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Donald Trump an Corona infiziert: Diesen riskanten Medizin-Cocktail erhält er


Organschäden möglich
Diesen riskanten Wirkstoff-Cocktail erhält Trump

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow, Nicole Sagener

Aktualisiert am 05.10.2020Lesedauer: 3 Min.
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Donald Trump: Der US-Präsident liegt mit Covid-19 im Krankenhaus.Vergrößern des Bildes
Donald Trump: Der US-Präsident liegt mit Covid-19 im Krankenhaus. (Quelle: Reuters-bilder)

Donald Trump hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Nun wird der US-Präsident mit einem experimentellen Medikamenten-Mix behandelt. Was beinhaltet dieser Wirkstoff-Cocktail?

Die Meldung sorgt derzeit weltweit für Aufregung: Donald Trump ist mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert. Um seinen wahren Gesundheitszustand herrscht allerdings bislang Verwirrung. Bekannt ist jedoch, dass der US-Präsident mehrere Medikamente erhalten hat – deren Sicherheit und Wirkung bei Covid-19 teilweise noch nicht bestätigt ist. Zu den Mitteln zählen das Medikament Remdesivir, das Steroid Dexamethason sowie ein Antikörper-Cocktail.

Außerdem nimmt der 74-jährige Trump laut den Angaben seiner Ärzte Zink, Vitamin D, das Magenmittel Famotidin, das Schlafhormon Melatonin und Aspirin ein. Oben im Video sprechen die Ärzte über Trumps Medikamente, sie finden den Clip auch hier.

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Was ist über diese Mittel und Wirkstoffe bislang bekannt?

Remdesivir: umstrittenes Ebola-Mittel gegen Covid-19

Remdesivir ist als einziges Medikament zur spezifischen Behandlung von Covid-19 zugelassen – auch in der EU seit Juli unter Auflagen. Die USA hatte bereits Anfang Mai den begrenzten Einsatz des Wirkstoffs bei Covid-19-Patienten in Krankenhäusern genehmigt. US-Präsident Donald Trump bezeichnete zu diesem Zeitpunkt den Schritt als "sehr vielversprechend".

Am vergangenen Freitag bestätigte Trumps Leibarzt, dass der US-Präsident mit Remdesivir behandelt werde. Viele Experten betrachten das Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt wurde, jedoch kritisch und nicht als Allheilmittel bei einer Covid-19-Erkrankung.

Studien vom Frühjahr hatten unterschiedliche Ergebnisse hervorgebracht: In China zeigte sich bei Covid-19-Patienten keine Verbesserung des Gesundheitszustandes durch die Gabe von Remdesivir. Eine internationale Studie mit mehr als 1.000 Teilnehmern hingegen zeigte, dass Remdesivir bei Covid-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann – von 15 auf elf Tage.

Nierenschäden als Nebenwirkung?

Nach Angaben des Herstellers – der US-Pharmafirma Gilead Sciences – kann die Arznei auch das Sterberisiko bei einem schweren Covid-19-Verlauf deutlich senken. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es bislang nicht.

Das zeigt: Die Wirkung und mögliche Nebenwirkungen des Mittels sind nicht gänzlich erforscht.Derzeit prüft etwa die EMA, ob Remdesivir Nierenkomplikationen verursacht. Es lägen Berichte vor, wonach einige Covid-19-Patienten nach der Einnahme des Medikaments akute Nierenschäden erlitten hätten.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt Remdesivir ausschließlich zur Behandlung von erwachsenen Corona-Patienten sowie von Jugendlichen ab zwölf Jahren, die an einer Lungenentzündung leiden und mit Sauerstoff versorgt werden müssen. Bei leichten Verläufen kommt das Medikament demnach für gewöhnlich nicht zum Einsatz. Offiziell weist US-Präsident Donald Trump bislang nur leichte Symptome auf.

Dexamethason: ratsam bei schwer erkrankten Patienten

Wegen eines vorübergehenden Sauerstoffabfalls verabreichten die Ärzte Trump außerdem das Steroid Dexamethason. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt den Wirkstoff bei der Behandlung schwerkranker Patienten. Sie rät aber davon ab, dass Patienten mit einem leichten Verlauf mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Kortikosteroide behandelt werden.

Antikörper-Behandlung: Therapie mit Restrisiko

Trump wurde neben Remdesivir auch eine Dosis eines Antikörper-Cocktails verabreicht – eine experimentelle Behandlungsmethode. Die einmalige Therapie habe der US-Präsident seinem Arzt zufolge vorsorglich direkt erhalten, nachdem bei ihm die Corona-Infektion festgestellt worden war.

Das noch nicht zugelassene Mittel beinhaltet zwei Antikörper gegen das Coronavirus SARS-CoV-2: Einer der beiden Antikörper ist laut einem Bericht im Fachblatt "Science" einem von Covid-19 genesenen Menschen entnommen. Der zweite Antikörper habe seinen Ursprung in Mäusen, deren Immunsystem im Labor durch Veränderungen im Genom dem des Menschen ähnelt.

Erprobung an Menschen läuft noch

Welcher Nutzen und welche Risiken von diesem Antikörper-Mix ausgehen könnten, ist noch nicht endgültig gesichert. Noch läuft eine Studie an Corona-Patienten. Das Pharmaunternehmen Regeneron, das das Mittel vertreibt, hat zwar Zwischenergebnisse der Erprobung an Menschen veröffentlicht, die die Risiken als gering einstufen. Diese stammen bislang aber nur von Probanden, die nicht im Krankenhaus behandelt wurden.

Zudem gilt wie bei jedem noch nicht zugelassenen Wirkstoff: Ein Restrisiko bleibt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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