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Alkoholsucht immer häufiger bei Frauen


Für sie besonders gefährlich
Warum Alkoholsucht immer häufiger Frauen betrifft

Von dpa, AM

Aktualisiert am 29.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Alkoholsucht immer häufiger bei FrauenVergrößern des BildesLaut internationalen Studien bestehen bei Menschen, die zwischen 1991 und 2000 geboren wurden, kaum noch geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf ihren Alkoholkonsum. (Quelle: Alexander Heinl/dpa-bilder)
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"Ein, zwei Gläschen Wein oder Bier am Abend zum Runterkommen, das schadet doch nicht", das denken sich immer mehr Frauen. Alkoholsucht trifft sie nach Darstellung von Experten immer häufiger. Ihr Alkoholkonsum nähert sich zusehends dem von Männern an.

"War ein problematisches Trinkverhalten zu Beginn des letzten Jahrhunderts bei Männern noch dreimal so verbreitet wie bei Frauen, lagen Männer zum Ende des 20. Jahrhunderts nur noch geringfügig vorne", erläutert der Chefarzt der Oberbergklinik Berlin/Brandenburg, Bastian Willenborg.

Junge Menschen trinken viel

Insbesondere junge Männer und Frauen würden heute annähernd gleich viel trinken, berichtet der Spezialist für Suchterkrankungen: Bei Personen, die zwischen 1991 und 2000 geboren wurden, bestünden kaum noch geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf ihren Alkoholkonsum, wie internationale Studien zeigten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt Frauen, nicht mehr als 0,25 Liter Bier oder 0,1 Liter Wein am Tag zu trinken. Für Männer gilt maximal die doppelte Menge. An mindestens zwei Tagen pro Woche sollten beide Geschlechter komplett auf Alkohol verzichten.

Allerdings geht aus dem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervor, dass der Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen deutlich zurückgegangen ist. Vor allem das sogenannte Komasaufen hat demnach stark nachgelassen.

Gründe für den Trend bei Frauen

Frauen seien heute viel eigenständiger und emanzipierter als früher, erklärt Willenborg. Damit sei auch der Druck gestiegen. Bestes Beispiel sei die Doppelbelastung aus Beruf und Haushalt. Wie Männer versuchten sie dann, mit Alkohol Stress und Probleme wegzudrücken. Um etwa die Familie zusammenzuhalten, gerieten eigene Bedürfnisse und Emotionen schnell in den Hintergrund. Hier komme dann Alkohol als scheinbares Hilfsmittel ins Spiel.

Frauen sollten besonders vorsichtig mit Alkohol umgehen

Dabei gibt es besonders für Frauen gute Gründe, äußerst behutsam mit Alkohol umzugehen, wie Willenborg erläutert: "Weibliche Körper haben einen höheren Fett- und einen niedrigeren Wasseranteil als männliche. Da sich der Alkohol auf weniger Flüssigkeit verteilt und Frauen für gewöhnlich eine geringere Masse haben, werden sie dementsprechend schneller betrunken." Zudem könnten Frauen Alkohol nicht so schnell abbauen. Außerdem sei das Risiko für Herz- und Gehirnschäden bei weiblichen Menschen höher. Und: "Das Brustkrebsrisiko steigt selbst bei gemäßigtem Konsum", sagt Willenborg.

Besonders gefährlich ist Alkohol in der Schwangerschaft. Rund 2000 Kinder kommen jedes Jahr mit massiven Behinderungen zur Welt, weil ihre Mütter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken haben. Die Schädigungen erstrecken sich vom Wachstum über das Zentrale Nervensystem bis zu auffälligen Veränderungen im Gesicht. Schätzungen gehen davon aus, dass pro Jahr rund 10.000 Neugeborene mindestens Teilstörungen erleiden.

Alle Formen dieser vorgeburtlichen Schädigungen werden unter dem Begriff FASD (fetale Alkoholspektrum-Störungen) zusammengefasst. Trotz aller Warnungen halten immer noch 18 Prozent der Bundesbürger ein gelegentliches Gläschen Sekt oder Bier während der Schwangerschaft für vertretbar.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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