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Wichtiges zum Ruhepuls: Wie hoch sollte er sein?


Herzfrequenz messen
Wichtiges zum Ruhepuls: Wie hoch sollte er sein?

uc (CF)

Aktualisiert am 31.03.2016Lesedauer: 4 Min.
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Der ideale Ruhepuls eines Erwachsenen liegt zwischen 60 und 80 Herzschlägen pro Minute.Vergrößern des Bildes
Der ideale Ruhepuls eines Erwachsenen liegt zwischen 60 und 80 Herzschlägen pro Minute. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wie hoch der Ruhepuls ist, variiert von Mensch zu Mensch. Dennoch gibt es einige Grenzwerte, die anzeigen, welche Herzfrequenz als normal und welche als zu hoch gilt. Aktuellen Studien zufolge sollen sich an diesem Wert zudem die Gesundheit und sogar die Lebenserwartung eines Menschen ablesen lassen können. Mehr zum Thema Ruhepuls erfahren Sie im Folgenden.

Ruhepuls: Die Richtwerte

Der Herzschlag treibt den Blutkreislauf an. Ununterbrochen pumpt das Herz Blut durch den Körper und versorgt sowohl die Organe als auch das Gewebe und die Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Die Frequenz, in der das Herz minütlich schlägt, nennt sich Puls. Je nach Anstrengung variiert der Herzschlag pro Minute über den Tag verteilt. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang der Ruhepuls: Er gibt an, wie oft das Herz ungeachtet körperlicher Betätigung schlagen muss, um den Körper ausreichend zu versorgen.

Kinder haben einen relativ hohen Ruhepuls. Laut dem Gesundheitsportal "Onmeda" schlägt das das Herz bei einem Neugeborenen zwischen 120 und 140 Mal pro Minute. Im Kindesalter verlangsamt sich der Puls schließlich. Im Alter zwischen sieben und 12 Jahren sollte er bei etwa 90 Schlägen pro Minute liegen. Für Erwachsene gilt der Richtwert von etwa 60 bis 80. Im Seniorenalter steigt der als optimal angesehene Ruhepuls wieder auf etwa 80 bis 85 Herzschläge pro Minute an.

Was sagt der Ruhepuls aus?

Besteht ein direkter Zusammenhang zwischen einem hohen Ruhepuls und der Sterblichkeit? Laut dem Gesundheitsportal "NetDoktor" weist eine Studie des Universitätsklinikums des Saarlandes auf einen solchen Zusammenhang hin. Die Forscher untersuchten rund 4.300 Personen mit einem Durchschnittsalter von 59 Jahren und begleiteten sie neun Jahre lang. Das Ergebnis: Teilnehmer mit einem Ruhepuls von mehr als 70 Schlägen pro Minute hatten ein um 60 Prozent höheres Risiko, innerhalb des Untersuchungszeitraums zu versterben als jene mit einem niedrigen Ruhepuls. Darüber hinaus hatten sie ein um 90 Prozent gesteigertes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Hoher Ruhepuls: Dauerhaftes Herzrasen

Steigt der Puls zeitweilig in die Höhe, bedeutet das aber nicht, dass Patienten krank sind oder Gefahr laufen, frühzeitig zu sterben. Erst wenn der Ruhepuls dauerhaft bei etwa 100 Schlägen pro Minute liegt, wird von Herzrasen (Tachykardie) gesprochen.

Die Symptome sind dabei eindeutig: Betroffene verspüren ein verstärktes Herzklopfen, das bis in den Hals hinauf bemerkbar ist. Kommt es schubweise, klingt aber von selbst wieder ab, wird von Herzjagen gesprochen. Der Anstieg des Pulses beginnt plötzlich und endet genauso unerwartet. Dabei müssen betroffene Patienten nicht einmal körperlich aktiv werden: Das Herzjagen kann sie auch in Ruhephasen ereilen. Schwindel, Druck auf der Brust und Übelkeit begleiten zuweilen die üblichen Symptome. Auch wenn hinter dieser Form der Pulssteigerung keine ernstzunehmende Krankheit stecken muss, sollten solche körperliche Beschwerden ärztlich untersucht und behandelt werden, damit die Ursache geklärt und das Herz langfristig geschont werden kann.

Mögliche Ursachen für einen erhöhten Ruhepuls

Spezialisierte Herzmuskelzellen schicken elektrische Impulse an das Herz, wodurch die Kontraktionen, also die Schläge, gesteuert werden. Eine mögliche Ursache für Herzrasen ist, dass dieses komplexe System der Leitungsbahnen gestört ist. Dafür können eine verminderte Durchblutung, zusätzliche Leitungsbahnen oder eine Störung des Sinusknotens, dem sogenannten Schrittmacher, verantwortlich sein. Daneben gelten Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck als Ursachen für Herzrasen.

Doch auch die übrigen Organe sind an der Herztätigkeit beteiligt. So können eine Schilddrüsenüberfunktion, hormonelle Schwankungen, wie beispielsweise in den Wechseljahren, eine Anämie (Blutarmut), Fieber oder auch Vergiftungen den Puls in die Höhe treiben.

Wie misst man den Puls richtig?

Der ideale Zeitpunkt, um den Ruhepuls zu messen, ist morgens vor dem Aufstehen. Hier bekommen Sie einen unverfälschten Wert. Natürlich können Sie ihn jedoch auch im Laufe des Tages kontrollieren. Setzen Sie sich hierfür ruhig hin und entspannen Sie etwa fünf Minuten, bevor Sie mit der Pulsmessung beginnen.

In beiden Fällen brauchen Sie nicht einmal ein Pulsmessgerät – eine Stoppuhr oder eine Armbanduhr mit Sekundenzeiger reicht aus. Legen Sie ein bis zwei Finger an die Innenseite des Handgelenks oder an den Hals, denn hier verlaufen die Arterien kurz unterhalb der Haut. Drücken Sie nun etwas auf die Haut, bis Sie einen Puls spüren. Schauen Sie auf die Uhr und zählen Sie genau 15 Sekunden lang die Pulsschläge. Multiplizieren Sie den erhaltenen Wert dann mit vier, um als Wert die Herzschläge pro Minute und somit Ihren Ruhepuls ermitteln können. Ein Beispiel: Zählen Sie insgesamt 16 Schläge innerhalb der 15 Sekunden, haben Sie einen Ruhepuls von 64 (16 x 4 = 64).

Ruhepuls senken: Das hilft

Viele Betroffene fragen sich, wie und ob sie ihren Ruhepuls senken können – ohne Medikamente. Tatsächlich lässt sich das Herzrasen mit einem Lebenswandel in der Regel in den Griff bekommen. In einem ersten Schritt sollte dafür Stress reduziert und auf die richtige Kleidung geachtet werden. Staut sich etwa Hitze unter dem Stoff, leidet laut dem Männermagazin "Men's Health" der Kreislauf und die Herzfrequenz steigt an. Ähnliches gilt bei Stress. Hier steigt die Adrenalinkonzentration im Blut an und das Herz reagiert, indem es bis zu 40-mal pro Minute häufiger schlägt. Ein hilfreicher Tipp ist es, in solchen Phasen kurz aufzustehen und das überschüssige Adrenalin durch körperliche Bewegung in Energie umzusetzen – beispielsweise durch einen Spaziergang.

Längerfristig helfen Ausdauersport und die richtige Ernährung, um den Ruhepuls zu senken. Gut trainierte Menschen weisen einen deutlich niedrigeren Ruhepuls auf als Menschen, die kaum oder gar nicht Sport treiben. Grund: Das Herz wird mittrainiert und ist entsprechend in der Lage, mit einem Herzschlag mehr Blut durch den Körper zu pumpen – wodurch wiederum die Frequenz sinkt. Ein halbstündiger Spaziergang am Tag genügt laut "Men's Health" schon, um den Puls nach etwa einem halben Jahr um zehn bis 15 Schläge pro Minute zu senken.

Geeignete Sportarten sind beispielsweise Joggen, Radfahren, Intervalltraining oder Schwimmen. Menschen, die ihren Ruhepuls senken möchten, sollten außerdem darauf achten, dass sich Ihr Lebenswandel auch auf die Ernährung auswirkt. Fettreiche Ernährung und Alkohol beispielsweise treiben den Ruhepuls in die Höhe und sollten langfristig vom Speiseplan gestrichen werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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