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Karbunkel: Wie sich die Eiterbeule behandeln lässt


Große Eiterbeule
Was ein Karbunkel ist und wann es gefährlich werden kann


Aktualisiert am 07.05.2024 - 14:09 UhrLesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Frau fasst sich vor Schmerzen an den NackenVergrößern des Bildes
Karbunkel treten häufiger im Nacken auf. (Quelle: fizkes/getty-images-bilder)

Bei einem Furunkel ist ein Haarfollikel entzündet. Eine Steigerung ist das Karbunkel: Es ist größer als ein Furunkel – und kann Komplikationen auslösen.

Von einem Furunkel haben viele schon einmal gehört – oder selbst eins gehabt. Dabei handelt es sich um eine tief liegende Entzündung an der Stelle, wo ein Haar in der Haut verankert ist: im Haarfollikel. Zu erkennen ist ein Furunkel an einer eitrigen, geröteten Schwellung, die an einen übergroßen Pickel erinnert.

Seltener und weniger bekannt ist das Karbunkel. Es ist sozusagen die Extremform eines Furunkels. Von einem Karbunkel sprechen Fachleute, wenn mehrere nebeneinanderliegende Furunkel miteinander verschmelzen. Die Folge ist eine große, eitrige Entzündung, die umgangssprachlich Eiterbeule genannt wird.

Karbunkel sollten in jedem Fall ärztlich behandelt werden. Warum Hausmittel nicht ausreichen und welche Komplikationen ein Karbunkel verursachen kann, lesen Sie in den folgenden Kapiteln.

So entsteht ein Karbunkel

Auslöser von Furunkeln und Karbunkeln sind Bakterien, meist der Art Staphylococcus aureus. Diese Erreger sind bei vielen Menschen auf der Haut und in Schleimhäuten zu finden, ohne Beschwerden zu verursachen.

Ist das Immunsystem allerdings geschwächt, können sich die Bakterien leicht vermehren und an einem Haarfollikel eine Entzündung auslösen. Gefährdet sind zum Beispiel Personen mit Diabetes mellitus oder einer chronischen Infektion. Krebserkrankungen, Ekzeme oder bestimmte Allergien erhöhen ebenfalls das Risiko.

Anders als bei einem Pickel umfasst die Entzündung bei einem Furunkel auch tief liegende Hautschichten. Es entsteht ein mit Eiter gefüllter Hohlraum (Abszess). Sind mindestens zwei benachbarte Furunkel unter der Haut miteinander verbunden, entsteht ein Karbunkel. Die Entzündung kann sich dann bis in das Unterhautfettgewebe erstrecken.

Karbunkel bilden sich besonders häufig im Nacken. Sie können aber auch in anderen Körperbereichen entstehen, etwa im Gesicht, in der Leiste, am Gesäß, unter den Achseln oder am Rücken.

Symptome eines Karbunkels

Ein Karbunkel ist an einer harten, geröteten und knotenartigen Schwellung zu erkennen, die schmerzen kann und sich warm anfühlt. Der Eiter, der sich im Inneren des Karbunkels bildet, kann von außen als weiß-gelbliche Färbung erkennbar sein.

Karbunkel werden innerhalb einiger Tage größer. Nach dieser "Reifung" können sie sich spontan öffnen, sodass blutiger Eiter und abgestorbenes Gewebe abfließen.

Wann ein Karbunkel gefährlich sein kann

Wird ein Karbunkel nicht oder falsch behandelt, kann dies zu Komplikationen führen. Wenn sich die Entzündung an den Lymphbahnen ausbreitet – Fachleute sprechen von einer Lymphangitis – ist dies an einem roten Streifen zu erkennen. Zudem schmerzen dann häufig die umgebenden Lymphknoten. Im schlimmsten Fall (selten) überschwemmen die Bakterien über das Blut den Körper, sodass eine Sepsis ("Blutvergiftung") entsteht. (Welche Symptome auf eine Sepsis hinweisen, lesen Sie hier.)

Besondere Vorsicht ist bei Furunkeln und Karbunkeln im Gesicht geboten – etwa im Bereich von Nase oder Lippe. Welche Komplikationen dann möglich sind, lesen Sie im Artikel "Wann ein Furunkel im Gesicht gefährlich werden kann".

Um Komplikationen zu vermeiden, sollten Karbunkel medizinisch behandelt werden. Keinesfalls sollten Betroffene ein Karbunkel ohne ärztlichen Rat behandeln oder gar ausdrücken.

Wie wird ein Karbunkel behandelt?

Wer ein Karbunkel hat (oder glaubt, eins zu haben), sollte eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Eine erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein. Bis zum Termin sollten Betroffene den Hautbereich möglichst sauber halten, wenig bewegen und nicht von außen manipulieren.

Handelt es sich tatsächlich um ein Karbunkel, ist es wichtig, dieses unter sterilen Bedingungen zu öffnen. Dabei setzt die Ärztin oder der Arzt einen Schnitt, sodass der enthaltene Eiter abfließt. Um eine Infektion der Wunde zu verhindern, wird diese anschließend mehrfach mit einer antiseptischen Lösung gereinigt.

Zusätzlich sind bei einem Karbunkel in der Regel Antibiotika sinnvoll – gegebenenfalls auch als Infusion im Krankenhaus (etwa bei Karbunkeln im Gesicht). So lässt sich vermeiden, dass sich die Bakterien weiter ausbreiten und Komplikationen verursachen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 7.5.2024)
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