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Hilfreiche Maßnahmen
Kreislaufprobleme – was tun?

Von Lydia Klöckner

29.08.2023Lesedauer: 4 Min.
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Eine Frau mit geschlossenen Augen, die sich den Kopf hältVergrößern des Bildes
Was bei Kreislaufproblemen zu tun ist, hängt von der Ursache ab – häufig steckt unter anderem ein Mangel an Flüssigkeit dahinter. (Quelle: fizkes/Getty Images)

Kreislaufprobleme sind lästig und können zu einer ernsten Belastung werden. Wir erklären, was dann zu tun ist und was oft schnell gegen die Symptome hilft.

Wer über Kreislaufprobleme klagt, meint damit in der Regel Beschwerden wie Schwindel, Benommenheit und Schwarzsehen. Diese weisen darauf hin, dass im Blutkreislauf ein zu geringer Druck herrscht – kurz: auf niedrigen Blutdruck.

Aufgrund der Schwerkraft wirkt sich dieser typischerweise als Erstes auf die höchste Körperstelle aus, den Kopf. Wird das Gehirn unzureichend durchblutet, erhält es nicht ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe. So lassen sich die erwähnten Symptome erklären. Da bei niedrigem Blutdruck meist auch andere Körperregionen schwächer durchblutet werden, treten meist verschiedene körperliche Symptome hinzu, zum Beispiel kalte Füße.

Was tun bei Kreislaufproblemen?

Was bei Kreislaufproblemen zu tun ist, hängt von der Ursache ab. Sind die Symptome nur leicht ausgeprägt und wahrscheinlich auf vorübergehende äußere Einflüsse wie warmes Wetter und einen Mangel an Flüssigkeit zurückzuführen, helfen oft einfache Maßnahmen: zügig etwas trinken, einen schattigen Ort aufsuchen und für Kühlung sorgen.

Heftige Kreislaufprobleme hingegen können auf ein schwerwiegenderes gesundheitliches Problem hinweisen, zum Beispiel auf einen Hitzschlag, eine ausgeprägte Blutung oder eine außer Kontrolle geratene Infektion. Bei Bewusstseinsstörungen, Fieber, Desorientiertheit, Herzrasen, Krämpfen und/oder einem steifen Nacken ist es daher wichtig, sofort den Rettungsdienst (112) zu rufen.

Mildere Kreislaufprobleme, die nicht nur einmalig, sondern häufiger auftreten, gilt es ebenfalls ärztlich abzuklären, etwa im Rahmen eines Gespräches mit der Hausärztin oder dem Hausarzt.

Denn zum einen können Symptome wie Schwindel gerade für ältere Menschen zur Gefahr werden, weil sie Stürze begünstigen. Zum anderen sind ständige Kreislaufprobleme mitunter ein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem, bei dem medizinische Maßnahmen nötig sind. Beispielsweise könnte eine Erkrankung dahinterstecken. Unter anderem können eine Unterfunktion der Schilddrüse oder der Nebennierenrinde (Morbus Addison) oder auch eine Anämie (Blutarmut) zu Kreislaufproblemen durch niedrigen Blutdruck führen.

Gelegentlich ruft auch die Einnahme gewisser Medikamente niedrigen Blutdruck hervor. In diesem Fall kann die Ärztin oder der Arzt eventuell ein anderes Präparat verordnen.

Kreislaufprobleme – was hilft sofort?

Oft hilft es, zügig etwas zu trinken. Etwa ein halber Liter Wasser innerhalb von zwei bis drei Minuten ist empfehlenswert. In der Regel erhöht sich der Blutdruck dadurch binnen weniger Minuten. Im besten Fall lassen die Kreislaufprobleme durch das schnelle Trinken also recht schnell nach. Der Effekt ist allerdings nicht von Dauer, sondern hält nur für eine halbe bis drei viertel Stunde an.

Längerfristig können außerdem noch ein paar andere simple Tipps helfen:

  • Da der Blutdruck nach üppigen Mahlzeiten sinkt, ist es für die Betroffenen besser, mehrere kleinere Portionen über den Tag verteilt zu essen.
  • Alkohol gilt es lieber zu meiden oder in äußerst geringen Mengen zu trinken, weil er die Blutgefäße erweitert und den Blutdruck somit unmittelbar senkt. (Auf Dauer hingegen erhöht Alkohol das Risiko für Bluthockdruck.)
  • Eine salzreichere Kost in Verbindung mit einer höheren Trinkmenge (zwei bis drei Liter täglich) kann niedrigem Blutdruck entgegenwirken: Salz bindet Wasser im Körper und erhöht das Blutvolumen in den Gefäßen – und somit den Druck, der in ihnen herrscht.

Welche dieser Maßnahmen im Einzelfall tatsächlich geeignet sind, kann jedoch nur eine Ärztin oder ein Arzt beurteilen. Das gilt insbesondere für die erhöhte Salz- und Flüssigkeitszufuhr: Für die meisten Menschen ist es gesünder, sparsam mit Salz umzugehen. Bei Bluthochdruck oder bestimmten anderen Erkrankungen kann ein Zuviel an Salz und/oder Flüssigkeit äußerst riskant sein.

Was tun gegen Kreislaufprobleme nach dem Aufstehen?

Wer direkt nach dem Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen an Kreislaufproblemen leidet, hat möglicherweise eine orthostatische Hypotonie, auch positionsabhängiger niedriger Blutdruck genannt. Je nach Ursache tritt dieser akut und einmalig auf oder immer wieder, also chronisch. Die akute Form kann etwa nach einer längeren Bettruhe oder starken Blutung vorkommen. Die chronische Form entwickelt sich häufig als Begleiterscheinung einer dauerhaft bestehenden Krankheit wie Diabetes oder Parkinson.

Gut zu wissen: Der positionsabhängige niedrige Blutdruck kann sogar Menschen mit Bluthochdruck betreffen.

Welche Behandlung bei Kreislaufproblemen dieser Art am besten geeignet ist, hängt von der Ursache ab. Jenseits der gezielten Therapie helfen bei positionsabhängigem niedrigem Blutdruck aber oft einfache Maßnahmen. Sinnvoll ist es etwa, das Kopfende des Bettes um 10 bis 20 Grad zu erhöhen. Ferner können bestimmte einfache Übungen dazu beitragen, dass der Blutdruck nach dem Aufstehen nicht allzu stark absinkt – zum Beispiel das Überkreuzen der Beine im Stehen.

Fazit: Was tun bei Kreislaufproblemen?

Gehen die Kreislaufprobleme mit heftigen Symptomen wie Bewusstseinsstörungen, ausgeprägter Desorientiertheit und/oder Herzrasen einher, ist der Rettungsdienst zu rufen. Bei leichten Kreislaufproblemen hilft es häufig, rasch einen halben Liter Wasser zu trinken und – sofern es warm ist – einen kühlen Ort aufzusuchen. Treten die Probleme wiederholt auf, ist es wichtig, die Ursache ärztlich abklären und behandeln zu lassen. Möglicherweise rät die Ärztin oder der Arzt zu einfachen Maßnahmen, um die Kreislaufprobleme zu lindern. Dazu kann etwa ein neuer Speiseplan mit mehr Salz und Flüssigkeit und weniger Alkohol zählen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 29.8.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 29.8.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 29.8.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 29.8.2023)
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Eigenverlag, Köln 2022
  • Ringer, M., Lappin, S. L.: "Orthostatic Hypotension". StatPearls, Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (Mai 2023)
  • Sharma, S., et al.: "Hypotension". StatPearls, Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (Februar 2023)
  • Wieling, W., et al.: "Diagnosis and treatment of orthostatic hypotension". The Lancet Neurology, Vol. 21, Iss.8, pp. 735-746 (August 2022)
  • "Hypotonie". Online-Informationen von Gelbe Liste Pharmaindex: www.gelbe-liste.de (Stand: 18.5.2022)
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