Bauchschmerzen nach Stuhlgang: Sieben Ursachen und was schnell hilft

Nach dem Stuhlgang drückt der Bauch? Sieben mögliche Ursachen, die infrage kommen, und Tipps, was gegen die Beschwerden hilft.

Bauchschmerzen, die unmittelbar nach dem Toilettengang auftreten, können unterschiedliche Ursachen haben. Oft leiden die Betroffenen unter Verstopfung, doch auch schwerwiegende Erkrankungen kommen bei starken Symptomen infrage. Welcher Auslöser für die Bauchschmerzen verantwortlich ist, kann ein Arzt am besten feststellen.

Ursache 1: Verstopfung

Die häufigste Ursache für Bauchschmerzen nach dem Stuhlgang ist eine Verstopfung. Von ihr sprechen Mediziner, wenn der Darm weniger als dreimal pro Woche entleert wird. Zusätzlich ist der Stuhl oft hart und trocken und Betroffene haben das Gefühl, dass eine vollständige Entleerung nicht möglich ist. Häufig treten Verstopfungen bei Nahrungsumstellungen, Bewegungsmangel, nach einem Rauchstopp oder in der Schwangerschaft auf.

Ursache 2: Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom äußert sich durch regelmäßig wiederkehrende Darmbeschwerden, für die es keine organische Ursache gibt. Bei manchen Betroffenen scheinen bestimmte Lebensmittel zu Symptomen zu führen, bei anderen gelten Stress, Angst oder die Einnahme spezieller Medikamente als Auslöser. Typische Symptome für einen Reizdarm sind neben Bauchschmerzen auch Blähungen, Verstopfungen und Durchfall. Mehr zu den möglichen Ursachen und Therapien lesen Sie hier.

Ursache 3: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)

Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kommen ebenfalls heftige Bauchschmerzen vor. Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen treten in Schüben auf und sind nicht heilbar.

• Morbus Crohn betrifft den unteren Dünndarm, den Dickdarm oder beide Darmabschnitte. Betroffene klagen neben starken Bauchschmerzen nach dem Stuhlgang auch über Durchfall, Übelkeit und Blähungen.
• Bei Colitis ulcerosa ist hingegen der Dickdarm chronisch entzündet. Zu den Hauptsymptomen zählen starke Bauchschmerzen beim Stuhlgang und schleimige, teils blutige Durchfälle.

Ursache 4: Hämorrhoiden

Eine weitere Ursache können vergrößerte Hämorrhoiden sein. Dabei handelt es sich um Gefäßpolster, die ringförmig um den After angelegt sind und zusammen mit dem Schließmuskel sicherstellen, dass der After gut abschließt. Lesen Sie hier, welche Symptome typisch für ein Hämorrhoidalleiden sind und wann Sie ärztlichen Rat suchen sollten.

Die Schmerzen in der Analregion können dazu führen, dass die Betroffenen sich beim Stuhlgang verkrampfen oder sogar versuchen, den Stuhl zurückzuhalten, damit es nicht so wehtut. In der Folge kommt es beim Stuhlgang womöglich zu Bauchschmerzen.

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Ursache 5: Endometriose

Auch Endometriose kann bei Frauen nach dem Stuhlgang Bauchschmerzen hervorrufen. Bei der gutartigen, aber chronischen Erkrankung siedelt sich Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle, etwa am Bauchfell oder im Darm, an. Das Hauptsymptom einer Endometriose sind Unterleibsschmerzen, die von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall begleitet sein können.

Ursache 6: Leistenbruch

Ein mögliches Anzeichen für einen Leistenbruch können starke Bauchschmerzen sein, die meist einseitig auftreten und sich in der Regel bei Belastungen verstärken. Auch der Druck durch das Pressen beim Stuhlgang kann die Schmerzen verschlimmern.

Ein Leistenbruch ist eine Perforation in der Bauchwand, durch die sich etwa eine Darmschlinge, Fettgewebe oder ein anderes Organ aus der Bauchhöhle in den Leistenkanal drückt. Oft wird eine Operation nötig.

Ursache 7: Krebs

Tumore im Verdauungstrakt können nach dem Stuhlgang ebenfalls Bauchschmerzen und -krämpfe auslösen. Dazu gehören etwa Dickdarmkrebs im späten Stadium oder Analkrebs.

Schnelle Hilfe bei Bauchschmerzen nach dem Stuhlgang

Je nach Ursache kommen verschiedene Behandlungen infrage. Erkrankungen wie Leistenbruch oder Hämorrhoiden erfordern möglicherweise eine Operation oder Medikamente. Gehen die Bauchschmerzen jedoch auf Verstopfung oder Darmerkrankungen zurück, können auch Hausmittel helfen, die Beschwerden zu lindern.

Um Magen und Darm zu entspannen und Bauchkrämpfe zu reduzieren, eignet sich die Behandlung mit Wärme. Gönnen Sie sich etwas Ruhe und legen Sie eine Wärmflasche auf den Bauch. Die Wärme fördert die Durchblutung und regt die Darmtätigkeit an.

Bei Verstopfungen hilft es meist, die Essgewohnheiten anzupassen und sich mehr zu bewegen. Nehmen Sie mehr Ballaststoffe zu sich und achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Verzichten sollten Sie hingegen auf Alkohol und übermäßigen Kaffeekonsum. Auch zuckerhaltige Getränke, fettreiche Speisen, blähende Lebensmittel sowie sehr scharfe Speisen wirken eher magenreizend.