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Hilft Kalzium Osteoporose vorzubeugen?


Osteoporose
Kann Kalzium Osteoporose vorbeugen?

tl (CF)/ses

Aktualisiert am 13.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein bekannter Kalziumlieferant ist VollmilchVergrößern des Bildes
Ein bekannter Kalziumlieferant ist Vollmilch (Quelle: INSADCO/imago-images-bilder)

Ältere Menschen, die Osteoporose vorbeugen möchten, nehmen oft prophylaktisch Kalzium- und Vitamin D-Tabletten ein. Was ist davon zu halten?

Nahrungsergänzungsmittel sollen bei der Osteoporose-Prävention helfen. Während in früheren Zeiten die Meinung vorherrschte, viel Kalzium sei hilfreich, um Osteoporose einzudämmen, haben Experten heute verstärkt den Vitamin D-Status im Fokus, um die Knochen zu schützen.

Mineralstoffe sind für den Körper lebensnotwendig

Knochen sind eine lebende Substanz, die über feine Blutgefäße mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt wird. Im Zellgewebe des Knochens wird Kalzium eingelagert, welches ihm seine hohe Festigkeit verleiht. Ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung sind die Basis gesunder Knochen. Durch Bewegung wird der Stoffwechsel angeregt und der körperinterne Nährstoffaustausch aktiv gehalten.

In Zusammenhang mit Knochenaufbau und -erhalt spielen Mineralien eine zentrale Rolle. Sie geben Knochen und Skelettmuskulatur ihre besonderen Eigenschaften und schützen vor Gewebeabbau. Mineralstoffe wie beispielsweise Kalzium, Magnesium, Jod oder Kalium können vom Körper nicht selbst hergestellt werden und müssen daher über die Nahrung zugeführt werden. Wird der tägliche Bedarf an Mineralstoffen unterschritten, steigt das Risiko einer Osteoporose-Erkrankung.

Mit dem Alter steigt der Kalzium-Bedarf

Für Knochen ist vor allem das Mineral Kalzium wichtig, da es den Knochen härtet und widerstandsfähig macht. Daher ist eine ausreichende Zufuhr über die Nahrung unerlässlich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Frauen nach den Wechseljahren und Männern über 65 Jahre eine tägliche Aufnahme von 1300 Milligramm Kalzium pro Tag. Für Jugendliche und Erwachsene wird zu einer täglichen Aufnahme von 1000 Milligramm geraten.

Kalziumbedarf über Nahrung decken

Idealerweise sollte der tägliche Kalziumbedarf durch die Nahrung gedeckt werden. Enthalten ist der Mineralstoff unter anderem in Milch und Hartkäse: Zum Beispiel enthalten 200 Milliliter Milch je nach Fettgehalt rund 240 Milligramm Kalzium. Auch Gemüse wie Grünkohl, Fenchel und Brokkoli sind kalziumhaltig. Gelingt dies nicht, können Kalziumtabletten eingenommen werden.

Auch Vitamin D wichtig für die Knochen

Neben Kalzium ist für den Knochenaufbau vor allem Vitamin D wichtig. Es findet sich in Nahrungsmitteln wie Seefisch, Eigelb und in Milchprodukten. Das Vitamin unterstützt die Einlagerung von Kalzium in den Knochen und sorgt unter anderem für ein funktionsfähiges Nerven- und Immunsystem. Selbst eine ausreichende Kalziumversorgung nutzt dem Knochen daher wenig, wenn unzureichend Vitamin D vorhanden ist, um das Kalzium ins Knochengewebe zu transportieren.

So wirken Sie Vitamin D-Mangel entgegen

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt eine tägliche Vitamin D-Zufuhr von 20 Mikrogramm pro Tag. Über die Ernährung mit den üblichen Lebensmitteln können Jugendliche und Erwachsene laut DGE höchstens zwei bis vier Mikrogramm Vitamin D pro Tag aufnehmen. Außerdem kann der Körper Vitamin D in begrenztem Maß mithilfe von Sonnenlicht selbst herstellen, so dass mittels einer ausgewogene Ernährung und genügend Zeit im Freien einem Mangel entgegengewirkt werden kann.

Vitaminpräparate nur begrenzt sinnvoll

In den dunklen Herbst- und Wintermonaten leiden viele Menschen allerdings an einem Mangel an Vitamin D, was sich in einem geschwächten Immunsystem und einem erhöhten Osteoporose-Risiko äußern kann. Eine Ergänzung mit Vitamin D-Präparaten ist allerdings nur in begrenztem Maße sinnvoll. Wie die DGE auf ihrer Internetseite erklärt, bestehen derzeit für frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene verbindliche Höchstmengen für den Vitamin D-Gehalt.

Präparate über 25 Mikrogramm Vitamin D verschreibungspflichtig

Als Arzneimittel zur Behandlung von Osteoporose werden Vitamin D-Präparate mit Tagesdosen von über zehn Mikrogramm verwendet. Dabei sind Präparate mit einer Tagesdosis von über zehn bis 25 Mikrogramm apothekenpflichtig - Präparate mit einer Tagesdosis von über 25 Mikrogramm sogar verschreibungspflichtig.

Nebenwirkungen und Nutzen gründlich abwägen

Daher gilt: Nehmen Sie weder Kalzium noch Vitamin D ohne ärztlichen Rat oder über längere Zeit in großen Mengen ein. Andernfalls besteht die Gefahr von Nebenwirkungen in Form von Hautabschuppungen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Haarausfall, Kopf- und Bauchschmerzen bis hin zu Knochen- und Gelenkschmerzen. Mediziner warnen in diesem Zusammengang ferner vor Nierensteinen und Herzinfarkten, die bei einer zu hohen Einnahmemenge von Vitamin D die Folge sein können.

Rücksprache mit dem Arzt wichtig

Eine Überdosierung von Kalzium ab vier Gramm täglich über einen längeren Zeitraum kann neben Durchfall, Kopfschmerzen und Erbrechen ebenfalls zu Schädigungen der Nieren führen. Wenn Sie also Kalzium oder Vitamin D in Tablettenform einnehmen möchten, um Osteoporose vorzubeugen, sollten Sie dies im Vorfeld mit Ihrem Hausarzt absprechen und abwägen, ob eine Ergänzung mit Kalzium und Vitamin D zur Vorsorge von Osteoporose für Sie in Frage kommt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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