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Arthrose in den Fußgelenken: Was gegen die Schmerzen hilft


Abgenutztes Sprunggelenk
Arthrose im Fußgelenk: Was gegen die Schmerzen hilft

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 29.09.2022Lesedauer: 3 Min.
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Eine Arthrose im Fußgelenk schreitet langsam voran. Nachdem sie anfangs nur bei stärkerer Belastung auftritt, macht sie sich nach einiger Zeit auch im Alltag bemerkbar.Vergrößern des Bildes
Eine Arthrose im Fußgelenk schreitet langsam voran. Nachdem sie anfangs nur bei stärkerer Belastung auftritt, macht sie sich nach einiger Zeit auch im Alltag bemerkbar. (Quelle: dragana991/Getty Images)

Arthrose kann nicht nur Hüfte und Knie betreffen. Oftmals sind auch die Fußgelenke betroffen. Dann ist Gehen mit Schmerzen und Einschränkungen verbunden.

Nicht nur ältere Menschen können an Fuß-Arthrose erkranken, sondern auch junge. Kommen im fortgeschrittenen Stadium konservative Therapien an ihre Grenzen, ist eine Operation eine Option, die Beschwerden zu lindern.

Arthrose in den Fußgelenken: Welche Gelenke sind betroffen?

Nach Hüfte und Knie ist die Fußgelenksarthrose die dritthäufigste Form der Arthrose. Der Verschleiß von Gelenkknorpel und -knochen betrifft häufig das Sprunggelenk und das Großzehengrundgelenk, seltener die Gelenke der Fußwurzel und des Mittelfußes.

Das Sprunggelenk verbindet den Unterschenkelknochen mit den Fußknochen. Mit Hilfe des Sprunggelenks können wir den Fuß noch oben und unten und auch etwas zur Seite bewegen. Das Großzehengrundgelenk ist die Verbindung zwischen dem Mittelfußknochen und dem körpernahen Endglied der Zehe. Der Mittelfuß befindet sich zwischen den Zehen und der Fußwurzel.

"In Studien zeigte sich eine Arthrose des oberen Sprunggelenks in mehr als zehn Prozent aller Fälle und ist damit etwa drei- bis zehnmal seltener als eine Arthrose des Knie- oder Hüftgelenks", sagt Professor Sabine Ochman, stellvertretende Klinikdirektorin der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Münster sowie Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

"Bezüglich des Großzehengrundgelenkes zeigen in Studien zehn Prozent der Patienten zwischen 20 und 34 Jahren und 44 Prozent der über 80-Jährigen eine Arthrose."

Symptome des Gelenkverschleißes am Fuß

Eine Arthrose im Fuß entwickelt sich, wie auch ein Gelenkverschleiß an anderen Gelenken des Körper, schleichend. Erste Symptome sind meist Schmerzen – zuerst beim Sport, später zunehmend auch bei alltäglichen Belastungen – vor allem bei der Abrollbewegung. Morgens nach dem Schlafen oder nach längerem Sitzen können Anlaufschmerzen auftreten. Die Bewegung ist zunehmend eingeschränkt: zum einen durch den Schmerz, zum anderen durch die Schonhaltung der Betroffenen.

Ebenfalls zeigen sich häufig Schwellungen der Gelenkkapsel und teilweise auch sichtbare Fehlstellungen sowie knöcherne Anbauten. Im weit fortgeschrittenen Stadium können die Gelenke versteifen. "Lassen Sie Beschwerden am Fuß immer ärztlich abklären. Neben einer Arthrose können andere Ursachen vorliegen – die unbehandelt nach mehreren Jahren möglicherweise eine Arthrose begünstigen", rät Ochman.

Was sind die Ursachen?

Anders als bei Hüfte und Knie ist bei einer Sprunggelenksarthrose seltener das Alter die Ursache. Häufiger ist die Arthrose die Folge von Verletzungen, Fehlstellungen oder krankheitsbedingten Entzündungen der Gelenke. "Im Vergleich zu Hüfte und Knie zeigen sich am Sprunggelenk deutlich weniger primäre Arthrosen", weiß Ochman.

"Ein Großteil ist sekundär bedingt, also die Folge von Verletzungen wie Knochenbrüchen oder Bandverletzungen oder von mechanischen Überbelastungen des Gelenkknorpels, etwa durch Fehlstellungen oder ein instabiles Gelenk. Auch rheumatische Erkrankungen spielen eine Rolle. Wer nach einer Verletzung zu früh wieder sportlich aktiv ist, riskiert ebenfalls Schäden im Gelenk."

(Quelle: Privat)

Prof. Dr. med. Sabine Ochman ist stellvertretende Klinikdirektorin der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Münster sowie Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der DGOU-Sektion Deutsche Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e. V. (D.A.F.).

Was hilft bei Fußgelenksarthrose?

Im Anfangsstadium einer Arthrose im Fuß hilft gezielte Krankengymnastik, das betroffene Gelenk beweglich zu halten und die umliegenden Strukturen zu stärken. Damit Bewegung möglich wird, ist die Therapie in der Regel durch Medikamente ergänzt, welche den Schmerz lindern und Entzündungen hemmen. Bewegung ist ebenfalls wichtig, damit Abbauprodukte aus dem Gelenk heraus und wichtige Nährstoffe in das Gelenk hinein transportiert werden können.

Um den Fuß zu entlasten, ist es zudem ratsam, ein normales Gewicht anzustreben. Die Injektion von Kortison gegen die Entzündungsprozesse kann in schweren Fällen erwogen werden. Die Therapie ist immer nur eine kurzzeitige Lösung, da Kortison in der längeren Anwendung Knochen und Knorpel angreift.

"Ebenso wichtig ist es, den betroffenen Fuß auf Fehlstellungen zu untersuchen. Besteht eine korrekturbedürftige Fußfehlstellung, sollte diese unbedingt korrigiert werden. Auch der Einsatz von speziellen Schuhe, Einlagen und Abrollhilfen hat sich bewährt. So kann die Belastung auf den Fuß gemindert und so ein weiterer Gelenkverschleiß oft erfolgreich hinausgezögert werden. Auch die Schmerzen lassen nach", so die Orthopädin und Unfallchirurgin. "Schuhe sollten generell den Füßen guten Halt geben, ausreichend Platz bieten und eine gute stoßdämpfende Funktion haben."

Wann ist eine Operation notwendig?

Die Operation der Fußgelenksarthrose stellt die letzte Behandlungsoption dar, wenn konservative Therapiemaßnahmen nicht den erhofften Erfolg bringen. Wann der Leidensdruck für die betroffene Person zu groß wird, ist individuell unterschiedlich. In einem kleineren Eingriff, einer Gelenkspiegelung, können knöcherne Anbauten geglättet, die entzündete Gelenkhaut und freie Gelenkkörper entfernt werden. Auch knöcherne Korrekturen helfen in frühen Stadien.

"Als letzten Schritt stehen die Gelenkversteifung oder das Einsetzen eines künstlichen Gelenks, einer sogenannten Prothese, zur Wahl. "Die Gelenkversteifung wird häufiger angewendet", sagt Ochman. "Das Gelenk ist dann zwar nicht mehr beweglich, doch das heißt nicht, dass die Patienten nicht mehr gehen können. Viele sind weiterhin sportlich aktiv.

Radfahren und Schwimmen beispielsweise sind meist problemlos möglich. Einige joggen sogar noch – selbst nach einer Sprunggelenkversteifung. Das funktioniert, weil andere Gelenke im Fuß die Versteifung bis zu einem gewissen Maß kompensieren."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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