Gesundheit | Warum ist nach einer Prostata-Operation Blut im Urin?

Ihre Frage an den Experten: Ich bin 72 Jahre alt und vor ungefähr zehn Jahren wegen einer gutartigen Prostatavergößerung operiert worden. Der Eingriff erfolgte durch die Harnröhre. Beim Orgasmus kann ich infolgedessen nicht mehr ejakulieren. Vor der Operation habe ich intensiv Radsport betrieben. Seither fahre ich nur noch gelegentlich mit dem Rad, weil folgendes Phänomen auftritt: Beim ersten Urinieren nach einem Orgasmus und vorherigem Radfahren habe ich deutlich sichtbar Blut im Urin.
Ich habe sofort meinen Urologen aufgesucht und man hat mich gründlich untersucht - einschließlich einer Blasenspiegelung. Eine befriedigende Diagnose wurde nicht erstellt. Es wurde vermutet, dass durch das Radfahren die verkalkten Operationsnarben wund gescheuert würden und es dadurch zu diesen Blutungen komme.
Meine Frage ist: Wieso ist im Urin nur Blut sichtbar, wenn dem ein Orgasmus vorausgegangen ist und sonst nicht?

Dr. med. Wolfgang Bühmann: Am ehesten trifft zu, dass nicht die mechanische Irritation die Blase und somit den Urin blutig macht, sondern dass das Sperma durch die mechanisch belasteten Samenblasen blutig wird. Der blutige Samenerguss entleert sich beim Orgasmus in die Blase, was eine Folge der Operation ist, und verfärbt somit den Urin.