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Farbe, Trübung: Was sagt Urin über die Gesundheit aus?


Urologe erklärt, was unser Urin über die Gesundheit verrät

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 15.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Wenn der Urin trüb ist oder Partikel darin schwimmen, muss dies immer vom Facharzt abgeklärt werden (Symbolbild).Vergrößern des BildesWenn der Urin trüb ist oder Partikel darin schwimmen, muss dies immer vom Facharzt abgeklärt werden (Symbolbild). (Quelle: Milla1974/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Der Urin verrät eine Menge über die Gesundheit. Aufmerksam sollte man vor allem werden, wenn das Abfallprodukt des Körpers trüb ist oder streng riecht. Ein Urologe erklärt, welche Veränderungen im Urin immer abgeklärt werden müssen – und auf welche Erkrankungen sie hindeuten.

Wer über den Tag verteilt ausreichend trinkt und reichlich Lebensmittel mit einem hohen Wasseranteil isst, hat einen hellen Urin. Nimmt die Flüssigkeitszufuhr ab, färbt sich auch der Urin gelber. Je konzentrierter der Urin ist, desto dunkelgelber ist seine Farbe.

Urin sollte immer möglichst hell sein

Damit die Nieren und die ableitenden Harnwege gut gespült werden, raten Urologen, täglich so viel zu trinken, dass 1,5 Liter Urin über die Harnwege ausgeschieden werden. "Das Ziel sollte immer ein möglichst heller Urin sein", sagt auch Dr. Wolfgang Bühmann, Urologe und Wissenschaftlicher Schriftleiter des Berufsverbandes der Deutschen Urologen (BDU).

Neongelb und Pink: Diese Farben sind meist harmlos

Doch nicht immer ist Urin hellgelb. Eine Reihe verschiedener Farbtöne können bei ihm in Erscheinung treten. Darunter beispielsweise eine neongelbe Farbe, die durch eine vermehrte Aufnahme von Vitamin B entstehen kann. Pinkfarbene Nuancen können sich nach dem Genuss von roter Bete und Blaubeeren zeigen. Eine grüne Farbe begünstigen die Stoffwechselprodukte bestimmter Bakterien. "Verfärbungen sind in der Regel unbedenklich, wenn der Urin trotz des breiten Farbspektrums klar ist und keine Trübung aufweist", so Bühmann.

Trüben Urin immer ernst nehmen

Kritisch zu betrachten sind hingegen alle Veränderungen, die mit einem trüben Urin einhergehen. "Ist der Urin trüb oder schwimmen Partikel darin, muss das immer abgeklärt werden", betont der Urologe. Blut beispielsweise trübt den Urin rötlich ein, wenn es gerinnt. Blut im Urin beziehungsweise eine rötliche Färbung des Urins ist ein Warnzeichen, das schnellstmöglich von einem Arzt untersucht werden muss, da ernste Erkrankungen hinter diesem Symptom stecken können.

Eine orangefarbene bis braune Eintrübung kann auf eine Erkrankung der Gallenblase oder der Leber hinweisen. Die Färbung entsteht dann durch das beim Abbau des roten Blutfarbstoffes entstehende Bilirubin. Sind Ausflockungen sichtbar, handelt es sich meist um Eiweißpartikel oder Abbauprodukte von Bakterien.

Schaumiger Urin deutet auf kranke Nieren hin

"Bei schaumigem Urin, der nicht auf ein in der Toilette befindliches Reinigungsmittel zurückzuführen ist, sollte man ebenfalls aufmerksam werden, weil das auf eine Schädigung der Nierenfunktion hinweisen kann", warnt Bühmann. "Meist sind es Eiweiße, die den Urin schäumen lassen. Eiweiße werden von den Nieren normalerweise wieder in den Körper geschleust. Landet das Eiweiß im Urin, stimmt etwas nicht." Auch Fettaugen, die auf dem Urin schwimmen und nicht von einer Intimcreme oder Zäpfchen herrühren, müssen abgeklärt werden. Sie deuten auf eine Schädigung der Nierenkörperchen hin.

Wer die Nase rümpft, muss zum Arzt

Auch einen anhaltend intensiv-stechenden Geruch sollte man untersuchen lassen. Riecht es fischig, sind häufig Bakterien der Auslöser, die vor allem bei Frauen zu Scheidenentzündungen führen. Auch andere krankmachende Keime können einen strengen Geruch auslösen. Eiterbeimischungen riechen ebenfalls sehr unangenehm und zeigen Entzündungsreaktionen an.

Bei Schmerzen, Fieber, Übelkeit und Unwohlsein in Verbindung mit Auffälligkeiten im Urin sollte man ebenfalls immer einen Arzt aufsuchen. "Sobald Zweifel aufkommen, ob das Erscheinungsbild des Urins normal ist, ist es ratsam, sich untersuchen zu lassen", rät Bühmann.

Urin-Selbsttests haben eine hohe Fehlerquote

Von Urin-Selbsttests aus der Apotheke hält der Experte wenig. Diese würden bei vielen Patienten unnötige Sorgen auslösen und hätten zudem eine hohe Fehlerquote – auch aufgrund falscher Anwendungen. "Um ungenauen Ergebnissen vorzubeugen, ist es empfehlenswert, wenn ein Arzt den Test unter Berücksichtigung individueller Faktoren deutet", sagt Bühmann. Der Urologe rät zudem, auch ohne Beschwerden ein Mal im Jahr einen Urin-Test zu machen, um mögliche Auffälligkeiten wie beispielsweise erhöhte Blutzuckerwerte frühzeitig zu erkennen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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