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Lebererkrankungen: Was hinter dem Leberkoma steckt


Leberkoma
Das steckt hinter dem Leberkoma

akl

07.01.2013Lesedauer: 2 Min.
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Leberkoma: Wenn die kranke Leber Giftstoffe nicht mehr aus dem Blut filtern kann.Vergrößern des Bildes
Leberkoma: Wenn die kranke Leber Giftstoffe nicht mehr aus dem Blut filtern kann. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland sind von Lebererkrankungen betroffen. Häufig wird die Erkrankung zu spät erkannt, da oft keine Symptome auftreten. Doch unbehandelt, kann eine kranke Leber gefährlich werden. Eine mögliche Folge ist das sogenannte Leberkoma. Wir erklären, was dahintersteckt.

Leberkoma endet oft tödlich

Ist die Funktion der Leber aufgrund einer schweren akuten Lebererkrankung oder einer chronischen Schädigung gestört, kann es zu einer Reihe verschiedener Bewusstseinsstörungen kommen. Dieses Krankheitsbild wird auch als hepatische Enzephalopathie (HE) bezeichnet. Verliert der Patient das Bewusstsein komplett, sprechen Ärzte vom Leberkoma. Dies ist die schwerste Form der HE und endet für den Patienten oft tödlich.

Giftige Substanzen stören die Gehirnfunktion

Doch warum haben die Betroffenen mit Bewusstseinsstörungen zu kämpfen? Das liegt daran, dass eine kranke Leber Schadstoffe nicht mehr in gewohnter Weise aus dem Blut filtern kann, beziehungsweise bei einer vernarbten Leber (Leberzirrhose) Blut an der Leber vorbeigeleitet wird, erklärt die Deutsche Gastro Liga. Die giftigen Substanzen verbleiben im Körper, gelangen schließlich zum Gehirn und beeinträchtigen dessen Funktion.

Eine giftige Substanz ist beispielsweise Ammoniak, das sich unter anderem im Darm beim Abbau von Nahrungseiweißen bildet und das Zusammenspiel verschiedener Zellarten im Gehirn beeinträchtigt. Dadurch werden Muskeln, Nerven, die Psyche, aber auch der Intellekt der Betroffenen gestört, sagt die Deutsche Gastro Liga.

Orientierungslosigkeit ist ein Alarmsignal

Die Giftstoffe sammeln sich meist dann gehäuft im Körper, wenn die Leberkranken neben der Leberschädigung zusätzlich unter Infektionen, Verstopfung oder Magen-Darmblutungen leiden oder bestimmte Medikamente einnehmen müssen. Der Körper schafft es nicht mehr, die giftigen Substanzen abzubauen. Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, aber auch Fingerzittern weisen auf das Anfangsstadium einer HE hin. Dagegen zählen Symptome wie die Beeinträchtigungen des Erinnerungsvermögens, Orientierungslosigkeit, Wahnvorstellungen und Muskelkrämpfe bereits zu den Alarmsignalen einer fortgeschrittenen HE.

Schnelle Behandlung ist wichtig

Wichtig ist, die HE bereits im Frühstadium zu erkennen und zu behandeln. Wird bei einem Patienten eine HE diagnostiziert, müssen im nächsten Schritt die auslösenden Faktoren gefunden und wenn möglich gemieden werden. Denn: Gelingt es, die kranke Leber erfolgreich zu behandeln, verbessern sich auch die Symptome.

In vielen Fällen begleitet eine Ernährungstherapie die Betroffenen. Hierbei wird zum Beispiel die Eiweißzufuhr reduziert. Auch Medikamente werden unterstützend eingesetzt. Ziel ist es, den Körper weitestgehend von Giftstoffen zu entlasten. Bei sehr schweren Lebererkrankungen, beispielsweise Leberkrebs im Endstadium, helfen diese Maßnahmen allerdings nicht mehr.

Jeder sollte seine Leberwerte kennen

Die Anzeichen für eine kranke Leber sind meist unspezifisch. Bei einer Fettleber spüren Betroffene gelegentlich ein leichtes Druckgefühl im Oberbauch. Auch eine Leberentzündung verursacht keine Schmerzen, sondern eher unspezifische Symptome - von Müdigkeit über Appetitlosigkeit oder Völlegefühl bis hin zu Durchfall und Nasenbluten. Die typische Gelbfärbung der Haut, die sich vor allem an den Augen erkennen lässt, ist häufig nicht besonders ausgeprägt und für Laien kaum zu erkennen.

Ein Bluttest gibt Aufschluss darüber, ob Ihre Leber krank ist. Bitten Sie Ihren Arzt, einen GPT-Bluttest (Glutamat-Pyruvat-Transaminase-Test) bei Ihnen durchzuführen. Da viele Lebererkrankungen im Frühstadium sehr gut zu behandeln sind, sollte jeder seine Leberwerte in regelmäßigen Abständen überprüfen lassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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