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Diabetes: Studie deckt enge Verknüpfung mit Herzschwäche auf


Neue Untersuchung zeigt
Mit dieser schweren Erkrankung ist Diabetes oft verknüpft


27.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Risiko Folgeerkrankung: Viele Diabetes-Patienten bemerken erst spät, dass ihr Herz geschwächt ist.Vergrößern des Bildes
Risiko Folgeerkrankung: Viele Diabetes-Patienten bemerken erst spät, dass ihr Herz geschwächt ist. (Quelle: PIKSEL/getty-images-bilder)

Diabetes ist tückisch: Die Erkrankung kann auf Dauer verschiedene Organe belasten. Vor allem das Risiko für Herzleiden ist erhöht, wie eine neue Untersuchung bestätigt.

Etwa 90 Prozent der Zuckerkranken haben einen Typ-2-Diabetes. Früher waren vor allem Ältere von dieser Erkrankung betroffen, heutzutage sind es auch immer mehr junge Menschen. Hauptursachen für einen frühen Diabetes Typ 2 sind eine vorwiegend fett- und zuckerreiche Ernährung mit wenig Ballaststoffen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen sowie genetische Faktoren.

Dass Diabetiker ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen haben, ist lange bekannt. Vor allem Schäden an Augen, Nieren und Nerven sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen treffen häufig Betroffene von Diabetes Typ 2. Denn dauerhaft hohe Blutzuckerwerte greifen Nerven und Gefäße an und begünstigen auch eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Diese kann zu schweren Herzerkrankungen wie einer Herzmuskelschwäche oder einem Herzinfarkt führen.

Studie: Warum Diabetes und Herzprobleme oft zusammenhängen

Eine neue Studie deutscher Wissenschaftler hat nun den Zusammenhang zwischen einem hohen Blutzuckerspiegel und Schädigungen des Herzens näher beleuchtet. Die Forscher untersuchten konkret, warum Diabetes die Entstehung einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) triggert und welche Mechanismen genau dahinterstecken. Die Ergebnisse wurden kürzlich im englischsprachigen Fachblatt "Diabetes, Obesity and Metabolism" veröffentlicht.

Demnach bremsen die hohen Glukosewerte den Stoffwechsel von Diabetikern aus und verursachen so ein Energiedefizit. "Glukose wird nicht verstoffwechselt, sondern akkumuliert", erklärt Studienautor Dr. Bernd Stratmann aus Bad Oeynhausen einer Pressemitteilung zufolge. Das bedeutet, es häuft sich in den Zellen und Gefäßen an.

Schnell sind dann auch die Herzmuskelzellen und Herzkranzgefäße betroffen. Doch für eine normale Herzfunktion sei ein intakter kardialer Stoffwechsel essenziell, so Stratmann. Die Folge: Die Pumpkraft des Organs lässt nach und der Patient entwickelt eine Herzmuskelschwäche.

Info: Glukose

Glukose ist der Zucker, der durch das Blut transportiert und von den Zellen aufgenommen wird – und damit die Hauptenergiequelle für das Gehirn und die Muskeln. Der Glukosespiegel im Blut wird vor allem durch die Hormone Insulin, Adrenalin und Glucagon reguliert. Bei Diabetes-Typ-2-Patienten ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht.

"Das süße Herz stirbt langsam"

Ob es therapeutische Möglichkeiten gibt, den Einstrom von Glukose in die Zellen zu stoppen, ist laut Forschern noch nicht geklärt. In jedem Fall sei das Voranschreiten der Herzinsuffizienz bei Diabetes ein schleichender Prozess. "Das süße Herz stirbt langsam, Symptome treten meist erst im fortgeschrittenen Stadium auf", sagt Prof. Dr. Diethelm Tschöpe von der Stiftung DHD (Der herzkranke Diabetiker) laut Pressemitteilung.

Info: Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

Bei einer Herzschwäche – auch Herzmuskelschwäche oder Herzinsuffizienz genannt – schafft es das Herz nicht mehr, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Oft wird die Erkrankung lange Zeit übersehen, da viele Betroffene dazu neigen, die typischen Symptome wie Luftnot und Leistungsschwäche als Alterserscheinungen abzutun.

Das sei einer der Gründe, warum Herzinsuffizienz bei Diabetes oft übersehen und nicht rechtzeitig behandelt werde. "Ungünstig für die Prognose von Betroffenen", so der Stiftungsvorsitzende. Bei Diabetes sei die Überlebenswahrscheinlichkeit per se geringer. "Die Ergebnisse der aktuellen Forschungsarbeit weisen darauf hin, dass der endgültige Zelltod aufgrund der Zellstörung durch anhaltende Glukoseakkumulation nicht verhindert wird", so Tschöpe.

Diabetiker sollten daher umso mehr auf ihr Herz achten. Regelmäßige Untersuchungen beim Kardiologen sollten ebenfalls Teil der Diabetes-Therapie sein. Mehr zu den Behandlungsmöglichkeiten lesen Sie hier.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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