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5 Fakten zur Blindenschrift: Buchstaben fühlen statt sehen


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5 Fakten zur Blindenschrift: Buchstaben fühlen statt sehen

om (CF)

23.02.2016Lesedauer: 2 Min.
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Die Blindenschrift ist eine wegweisende Erfindung: Sie erlaubt es Menschen, einen Text mit jeder Menge Fingerspitzengefühl zu lesen. Doch wer hat die Blindenschrift erfunden? Wie funktioniert sie? Antworten auf diese und weitere Fragen lesen Sie hier.

1. Verschiedene Formen der Blindenschrift

Es gibt verschiedene Systeme von Blindenschriften. Als älteste gilt die Reliefschrift. Hierbei werden die normalen lateinischen Buchstaben oder vereinfachte grafische Muster so auf das Blatt gebracht, dass sie ertastbar sind. Zum Nachteil wurde dieser Form der Blindenschrift, dass das Lesen viel Zeit in Anspruch nahm. Beliebter und gängiger ist die Punktschrift von Louis Braille, die das Alphabet in einem Punkte-Raster nachempfindet.

2. Der Erfinder der Blindenschrift

Der Franzose Louis Braille erfand die berühmteste Form der Blindenschrift im Jahr 1825. Im Sommer 1812 erlitt der damals Dreijährige eine folgenschwere Verletzung: In der Werkstatt seines Vaters versuchte Braille, mit einer Modellierspitze, der Ahle, ein Lederstück auszustanzen – dabei stieß er sich das spitze Werkzeug versehentlich ins Auge. Braille erblindete auf dem Auge. Durch die starke Entzündung wurde auch das andere Sehorgan so stark geschädigt, dass er im Alter von fünf Jahren seine komplette Sehkraft verlor. Als er auf eine Blindenschule kam, entwickelte er nach und nach ein System, das den Schülern das Lesen erleichtern sollte – mit dem Werkzeug, das ihm damals die Sehkraft nahm. Fortan wurde diese Form der Blindenschrift nach ihm benannt. Der Fachbegriff Brailleschrift ist heute gängig.

3. Wie funktioniert die Brailleschrift?

Die Brailleschrift basiert auf einem Punkte-Schema. Mit sechs Punkten, die in zwei senkrechten Dreierreihen angeordnet sind, lassen sich nicht nur alle Buchstaben, sondern auch Zahlen, Musiknoten und Satzzeichen darstellen. Der einfachste Buchstabe im Alphabet ist dabei das "a" – es wird durch einen Punkt oben links tastbar gemacht. Blinde fahren mit ihren Fingern schließlich über das gestanzte Blatt und erfühlen so die Buchstaben.

4. Blindenschrift schreiben

Die ersten Bücher in Brailleschrift entstanden in mühsamer Handarbeit: mit einer Schreibtafel und einem Griffel, mit denen die Punkte seitenverkehrt, sprich von rechts nach links, in das Papier gedrückt wurden. Später wurde die Punziermaschine entwickelt, die ähnlich wie eine Schreibmaschine die Punkte auf das Blatt übertrug. Heute übernehmen Computer die Transkription der Blindenschrift auf Papier. So können unkompliziert viele Auflagen von Büchern hergestellt werden.

5. Blindenschrift auf Geldscheinen

Mit dem Euro sind die herausgebenden Banken seit Anbeginn bemüht, sehbeeinträchtigten Menschen das Bezahlen zu erleichtern. Die Münzen sind deshalb am Rand mit einer feinen Rändelung versehen. Dabei gilt: Je feiner und aufwendiger die Riffelung ist, desto wertvoller die Münze. Die Banknoten der ersten Generation lassen sich vor allem durch ihre Größe entscheiden: Geübte Menschen können die Breite eines Scheins zwischen Mittel- und Zeigefinger messen, um zu erkennen, welchen Schein sie in der Hand halten. Laut Angaben der Bundesbank soll die zweite Banknotenserie das Erkennen weiter erleichtern – durch einen erhabenen Druck an den äußeren Rändern der Banknoten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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