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Ständig krank? Schwaches Immunsystem: Diese Warnzeichen sollten Sie kennen


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Schwaches Immunsystem: Diese Warnzeichen sollten Sie kennen

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 13.11.2023Lesedauer: 4 Min.
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Abgeschlagenheit und Dauermüdigkeit können Hinweise darauf sein, dass die Abwehrkräfte schwächeln.Vergrößern des Bildes
Abgeschlagenheit und Dauermüdigkeit können Hinweise darauf sein, dass die Abwehrkräfte schwächeln. (Quelle: Highwaystarz-Photography/Getty Images)

Ständig krank? Wiederkehrende Infekte und Schlappheit können auf ein geschwächtes Immunsystem hindeuten. Doch es gibt noch weitere Symptome.

Bei welchen Alarmsignalen Sie hellhörig werden sollten und wie Sie Ihr Immunsystem fit für die kalten Wintermonate machen, erfahren Sie hier.

Wie arbeitet das Immunsystem?

Das Immunsystem schützt den Körper vor Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilzen, aber auch vor Schadstoffen aus der Umwelt sowie vor krankmachenden Zellveränderungen wie Krebszellen. Erkennt das Immunsystem Stoffe als körperfremd und potenziell gefährlich, werden Abwehrzellen aktiv. Man unterscheidet das angeborene Immunsystem und das erworbene Immunsystem.

Das angeborene Immunsystem wird auch als unspezifisches Abwehrsystem bezeichnet. Es wehrt Erreger im Allgemeinen mithilfe von Immunzellen wie den "Fresszellen" oder "Killerzellen" ab. Immer, wenn Schadstoffe oder gesundheitsgefährdende Keime in den Körper gelangen, sei es über die Haut, die Atemwege oder den Mund, wird die Immunabwehr aktiv.

Das erworbene Immunsystem, auch spezifische Immunabwehr genannt, arbeitet eng mit dem angeborenen Immunsystem zusammen. Die T-Zellen und B-Zellen des erworbenen Immunsystems lernen aus dem Kontakt mit Krankheitserregern und rufen dieses Wissen bei Bedarf ab: Das erworbene Immunsystem bildet beim Erstkontakt mit Erregern sogenannte Antikörper, welche sich bei einem erneuten Kontakt erinnern und wieder aktiv werden. Beide Immunsysteme bilden einen wertvollen Schutzschild.

"Krank werden wir dann, wenn der Körper überlastet ist und nicht die Möglichkeit hat, sich ausreichend zu regenerieren", erklärt Ingo Froböse, Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln. Dann sei das Immunsystem geschwächt und Krankheitserreger haben leichtes Spiel. Die Körperabwehr sei zwar auch dann aktiv und bekämpfe die Eindringlinge. "Doch einen Infekt vor Symptombeginn abzuwehren – das gelingt dann nicht mehr so zuverlässig", so der Experte.

Professor Dr. Ingo Froböse

ist Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln. In seinem neuen Buch "Der Stoffwechselkompass" erklärt er den Zusammenhang zwischen Muskulatur, Gesundheit und Muskelmasse in der zweiten Lebenshälfte.

Welche Symptome bei schwachem Immunsystem?

Funktioniert die körpereigene Abwehr gut, sind wir gesund und fühlen uns fit. Das Immunsystem macht seinen Job unauffällig im Hintergrund. Wir bekommen nicht mit, dass es ständig aktiv ist und den Körper vor Krankheitserregern und Fremdstoffen verteidigt.

Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, bemerken wir verschiedene Beschwerden. Nicht nur, dass wir öfter krank werden und gefühlt ein Infekt auf den nächsten folgt. Auch generell fühlen wir uns schwächer und weniger leistungsfähig. Symptome, die auf ein schwaches Immunsystem hindeuten können, sind:

  • Müdigkeit, die auch durch ausreichend Schlaf nicht weggeht
  • Abgeschlagenheit, körperliche Erschöpfung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • häufige Infekte wie Erkältungen oder Magen-Darm-Beschwerden
  • lange Erholungsphasen nach Infekten
  • Pilzerkrankungen
  • schlecht heilende Wunden
  • häufige Herpesinfektionen
  • Entzündungen im Mundraum, etwa Zahnfleischentzündungen oder Aphten

„Meist sind eine ungesunde Ernährung, ungenügend Schlaf, Bewegungsmangel und zu viel Stress die Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem. Seltener schwächen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Krebs oder Autoimmunkrankheiten die körpereigene Abwehr“, sagt Froböse.

"Je öfter wir mit einem schwachen Immunsystem Krankheitserregern ausgesetzt sind und je größer beispielsweise die Viren- oder Bakterienlast ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir krank werden."

Mit diesen Tipps stärken Sie Ihre Abwehrkräfte

Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich eine Menge zu einem starken Immunsystem beitragen. Für kranke Menschen, etwa mit einer Autoimmunkrankheit, ist es wichtig, die Erkrankung zu behandeln, um das Immunsystem zu entlasten. Manche chronische Erkrankung wird sogar erst diagnostiziert, weil wiederkehrende Infekte und ein ständiges Krankheitsgefühl die Betroffenen plagen. Die folgenden sieben Tipps helfen, das Immunsystem winterfest zu machen:

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene, vollwertige und möglichst frische Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen, Protein und gesunden Ölen, welche der Körper für die Abwehr braucht. Empfehlenswert ist die mediterrane Ernährung, welche auf reichlich Gemüse, Salat, Obst, Hülsenfrüchten, Vollkorn-Getreideprodukten, Olivenöl, Fisch und einer gemäßigten oder geringen Menge an Milchprodukten, Salz, Fleisch und Wein basiert.
  • Genügend trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls wichtig. Sind die Schleimhäute feucht, gelingt die Abwehr krankmachender Erreger besser. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt gesunden Erwachsenen eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von 1,5 Litern – am besten in Form von Wasser, ungesüßten Tees und stark verdünnten Saftschorlen. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenerkrankungen sollten die individuelle Trinkmenge mit ihrem behandelnden Arzt abstimmen.
  • Den Darm gesund halten: Im Darm sitzt ein gewichtiger Teil unseres Immunsystems. Eine gesunde Ernährung stärkt die Darmgesundheit und damit auch die körpereigene Abwehr. Kommt es im Darm hingegen zu Störungen, wird oft auch das Immunsystem geschwächt. Verdauungsprobleme wie Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall deuten darauf hin, dass im Darm etwas nicht stimmt. Oftmals sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten die Ursache. Gehen Sie zum Arzt, wenn Sie anhaltend Probleme mit der Verdauung haben.
  • Sport und Bewegung: "Körperliche Aktivität ist ein wichtiger Baustein für eine gute Körperabwehr. Wer regelmäßig aktiv ist, ist in der Regel weniger erkältet oder wird zumindest rascher wieder gesund als inaktive Menschen", sagt Froböse. "Beim Sport profitiert das Immunsystem vor allem von moderatem Training. Häufige erschöpfende, sportliche Belastungen hingegen können den Körper schwächen und Infekte begünstigen." Am besten ist man im Freien aktiv. Dann kann der Körper mithilfe von Sonnenlicht Vitamin D bilden. Das Sonnenvitamin ist für das Immunsystem bedeutsam. Ein Vitamin-D-Mangel steht mit einer erhöhten Infektanfälligkeit in Zusammenhang, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt.
  • Schlaf: Ausreichend Schlaf ist ein weiterer wichtiger Baustein für ein funktionierendes Immunsystem. Im Schlaf finden zahlreiche regenerative Prozesse statt. Ob man genug schläft, zeigt der kommende Tag: Wer ausgeruht in den Tag startet und möglicherweise sogar vor dem Weckerklingeln wach wird, hat ausreichend geschlafen. Begleiten Müdigkeit und Konzentrationsschwäche durch den Tag, sollte man seine Schlafdauer erhöhen.
  • Stress reduzieren: Anhaltender Stress schwächt das Immunsystem nachhaltig. Während akuter Stress den Körper aktiviert und abwehrbereit macht, setzt die Flut an Stresshormonen wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol bei chronischem Stress der Abwehr zu. Infekte sind bei Menschen unter Dauerstress häufiger. Hinzu kommt: In stressigen Phasen schläft man schlechter und neigt zudem eher zu einem ungesunden Lebensstil, was für das Immunsystem ungünstig ist.

Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass Raucher nicht nur öfter krank sind, sondern auch schwerer und länger erkältet sind als Nichtraucher. "Die im Tabakrauch enthaltenen Inhaltsstoffe machen die Schleimhäute der Atemwege anfälliger für Krankheitserreger", sagt Froböse.

Ebenso fördere Rauchen Entzündungsprozesse im Körper, verschlechtere die Durchblutung und schädige die Gefäße. "Aus diesem Grund heilen auch Wunden bei Rauchern meist schlechter als bei Nichtrauchern. Auch Alkohol setzt dem Immunsystem zu und sollte daher nur in Maßen getrunken werden."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • rki.de: "Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D". Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI). (Stand: 25. Januar 2019)
  • stiftung-gesundheitswissen.de: "Meister der Abwehr – das Immunsystem". Online-Information der Stiftung Gesundheitswissen. (Stand: 19. April 2022)
  • stiftung-gesundheitswissen.de: "So können Sie Erkältungen und Grippe vorbeugen". Online-Information der Stiftung Gesundheitswissen. (Stand: 17. Oktober 2022)
  • stiftung-gesundheitswissen.de: "Wie funktioniert das Immunsystem?". Online-Information der Stiftung Gesundheitswissen. (Stand: 19. April 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert das Immunsystem?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 31. Mai 2023)
  • rauch-frei.info: "Was macht das Immunsystem?". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 31. Oktober 2023)
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