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Darmkrebs: Die richtige Ernährung senkt das Risiko einer Erkrankung


Polypen im Darm
Richtige Ernährung senkt das Darmkrebsrisiko

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Aktualisiert am 16.09.2015Lesedauer: 3 Min.
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Darmkrebs: Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 57.000 Menschen neu an Darmkrebs.Vergrößern des Bildes
Darmkrebs: Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 57.000 Menschen neu an Darmkrebs - etwa 30.000 sterben daran. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Es ist unter anderem die Ernährung, die darüber entscheidet, wie hoch das eigene Darmkrebsrisiko ist. Während man mit viel Obst und Gemüse auf dem Speiseplan das Risiko um über 50 Prozent senken kann, wirkt sich der Verzehr von rotem Fleisch wie Rind, Schwein und Lamm negativ auf unsere Darmschleimhaut aus. In dem Ratgeber "Darmkrebs verhindern" zeigt Professor Andreas Sieg, Internist und Gastroenterologe, Darmfreunde und -feinde auf.

Darmkrebs wächst aus gutartigen Polypen

Darmkrebs entsteht zu 90 Prozent aus gutartigen Vorstufen, den sogenannten Polypen, schreibt Sieg. Bis aus diesen Polypen ein bösartiger Tumor werde, können bis zu zehn Jahre vergehen. Dabei spielt die Ernährung eine besonders bedeutende Rolle: "Durch Giftstoffe in der Nahrung, zum Beispiel beim Verzehr von zu stark gebräuntem oder erhitztem Fleisch, können in der Darmschleimhaut Veränderungen in der genetischen Zellinformation ausgelöst werden", so der Autor. "Die daraus resultierende krankhafte Zellvermehrung führt zunächst zu einem gutartigen Polypen. Erst wenn die Zellen völlig unkontrolliert wachsen, spricht man von Darmkrebs."

Ernährung beeinflusst Darmkrebsrisiko

Schätzungen zufolge könnten bereits moderate Veränderungen von Ernährung und Lebensstil etwa zwei Drittel aller Darmkrebsfälle in Deutschland verhindern, so Sieg. Denn in der Nahrung sind sowohl krebshemmende als auch krebsfördernde Stoffe enthalten, die täglich mit der Darmschleimhaut in Kontakt kommen. So steigert rotes Fleisch das Risiko zum einen wegen der enthaltenen gesättigten Fettsäuren und des hohen Fettanteils. Zum anderen spielt die Zubereitungsart eine wesentliche Rolle.

Vorsicht bei der braunen Fleischkruste

"Beim Räuchern von Fleischprodukten und Wurst oder bei zu starkem und zu langem Erhitzen mit starker Bräunung, beispielsweise beim Grillen über offener Flamme, entstehen sogenannte polyzyklische Kohlenwasserstoffe und aromatische Amine, die im Tierversuch krebserregend sind", schreibt der Gastroenterologe. Er empfiehlt, den Verzehr von rotem Fleisch auf unter 80 Gramm pro Tag zu beschränken beziehungsweise dieses Fleisch generell weniger zu essen.

Auch stark gebräuntes Fleisch sollte nur selten verspeist werden, dunkle Ränder schneidet man am besten ab. Auch stark gebräunte Bratenrückstände im Topf "sollten nicht zur Soßenbereitung weiterverwendet werden".

Risikofaktor Alkohol und Zigaretten

Alkohol erhöht das Risiko für Darmkrebs ebenfalls: "Das Darmkrebsrisiko wird bereits ab einer Menge von zehn bis 40 Gramm Alkohol erhöht. Das bedeutet, dass ein Drink pro Tag, regelmäßig getrunken, bereits zu einem erhöhten Risiko führt", schreibt Sieg. Auch Zigaretten haben eine stark schädigende Wirkung, und Übergewicht ist ebenfalls nicht zu unterschätzen: "Stark übergewichtige Personen haben ein fast doppelt so hohes Risiko wie Normalgewichtige." Durch die Gewichtsreduzierung auf ein Normalgewicht ließen sich in Europa etwa 20.000 Darmkrebsfälle vermeiden.

Obst und Gemüse beugen Darmkrebs vor

Obst und Gemüse hingegen darf man nach Herzenslust verzehren - hierdurch kann das Darmkrebsrisiko sogar um über 50 Prozent gesenkt werden. Die Empfehlung liegt bei fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag. Einen einzelnen Wirkstoff kann man für die vorbeugende Wirkung aber nicht verantwortlich machen. Es kommt auf die Vielfalt an.

Ballaststoffe sind Darmfreunde

Auch Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffanteil wie Kartoffeln, Vollkornbrot, Hülsenfrüchte und Kohl tun dem Darm gut. 600 bis 800 Gramm oder sieben Portionen am Tag empfiehlt Sieg. Studien konnten die gesundheitsfördernde Wirkung gegenüber Darmkrebs belegen.

Folsäure sollte ebenfalls nicht auf dem Speiseplan fehlen: "Bei mangelhafter Versorgung mit Folsäure ist das Darmkrebsrisiko erhöht", schreibt der Autor. Denn diese spiele eine wichtige Rolle im Eiweißstoffwechsel und bei der Reparatur der DNA, den Trägern der Erbinformationen. Besonders in Getreide, grünem Gemüse, Hülsenfrüchten, Eiern, Käse, Sojabohnen und Geflügel ist das B-Vitamin zu finden.

Sport und jede Menge frische Luft

Kalzium könne ebenso das Risiko für Darmkrebs senken. Bis zu drei Portionen Milch, Joghurt oder Käse sollten es täglich sein. Auch Vitamin D hat sich als schützend erwiesen. Regelmäßige Spaziergänge in der Sonne helfen, die Speicher aufzufüllen. Dafür eigenen sich am besten sportliche Aktivitäten in freier Natur. Denn: "Personen mit einer hohen körperlichen Aktivität weisen gegenüber inaktiven Personen ein um 50 Prozent geringeres Risiko auf", so der Experte. Der optimale Effekt werde bei einer halben Stunde intensiver körperlicher Aktivität pro Tag erreicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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