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Wann man den Blutdruck an beiden Armen messen sollte


Krankheiten & Symptome
Wann man den Blutdruck an beiden Armen messen sollte

akh

01.02.2012Lesedauer: 2 Min.
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Der Blutdruck ist ein wichtiger Indikator für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.Vergrößern des Bildes
Der Blutdruck ist ein wichtiger Indikator für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Forscher empfehlen, den Blutdruck immer an beiden Armen zu messen. Ausschlaggeben dafür ist eine aktuelle Studie der Universität in Exeter. Diese hat gezeigt, dass die unterschiedlichen Werte zwischen dem linken und dem rechten Arm ein Hinweis auf verkalkte Gefäße sein können. Allerdings gibt es kaum Ärzte, die diese Empfehlung umsetzen. Ein Experte erklärt, worauf es beim Blutdruckmessen ankommt und welche Methode sinnvoll ist.

Der Unterschied ist entscheidend

Für die Studie untersuchten Studienleiter Doktor Christopher Clark und sein Team 28 Einzelstudien, die sich mit dem Zusammenhang von Blutdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschäftigten. Dass vor allem Bluthochdruck ein sehr großes Risiko für das Herz ist, ist bereits bekannt. Dennoch lieferte die Untersuchung überraschende Ergebnisse: Für die Früherkennung von Gefäßverkalkungen sind die unterschiedlichen Werte zwischen dem linken und rechten Arm ausschlaggebend. Ein Unterschied des systolischen Wertes von 10 mmHg kann beispielsweise ein Hinweis auf verkalkte Beine und Arme sein, was sich auch auf die Herzgefäße auswirkt.

Risiken früh erkennen

Richtig gefährlich wird es ab einem Unterschied von 15 mmHg. Dann steigt das Risiko, einen tödlichen Herzinfarkt zu erleiden, um 70 Prozent. Das allgemeine Risiko, eine tödliche Gefäßerkrankung zu erleiden, steigt immerhin um 60 Prozent. Aus diesem Grund empfehlen die Forscher, den Blutdruck immer an beiden Armen gleichzeitig zu messen. „Eine Früherkennung ist wichtig, nur so können die Patienten rechtzeitig reagieren und einer Erkrankung vorbeugen“, erklärt Clark. Außerdem könne man so viel besser und erfolgreicher gegen die Risikofaktoren vorgehen.

Blutdruckmessung nicht die einzige Methode

Doktor Johannes Renczes, Facharzt für Innere Medizin am Cardioangiologischen Centrum Bethanien in Frankfurt, gibt der Studie jedoch nur teilweise recht. „Es ist richtig, dass man durch die Messung an beiden Armen Gefäßerkrankungen frühzeitig erkennen kann. Diese Methode ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn man gezielt untersuchen will, ob ein Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung besteht“, erklärt der Mediziner. Die Blutdruckmessung an beiden Armen gibt lediglich eine Auskunft über den Gesamtzustand des Patienten. Wenn eine Erkrankung festgestellt wird, ist diese allerdings meist schon weit fortgeschritten. „Hier gibt es bessere Messmethoden zur Früherkennung“, so der Experte. Dazu zählt zum Beispiel die Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader.

Erste Messung immer an beiden Armen

Wenn man nur überprüfen will, ob man an zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck leidet, ist die Messung an einem Arm völlig ausreichend. „Allerdings ist es richtig, das man bei der allerersten Messung den Blutdruck an beiden Armen messen sollte“, empfiehlt der Experte. Ansonsten kann es zu verfälschten Werten kommen. Dafür gibt Renczes folgendes Beispiel: „Wenn am linken Arm bereits eine Gefäßverengung vorliegt, dann wird das Ergebnis immer ein niedriger Blutdruck sein. Das entspricht aber nicht dem richtigen Blutdruck des Patienten.“ Zur normalen Kontrolle des Blutdrucks reicht aber danach immer die Messung an einem Arm aus.

Selbstkontrolle ist wichtig

Dank digitaler Blutdruckmessgeräte kann der Blutdruck auch daheim gemessen werden. Dabei gibt es qualitative Unterschiede. „Wichtig ist, dass das Gerät TÜV-zertifiziert ist. Natürlich gibt es auch preislich leichte Unterschiede“, erklärt der Experte. Grundsätzlich seien die neuesten Geräte aber gut geeignet für den Hausgebrauch. Die Messung an beiden Armen kann ebenfalls problemlos daheim erfolgen. „Dafür sollten Sie allerdings vor der Messung überprüfen, ob das Gerät auch für beide Arme geeicht ist“, warnt Renczes.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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