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Milben mit cleveren Haushaltstricks bekämpfen


Milben aus Bett und Couch vertreiben

dpa-tmn, sj

Aktualisiert am 16.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Wer direkt nach dem Aufstehen sein Bett macht, bereitet Milben ein angenehmes Klima.Vergrößern des BildesWer direkt nach dem Aufstehen sein Bett macht, bereitet Milben ein angenehmes Klima. (Quelle: diego_cervo/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Hausstauballergiker haben es schwer. Denn Milben, die mit ihrem Kot die Allergie auslösen, gibt es überall. Dass in Bett, Sofa oder Teppich Millionen der kleinen Krabbeltierchen wohnen, ekelt aber nicht nur Allergiegeplagte. Zwar kann man die kleinen Spinnentiere nicht komplett loswerden, allerdings gibt es einfache Methoden, ihre Verbreitung einzudämmen. Neben Schutzbezügen und regelmäßigem Waschen gibt es sehr kreative Ideen zum Vertreiben der Milben.

Was sind Milben?

Milben findet nahezu jeder widerlich, auch wenn sie kaum einer bisher gesehen hat. Denn die achtbeinigen Spinnentiere mit monsterähnlichem Gesicht sind nur unter dem Mikroskop zu entdecken. Schon ihr Name lässt viele erschaudern. Die Vorstellung, mit ihnen Bett und Wohnung teilen zu müssen, löst Unbehagen aus. "Dabei gehören Milben seit der Urzeit zum menschlichen Umfeld und haben mit mangelnder Sauberkeit nichts zu tun", sagt Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Bis zu 1,5 Millionen Milben in jedem Bett

Für Nichtallergiker sind die Tierchen in der Regel harmlos – nicht aber für Menschen mit Hausstaubmilben-Allergie. "Bei einer solchen Allergie werden die Symptome durch den Kot der im Hausstaub lebenden Milben ausgelöst", erklärt Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Die Kotbällchen trocknen aus und zerfallen in sehr kleine Teilchen, die sich mit dem Hausstaub verbinden. Dieses Gemisch atmet der Mensch ein und das kann zu allergischen Reaktionen führen. Milben gedeihen am besten im Bett, wo es schön warm und etwas feucht ist, erläutert die Stiftung Warentest in Berlin. Dort bekämen sie auch noch jede Menge Hautschuppen ab, ihre bevorzugte Nahrung. So sei es unvermeidlich, dass sich bis zu 1,5 Millionen der winzigen Tiere in unseren Betten sammeln können.

Studien zufolge wird in einer Matratze nach sieben Jahren ein Höchstmaß an Allergenen erreicht. Deshalb rät die Stiftung Warentest, die Matratze aus Gesundheits- und Hygienegründen alle sieben bis zehn Jahre auszuwechseln. Auch für Schwalfenberg ist "die Sanierung des Bettes die wichtigste therapeutische Maßnahme". Allergiker sollten Matratzen mit allergendichten Überzügen, sogenannten Encasings, beziehen. Das Bettzeug und die Bettwäsche sollten regelmäßig bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Bei einer schweren Allergie biete es sich zudem an, allergendichte Zwischenbezüge zu benutzen, rät die Expertin.

Betten machen verboten

Mit dem größten Fehler beim Bettenmachen rechnet aber kaum einer. "Ein ordentlich gemachtes Bett erleichtert den Milben das Überleben", erläutert Schwalfenberg. Denn die über Nacht durch Schwitzen angesammelte Flüssigkeit könne unter der zusammengelegten Bettdecke nicht richtig entweichen und die hohe Luftfeuchtigkeit in der Decke und Matratze bleibe erhalten. Deshalb sollten nach dem Aufstehen zuerst die Decke zurückgeschlagen und die Schlafräume gelüftet werden. Die Matratze sollte währenddessen unbedeckt sein, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Milben einfrieren: Kuscheltiere in die Kühltruhe

In Kinderbetten liegen häufig Kuscheltiere – und diese sind wie Kissen, Decken und Matratzen voller Milben. Um die Stofftiere von den Tieren zu befreien, sollten sie für 24 Stunden in die Kühltruhe gelegt werden, rät Schwalfenberg. Allerdings beseitige dies nicht den Milbenkot, sondern töte nur die Hausstaubmilben. Effektiver sei es, Teddy und Co. regelmäßig bei mindestens 60 Grad Celsius zu waschen. Kleidung sollte nicht in Bettnähe ausgezogen werden, rät die Stiftung Warentest zudem. Denn beim Ausziehen der Sachen werden viele Hautschüppchen durch die Luft gewirbelt.

Früher wurde Allergikern außerdem empfohlen, den Teppichboden zu entfernen und glatte, abwischbare Bodenbeläge zu verlegen. "Diese Empfehlung kann nicht mehr generell gegeben werden", sagt Schwalfenberg. Für Allergiker seien glatte Böden nur dann besser, wenn sie mindestens alle zwei Tage feucht gewischt werden. Ob dieser Reinigungsaufwand wirklich zu realisieren ist, hänge von den individuellen Lebensumständen ab.

Teppiche gut für Allergiker?

"Teppiche und Teppichböden haben sogar Vorteile für Hausstauballergiker", sagt Ernst Schröder, Geschäftsführer des Deutschen Teppich-Forschungsinstituts in Aachen. Denn die in jeder Zimmerluft enthaltenen Staubteilchen werden, wenn sie zu Boden sinken, von den Florfasern des Teppichs festgehalten. Der Staubgehalt der Luft in Räumen mit Teppichböden sei dadurch geringer als in Zimmern mit glatten Böden.

Einen Flokati als Teppich möchte Schröder in einer Allergikerwohnung aber nicht sehen. Besser seien Teppiche mit einem kurzen Flor. Der Staubsauger entferne von diesen die Staubpartikel gründlich – das gelinge am besten mit einem sogenannten HEPA-Filter. Das sind Schwebstofffilter, die auch kleinste Partikel aus der Luft abscheiden.

Häufig wird geraten, Polstermöbel und Teppiche halbjährlich mit den in der Apotheke erhältlichen Pestiziden zu reinigen, die den Wirkstoff Akarizid enthalten. Dieses Abtöten der Milben bringe aber nur kurzfristige Entlastung, sagt Petersen. Besser sei es deshalb, zu versuchen, einen möglichst milben- und staubarmen Wohnraum zu schaffen. Denn gänzlich ausrotten lasse sich die Hausstaubmilbe ohnehin nicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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