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Medikamente können für Kinder hochgiftig sein


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Medikamente können für Kinder hochgiftig sein

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19.04.2010Lesedauer: 2 Min.
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Dass allein die Menge von Medikamenten das Gift ausmacht, stimmt bei Kindern doppelt. Einige hochwirksame Arzneien können in Erwachsenendosis bei Kindern schlimme Vergiftungen auslösen, macht das Nachrichtenportal "abcnews" aufmerksam. Die kindersichere Aufbewahrung gemeinsam mit der Medikamenteninformation ist daher in allen Haushalten wichtig, in denen Kinder leben oder zu Besuch kommen.

Kleinkinder am meisten betroffen

Todesfälle von Kindern aufgrund von Medikamentenvergiftungen sind äußerst selten, ist der Todesursachen-Statistik zu entnehmen. "Doch immerhin jeder fünfte Notruf, der wegen eines Kindes in der Vergiftungszentrale eingeht, hat mit dem versehentlichen Verschlucken eines Medikaments zu tun", berichtet Maren Hermanns-Clausen, Leiterin der Vergiftungs-Informations-Zentrale am Universitätsklinikum Freiburg. Besonders häufig sind Zwischenfälle bei Kindern im Alter von sechs Monaten und vier Jahren, die vier Fünftel aller Anrufe bei Kindern ausmachen.

Was Erwachsene heilt, kann für Kinder schlimme Folgen haben

Je kleiner Kinder sind, desto schlimmer kann sich ein versehentlich verschlucktes Medikament theoretisch auswirken. "Kinder wiegen weniger als Erwachsene, zudem sind ihre Ausscheidungsprozesse noch nicht ganz ausgereift. Ein hochwirksames Medikament in der Dosis für Erwachsene kann somit weitaus toxischer wirken", so Hermanns-Clausen. Was Erwachsene heilt, kann daher bei Kindern mitunter Übelkeit und Kopfschmerzen, Krämpfe, Schockzustände und Koma, Verlangsamung des Herzschlags bis zum Stillstand auslösen.

Lebensgefahr durch eine Tablette

Bei wenigen Medikamenten können schon eine Tablette oder wenige Tropfen zu bedrohlichen Vergiftungen bei Kindern führen. Dazu gehören Schmerzmittel wie Methadon und andere Opiate, trizyklische Antidepressiva, ältere Antihistaminika, Neuroleptika und Herzmittel wie Kalzium-Antagonisten. Hohes Risiko besteht für Kinder auch bei für Diabetes verwendeten Sulfonylharnstoffen, bei Augentropfen mit Atropin und bei Salben mit hohem Kampfer-Gehalt. "Auch eine Überdosis Aspirin kann gefährlich sein, allerdings bieten die 500mg-Blisterpackungen einigermaßen Schutz", so die Expertin.

Wie sollten Eltern im Ernstfall reagieren?

Für den Notfall empfiehlt Hermanns-Clausen den Eltern, die Ruhe zu bewahren und rasch zu ermitteln, welches Medikament in welcher Menge verschluckt wurde. "Falls das nicht mehr feststellbar ist, muss man überlegen, welche Substanzen in welcher Menge verfügbar gewesen sein könnten. Diese Informationen sind für den Anruf beim Notarzt oder bei der Rettung entscheidend." Falls das Kind nicht schwere Beeinträchtigungen wie Atemstörungen oder Krampfanfälle zeigt, sei der Anruf beim Giftnotruf oder die Seite http://www.giftberatung.de hilfreich. Ratsam sei auch die Vorratslagerung von Aktivkohle, mit der nach Rücksprache mit Arzt oder Vergiftungsnotruf eine primäre Giftentfernung erfolgen kann.

Medikamente im Karton verwahren

Damit es nicht so weit kommt, ist die kindersichere Aufbewahrung von Arzneien in jedem Augenblick wichtig. Was in der eigenen Wohnung gut gelingen mag, wird bei Besuchen, zum Beispiel bei den Großeltern, zur Herausforderung. "Da alte Menschen häufig mehrere Krankheiten gleichzeitig haben, bewahren sie ihre Medikamente der Praktikabilität halber oft in der Medikamentenbox als Tagesdosis auf. Damit sind die Arzneien jedoch wesentlich besser zugreifbar und auch der Schutz der Blisterverpackung fällt weg", warnt Hermanns-Clausen. Das Entfernen von Medikamente aus ihrer Originalpackung sei auch aus anderen Gründen gefährlich. "Im Vergiftungsfall muss eventuell ein Außenstehender beurteilen können, um welches Mittel es sich handelt. Das ist kaum möglich, wenn Arzneien umgefüllt oder Blisterpackungen aus dem Karton entfernt und ausgeschnitten werden." Das würde auch der Grundabsicht der Blisterpackungen widersprechen, Missbrauch und Zugänglichkeit für Kinder zu erschweren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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