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Woran Sie Dellwarzen erkennen und welche Behandlung hilft


Schwimmbadwarzen
Woran Sie Dellwarzen erkennen und welche Behandlung hilft

Von Wiebke Posmyk

Aktualisiert am 19.03.2022Lesedauer: 4 Min.
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Füße eines Kindes und einer Erwachsenen am Rand eines Schwimmbeckens.Vergrößern des Bildes
Dellwarzen werden im Volksmund auch Schwimmbadwarzen genannt. (Quelle: XiXinXing/getty-images-bilder)

Dellwarzen sind nicht ohne Grund auch unter dem Namen Schwimmbadwarzen bekannt: In feucht-warmer Umgebung verbreiten sich die verursachenden Viren besonders gut – zum Beispiel im Hallenbad. Woran Sie Dellwarzen erkennen und wie sie sich entfernen lassen.

Dellwarzen sind etwa stecknadelkopf- bis erbsengroße, weißliche bis blassrosa Knötchen. Ihren Namen haben sie von der typischen Delle, die in der Mitte der Knötchen zu sehen ist.

Gefährlich sind Dellwarzen nicht. Manchmal bilden sie sich von allein nach einigen Monaten zurück. In anderen Fällen bleiben sie aber hartnäckig bestehen oder breiten sich weiter aus. Dann hilft nur eine Behandlung, um die Warzen loszuwerden.

Dellwarzen sind streng genommen keine "echten" Warzen. Während letztere durch humane Papillomviren (HPV) entstehen, werden Dellwarzen durch ein bestimmtes Pockenvirus verursacht: das Molluscipoxvirus. Fachleute bezeichnen Dellwarzen auch als Mollusken oder Mollusca contagiosa.

Das Molluscipoxvirus ist weltweit verbreitet. Besonders gut überlebt es dort, wo es warm und feucht ist, wie zum Beispiel im Schwimmbad oder in der Sauna. Auch in (sub-)tropischen Regionen sind die Bedingungen optimal.

Bilder von Dellwarzen: Wie sehen Mollusken aus?

Dellwarzen sind normalerweise nicht größer als einen halben Zentimeter. Typisch für diese Warzenform ist die leichte Delle in der Mitte des Knötchens. Häufig sind gleich mehrere Warzen in Gruppen oder linienförmig angeordnet auf der entsprechenden Hautregion zu finden. Es kann aber auch bei einer einzelnen Warze bleiben.

Dellwarzen können am ganzen Körper auftreten. Die Innenflächen der Hände und die Fußsohlen sind jedoch meist nicht betroffen. Bei Erwachsenen treten Dellwarzen häufig im Intimbereich auf. Bei Kindern sind sie besonders im Gesicht, am Hals, an den Augenlidern, unter den Achseln oder im Genitalbereich zu finden.

Dellwarzen bereiten keine Schmerzen. Sie können jedoch Juckreiz hervorrufen. Zudem kann die betroffene Hautregion etwas gerötet oder geschwollen sein. Bei Druck auf die Warze fließt eine weißliche, talgartige Substanz heraus, die Viren enthält.

Selten: Sehr große oder sehr viele Dellwarzen

In der Regel sind Dellwarzen höchstens so groß wie eine Erbse und auf einen kleinen Hautbereich beschränkt. Im Rahmen bestimmter Vorerkrankungen können Dellwarzen jedoch außergewöhnlich groß werden – oder zu Hunderten auftreten. Dies passiert vor allem bei Menschen mit Neurodermitis oder einer HIV-Infektion.

Insbesondere bei Personen, die mit HIV infiziert sind, können Dellwarzen sehr groß werden. Fachleute sprechen dann von Riesenmollusken oder Mollusca contagiosa gigantea. Riesenmollusken können über 15 Millimeter groß werden.

Sind sehr viele Dellwarzen großflächig verteilt zu sehen, handelt es sich um ein sogenanntes Ekzema molluscatum. Dabei können mehrere hundert Warzen gleichzeitig zu sehen sein. Vor allem bei einem schwachen Immunsystem kann dies vorkommen, wenn sich das Virus weiter ausbreitet.

Sind Dellwarzen ansteckend?

Ja, Dellwarzen sind ansteckend. Die verursachenden Viren werden in der Regel von Mensch zu Mensch durch direkten Hautkontakt übertragen. Eine Ansteckung ist auch indirekt möglich. Dies kann passieren, wenn eine Person mit Gegenständen in Kontakt kommt, an denen Viren haften – zum Beispiel mit einem gemeinsam benutzten Handtuch. Jugendliche und junge Erwachsene stecken sich häufig durch sexuellen Kontakt mit Dellwarzen an, sodass die Knötchen im Genitalbereich auftreten.

Über winzige Verletzungen dringt das Virus in die Haut ein und kann sich dort vermehren. In feuchtwarmen Räumen gelingt das oft besonders gut. Ist die Haut vom Schwimmen aufgeweicht, haben die Erreger optimale Bedingungen, um sich auszubreiten.

Bis nach der Ansteckung erste Mollusken sichtbar werden, vergehen wenige Tage bis mehrere Wochen.

Dellwarzen bei Kindern besonders häufig

Vor allem bei Kinder und Jugendlichen sind Dellwarzen – wie auch andere Viruswarzen – keine Seltenheit. Das Immunsystem von Kindern ist noch nicht so gut vor einer Infektion geschützt wie das eines Erwachsenen.

Sind Erwachsene erkrankt, handelt es sich häufig um Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Auch eine gestörte Hautbarriere erhöht die Wahrscheinlichkeit für Dellwarzen. Daher sind Menschen mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis eher betroffen als andere.

Behandlung: Dellwarzen entfernen

Vereinzelte Dellwarzen müssen bei ansonsten gesunden Personen nicht zwingend behandelt werden. Sie bilden sich häufig spontan auch ohne Behandlung zurück – aber nicht immer. Mitunter breiten sie sich weiter aus. Auch können sie ein kosmetisches Problem darstellen.

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten sich in jedem Fall behandeln lassen, damit sich die Warzen nicht weiter ausbreiten. Personen, die Dellwarzen im Genitalbereich haben, können ihre Geschlechtspartnerinnen oder -partner anstecken. Auch dann ist eine Behandlung sinnvoll.

Wer Dellwarzen loswerden möchte, sucht am besten die Hautärztin oder den Hautarzt auf. Sie oder er kann Mollusken meist auf den ersten Blick erkennen und auf verschiedenen Wegen behandeln.

Dellwarzen entfernen

Mit einer professionellen Behandlung lassen sich die Warzen direkt entfernen. Zum Beispiel mit dem sogenannten scharfen Löffel: Das ist ein chirurgisches, scharfrandiges Instrument, mit dem die Warzen abgetragen werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Dellwarze anzuritzen und anschließend mit einer gebogenen Zange auszudrücken.

In der Regel reicht es aus, die umgebende Haut ärztlich zu betäuben, sodass die betroffene Person von der Behandlung nichts spürt. Nur in ausgeprägten Fällen, wenn sehr viele Dellwarzen vorhanden sind, kann eine Narkose nötig sein.

Andere Behandlungsmöglichkeiten

Eine andere Möglichkeit ist das Vereisen von Warzen, die sogenannte Kryotherapie. Dabei hält die Hautärztin oder der Hautarzt flüssigen Stickstoff – der naturgemäß sehr kalt ist – für wenige Sekunden an die Warzen. Der Stickstoff zerstört die obere Hautschicht. Die Behandlung muss in mindestens wöchentlichen Abständen mehrmals wiederholt werden, um die Dellwarzen zu beseitigen. Während der Vereisung kann durch die Kälte ein kurzer Schmerz auftreten. Auch kann die Haut nach der Behandlung vorübergehend gerötet oder geschwollen sein.

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Anstatt sie direkt zu entfernen, können Dellwarzen auch mit speziellen Lösungen behandelt werden, die auf unterschiedliche Weise die Warzen zum Abheilen bringen sollen. Die Mittel enthalten zum Beispiel Kaliumhydroxid. Die Lösungen werden auf die Warzen aufgetragen,

Hausmittel: Dellwarzen selbst ausdrücken?

Manche versuchen, Mollusken mit verschiedenen Hausmitteln loszuwerden, zum Beispiel mit Zinksalbe, Teebaumöl oder mit homöopathischen Mitteln. Der Nutzen solcher Hausmittel ist allerdings nicht erwiesen – und in bestimmten Fällen können sie zu unangenehmen Begleiterscheinungen führen. So kann hochkonzentriertes Teebaumöl etwa bei empfindlichen Personen Hautreizungen hervorrufen.

Daher sollten Sie die Behandlung von Dellwarzen lieber einem Profi überlassen. Das gilt auch für das Ausdrücken: Wer Dellwarzen eigenmächtig zu Hause ausdrückt, riskiert, dass Krankheitserreger in die offene Hautstelle eindringen. Zudem können sich die Viren, die für die Dellwarzen verantwortlich sind, weiter verbreiten. Daher sollte nur eine Ärztin oder ein Arzt Dellwarzen entfernen – unter sterilen Bedingungen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Hof, H.; Schlüter, D.; Dörries, H.: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2019
  • Sterry, W.: Kurzlehrbuch Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2018
  • Van der Wouden, J., et al.: Interventions for cutaneous molluscum contagiosum. Cochrane Database of Systematic Reviews, Nr. CD004767 (Mai 2017)
  • Gortner, L, Meyer, S., Sitzmann, F.: Duale Reihe Pädiatrie. Thieme, Stuttgart 2018
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2016
  • Kerbl, R. et al.: Checkliste Pädiatrie. Thieme, Stuttgart 2015
  • Verwendung von unverdünntem Teebaumöl als kosmetisches Mittel (PDF). Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bund.de (1. September 2003)
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