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Herzinfarkt: Das Risiko steigt mit den falschen Genen


Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Forscher entdecken 13 Risiko-Gene für Herzinfarkt

spiegel-online.de

07.03.2011Lesedauer: 2 Min.
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Herzkrankheiten: Eine gesunde Lebensweise hält unser Herz gesund.Vergrößern des Bildes
Eine gesunde Lebensweise hält unser Herz gesund. (Quelle: T-Online-bilder)

Erbliche Faktoren tragen viel mehr zum Herzinfarkt-Risiko bei, als bisher angenommen. Das belegt eine neue Großstudie, an der über hundert Ärzte und Forscher beteiligt waren. Das Wissen könnte helfen, einem Infarkt künftig besser vorzubeugen.

13 Gene erhöhen das Herzinfarktrisiko

Die Anfälligkeit für einen Herzinfarkt kann erblich bedingt sein: Ein Konsortium internationaler Wissenschaftler hat 13 neue Risikogene für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt entdeckt. Damit hat sich die Anzahl, der bisher bekannten Gene, die mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht werden, mehr als verdoppelt. Dadurch sei belegt, dass erbliche Faktoren bei der Entstehung von Herzinfarkten eine größere Rolle spielten als bisher angenommen, sagte einer der insgesamt zehn Erstautoren der Studie, der Lübecker Professor Heribert Schunkert.

Erbgut von 87.000 Menschen untersucht

Untersucht wurden jeweils zwei Millionen Marker im Erbgut von insgesamt rund 87.000 Probanden weltweit. Das Ergebnis dieser weltweit größten genetischen Studie zu diesem Thema ist im Wissenschaftsjournal "Nature Genetics" veröffentlicht. Die Studienart, die Genetiker anwendeten, ist eine Methode, die in den vergangenen Jahren immer mehr in Mode gekommen ist: Sie nennt sich GWAS, was auf Englisch Genome-wide association study heißt und mehr oder weniger eine Kombination aus epidemiologischen Studien und Genom-Analysen darstelle. Dabei untersuchen die Forscher sogenannte Punktmutationen, das heißt einzelne veränderte Bausteine der DNA, die ungleich verteilt im menschlichen Genom auftreten, und von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Insgesamt analysierten die Forscher Daten aus 14 GWAS. Dabei verglichen sie das Erbgut von mehr als 22.000 herzkranker Patienten mit dem Genom von 60.000 gesunden Menschen.

Viele Menschen tragen das Infarktrisiko in den Genen

Insgesamt wurden nach Angaben Schunkerts 23 genetische Varianten nachgewiesen, die das Herzinfarktrisiko erhöhen. "Viel mehr Menschen als bisher bekannt tragen die erbliche Veranlagung zum Herzinfarkt in sich", sagte Schunkert. Doch die Studie habe auch gezeigt, dass nur wenige dieser Varianten das Risiko über die klassischen Risikofaktoren wie hohe Cholesterinwerte oder hohen Blutdruck steuern. "Bei der überwiegenden Mehrheit der Risikogene spielen Mechanismen eine Rolle, die es noch zu erforschen gilt", sagte Schunkert.

Test soll Infarktrisiko messen

Gemeinsam mit der Lübecker Firma Euroimmun arbeiteten die Wissenschaftler schon seit einiger Zeit an einem Test, der das Infarktrisiko eines Menschen feststellen kann. "Der könnte in zwei bis drei Jahren verfügbar sein", schätzt die Koordinatorin der Studie Jeanette Erdmann von der Universität Lübeck. Wichtiger ist für Schunkert jedoch der Nutzen für die Prävention. "Wenn wir den Mechanismus verstehen, können wir die Vorbeugung verbessern", sagte er. Der Herzinfarkt ist in Deutschland eine der häufigsten Todesursachen. Europaweit sterben jedes Jahr rund 750.000 Menschen daran.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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