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Ist Barfußlaufen wirklich gesund?


Warum Barfußlaufen so gesund ist und Flipflops den Füßen guttun

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 03.07.2019Lesedauer: 3 Min.
Warum Barfußlaufen so gesund ist und Flipflops den Füßen guttunVergrößern des BildesWer gesunde Füße hat oder wem die Fußfehlstellung keine Beschwerden bereitet, der kann problemlos barfuß laufen. (Quelle: erlobrown/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Jeden Tag zwängen wir unsere Füße in festes, häufig viel zu enges Schuhwerk. Für Sehen, Bänder und Gelenke ist das eine echte Herausforderung. Druckschmerzen, Blasen und Schwielen, aber auch Knie- und Rückenschmerzen sowie Krämpfe sind oft die Folge. Barfußlaufen hingegen ist wie ein Kurzurlaub für die Füße und sollte im Alltag nicht zu kurz kommen.

Falsches Schuhwerk verstärkt Fußfehlstellungen und Beschwerden, die mit diesen einhergehen können. So strapazieren beispielsweise High Heels Sehnen, Bänder und Gelenke erheblich, denn der Fuß steht wie auf einer Rutsche. Der Druck, der dabei auf den Vorderfuß ausgeübt wird, ist nicht zu unterschätzen. Auch die Wadenmuskulatur kann sich auf Dauer verkürzen und Rückenschmerzen auftreten. Zu oft sollte man hohe Absätze daher nicht tragen.

Zu kleine Schuhe schlimmer als High Heels

"Noch schlimmer als High Heels sind generell Schuhe, die zu eng oder zu kurz sind und nicht passen. Und das kommt sehr häufig vor", weiß Dr. Tanja Kostuj von der Sektion Deutsche Assoziation für Fuß und Sprunggelenk (D.A.F.) der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU). "Der Fuß wird in eine ungesunde Stellung gedrängt. Schwielen, Blasen und Schmerzen am Fuß sind erste Hinweise für falsches Schuhwerk. Auf lange Sicht drohen Fehlstellungen."

Einlegesohlen-Trick erleichtert den Schuhkauf

Wer Schuhe kauft sollte immer darauf achten, dass er beim Testlauf keine Nähte, harte Lederstellen oder Reibung wahrnimmt. Laut der Orthopädin ist – sofern vorhanden – die herausnehmbare Einlegesohle oft eine wertvolle Orientierung: Wenn man auf ihr steht, sollte der Fuß an keiner Stelle überragen. Dann passt der Schuh und die Zehen haben in der Regel ausreichend Platz.

"Achten Sie zudem darauf, dass die Zehen beim Laufen vorne nicht anstoßen", rät Kostuj. "Sobald der Fuß zusammengequetscht wird, ist das ungesund." Und noch einen Tipp hat die Expertin: Wer Sportschuhe kauft, kann eine Laufbandanalyse machen lassen, um den passenden Schuh zu finden und Fuß- und Gelenkbeschwerden vorzubeugen.

Flipflops gesünder als gedacht

Und wie sieht es mit Flipflops aus? Sind sie wirklich so schädlich für die Füße, wie oft behauptet wird? Die Orthopädin gibt Entwarnung. Gesunde Füße kämen mit Flipflops problemlos zurecht und würden von der Bewegungsfreiheit und der frischen Luft profitieren. Allerdings sollte man Modelle wählen, die eine gewisse Stabilität bieten. "Rutscht der Flipflop hin und her, beginnt man unbewusst, mit den Zehen zu krallen, um ihn in Position zu halten. Das kann zu Belastungsschmerzen und Krämpfen führen", sagt sie.

Wer merkt, dass der Steg reibt, kann eine spezielle Polsterung kaufen. Und als Faustregel gilt: Kein Sport und kein Autofahren mit Flipflops. "Hierfür bieten sie einfach nicht den nötigen Halt", warnt Kostuj. "Und bei Regen sollte man die Rutschgefahr im Schuh nicht unterschätzen. Aber was die Fußgesundheit angeht, sind Flipflops definitiv besser als High Heels."

Fußfehlstellungen: Barfußlaufen kann Schmerzen lindern

Die Expertin rät, so oft wie möglich barfuß zu laufen, um die Füße zu stärken. Ein gekräftigter Fuß kann Beschwerden, die durch Fußfehlstellungen ausgelöst werden, durchaus lindern. "Wir sehen es in der Praxis immer wieder, dass vor allem im Winter, wenn das Schuhwerk fester wird, die Beschwerden der Patienten zunehmen. Leichtes und offenes Schuhwerk im Sommer hingegen tut den meisten gut", sagt die Expertin.

Barfußlaufen nicht für jeden geeignet

Allerdings gibt es Ausnahmen. Nicht jedem tun die blanken Sohlen gut: "Braucht der Fuß aufgrund bestimmter Erkrankungen eine feste Stütze oder liegen Nervenschäden vor, etwa aufgrund eines Diabetes mellitus, ist Barfußlaufen nicht geeignet. Dann braucht die Fußsohle Schutz und Polsterung", so Kostuj. "Auch wenn der Patient Einlagen tragen muss, um eine Fehlstellung, etwa einen Knickfuß, auszugleichen und Schmerzen zu lindern, ist ausgedehntes Barfußlaufen nicht empfehlenswert."

Barfußschuhe beim Sport aktivieren die natürliche Dämpfungsfunktion

Wer hingegen gesunde Füße hat oder wem die Fußfehlstellung keine Beschwerden bereitet, der kann problemlos barfuß laufen – und sogar Sport ohne Schuhe machen – beziehungsweise mit sogenannten Barfußschuhen laufen. Wichtig ist, dass man den Fuß langsam an das neue Laufgefühl gewöhnt und ihm die Chance gibt, Muskeln, Gelenke, Sehnen und Bänder an die neue Belastung anzupassen.

Ein gestärkter und gesunder Fuß kann in Barfußschuhe ohne Probleme sogar lange Strecken joggen. "Beim Barfußlaufen wird der gesamte Fuß beansprucht und über Muskeln, Sehnen und Bänder die natürliche Dämpfungsfunktion aktiviert. So lassen sich Stöße in Teilen sogar besser abfedern als in ungeeigneten, festen Schuhen, da der Fuß viel flexibler reagieren und Unebenheiten ausgleichen kann", erklärt die Orthopädin, die selbst Barfußschuhe trägt. "Aber hier gilt auch: Hören Sie auf Ihre Füße. Haben Sie Schmerzen oder fühlt es sich generell nicht gut an, wenn Sie barfuß unterwegs sind, ziehen Sie Schuhe an. "

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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