten-Verhältnis doppelt so häufig an die Empfehlungen ihres Arztes und halten Ihre Therapie besser durch. Das wirkt sich positiv auf den Verlauf der Krankheit aus. So treten etwa seltener Komplikationen auf.

Gedanken, Sorgen und Fragen einbringen

Wer aktiv in medizinische Entscheidungen eingebunden werden will, braucht natürlich trotzdem nicht genauso kompetent zu sein wie der behandelnde Arzt. Vielmehr geht es darum, dass der Patient alle Informationen kennt, die für seine persönliche Entscheidungsfindung wichtig sind – seine Werte, Lebensumstände und Wünsche. Und andersherum ist es wichtig, dass er dem Arzt gegenüber seine Gedanken, Sorgen, Fragen und Erwartungen offen anspricht.

Auf der anderen Seite bleibt der Arzt der Experte für alle medizinischen Belange. Das bedeutet auch: Er erklärt Diagnosen und Krankheitsbilder verständlich und erläutert Vor- und Nachteile einer Untersuchung oder Behandlung. Dass Ärzte ihre Patienten umfassend aufklären und beteiligen müssen, ist übrigens eine gesetzlich festgeschriebene Pflicht des Arztes und im Patientenrechtegesetz verankert.

Die drei wichtigsten Fragen an Ihren Arzt

Fühlen Sie sich bei einem Arztbesuch übergangen oder nicht richtig informiert, raten Experten dazu, diese drei Fragen zu stellen:

  1. "Welche Möglichkeiten habe ich?" (Warten Sie ab, was der Arzt Ihnen rät – aber lassen Sie sich nicht mit nur einer Möglichkeit abspeisen.)
  2. "Was sind die Vorteile und Nachteile jeder dieser Möglichkeiten?"
  3. "Wie wahrscheinlich ist es, dass diese Vorteile und Nachteile bei mir auftreten?"

Mit diesen Fragen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Präferenzen und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Wenn Ihre Fragen jedoch weiterhin nicht ernst genommen werden, rät Friedemann Geiger, Professor für Psychologische Diagnostik im Interview mit dem "Spiegel" dazu, den Arzt zu wechseln.

"Shared Decision Making" soll ausgeweitet werden

Geiger hat am Universitätsklinikum in Kiel ein Modellprojekt geleitet, durch das Patienten stärker in medizinische Entscheidungen eingebunden werden. In diesem Zuge wurden die obigen drei Fragen herausgearbeitet. Daneben sieht das Programm auch vor, Ärzte und Pflegepersonal zu schulen, um von beiden Seiten eine bessere Kommunikation zu ermöglichen.

Nach den vielversprechenden Ergebnissen des Modellprojekts soll das Programm auf weitere Kliniken ausgeweitet werden, zunächst in Lübeck.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • uksh.de: "Shared Decision Making (SDM)". (Abrufdatum: 29.03.2023)
  • bertelsmann-stiftung.de: "Junge Ärzte sehen Hürden bei Patientenbeteiligung im Klinikalltag". (Abrufdatum: 29.03.2023)
  • stiftung-gesundheitswissen.de: "Auf Augenhöhe mit dem Arzt?". (Stand: (Abrufdatum: 29.03.2023)
  • spiegel.de: "Warum es sich lohnt, beim Arzt die folgenden Fragen zu stellen". (Stand: 22.03.2023)
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