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Waschzwang: Wenn Reinlichkeit zwanghaft wird


Zwangsstörung
Waschzwang: Wenn Reinlichkeit zwanghaft wird

rk (CF)

Aktualisiert am 09.11.2015Lesedauer: 2 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Waschzwang kann dazu führen, dass sich Betroffene fünf Mal pro Tag duschen.Vergrößern des Bildes
Waschzwang kann dazu führen, dass sich Betroffene fünf Mal pro Tag duschen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Händewaschen und das Bedürfnis nach Hygiene gehören zum Alltag. Doch ein Waschzwang hat mit diesem nachvollziehbaren und vernünftigen Verhalten nur noch sehr wenig zu tun. Lesen Sie hier mehr zur Zwangsstörung.

Der Waschzwang: Was genau ist das?

Ein Waschzwang äußert sich beispielsweise dadurch, dass Betroffene sich sehr häufig und sehr gründlich die Hände waschen – laut dem medizinischen Fachblatt “Pharmazeutische Fachzeitung” sogar bis zu hundertmal täglich. Einige Betroffene haben darüber hinaus das Bedürfnis, ihren gesamten Körper mehrmals täglich so gründlich wie möglich zu reinigen. Wieder andere reinigen stattdessen einzelne Gegenstände oder auch ihre Wohnräume exzessiv.

Das Waschen oder Putzen folgt festen Abläufen, der Betroffene möchte alle Reinigungsschritte in einer bestimmten Reihenfolge erledigen. Liegt eine Zwangsstörung vor, hat er dennoch selten das Gefühl, sich selbst oder Gegenstände wirklich ausreichend gründlich gereinigt zu haben.

Ursachen des Waschzwangs

Es gibt verschiedene mögliche Gründe für einen Waschzwang. Viele Betroffene fürchten beispielsweise, dass sie durch Verschmutzung andere Menschen gefährden könnten. Auch ein extrem stark ausgeprägtes Ekelgefühl begleitet viele Menschen, die an dieser Zwangsstörung leiden.

Aber auch Veränderungen der Lebenssituationen können die Ursache sein. Nach einer Trennung wollen sich Betroffene "reinwaschen" und duschen in der Folge mehrmals täglich, so der Landeswohlfahrtsverband Hessen.

Auswirkungen der Zwangsstörung

Der Waschzwang verstärkt sich häufig im Verlauf der Erkrankung, sodass Betroffene mit den Reinigungsritualen mehr und mehr Zeit zubringen. Somit sind sie in ihrem Alltag immer mehr eingeschränkt. Für sie problematischen Situationen – zum Beispiel die Nutzung öffentlicher Toiletten, das Anfassen von Abfall oder auch der Kontakt mit kranken Bekannten – versuchen sie häufig auszuweichen. Als Folge leben Betroffene häufig sehr zurückgezogen und vernachlässigen soziale Kontakte.

Waschzwang besiegen: Selbsthilfe und Therapie

Wenn Sie Ihren Waschzwang besiegen wollen, müssen Sie sich mit Ihren Ängsten konfrontieren. Betroffene sollten mit ihren "schmutzigen" Händen Gegenstände und sich selbst berühren und sich für längere Zeit diesem Angstzustand aussetzen, bis das Gefühl nachlässt.

Doch das allein reicht nicht: Nach der Konfrontation dürfen die Rituale des Waschens nicht wiederholt werden. Da sich Betroffene bei dieser Methode massiver Angst aussetzen müssen, ist sie nicht für jeden geeignet oder wirksam. In diesem Fall empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Zur Behandlung eines Waschzwanges eignet sich oft eine Verhaltenstherapie. Zunächst finden Betroffene gemeinsam mit ihrem Therapeuten heraus, was genau die Zwangsstörung auslöst. Anschließend begeben sie sich bewusst in Situationen, auf die sie üblicherweise mit dem Waschzwang reagieren würden. Stattdessen lernen sie jedoch, auf diese zu verzichten und dennoch mit der Situation umzugehen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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