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Intensivstation oder Toilette? Wo das Coronavirus in Kliniken lauert


Studien zeigen
An diesen Orten lauert das Coronavirus in Kliniken

Von dpa
Aktualisiert am 01.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Krankenhaus: Auf Intensivstationen waren mehr als 25 Prozent der Proben mit dem Virus kontaminiert, im Vergleich zu knapp elf Prozent auf anderen Stationen.Vergrößern des BildesKrankenhaus: Auf Intensivstationen waren mehr als 25 Prozent der Proben mit dem Virus kontaminiert, im Vergleich zu knapp elf Prozent auf anderen Stationen. (Quelle: PatrikSlezak/getty-images-bilder)
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Trotz Lockdown breitet sich das Coronavirus weiter aus. Auch in den Krankenhäusern herrscht eine hohe Ansteckungsgefahr. Studien zeigen, wo die meisten Viren in Kliniken zu finden sind.

In deutschen Krankenhäusern steigt die Belastung wegen der zunehmenden Zahl der Covid-19-Patienten. Zum Arbeitsdruck kommt für das medizinische Personal die Sorge, sich selbst zu infizieren.

Diese Angst hält auch Patienten mit anderen Erkrankungen von einem Klinikbesuch ab. Französische Wissenschaftler berichten nun im Fachblatt "Jama Network Open", dass Luftproben etwa von Intensivstationen, Fluren und Toiletten kontaminiert sein können. Allerdings sind die Partikel des Erregers SARS-CoV-2 meist wohl nicht lebensfähig.

24 Studien mit Luftproben aus Kliniken ausgewertet

Das Team um den Pharmakologen Gabriel Birgand von der Universitätsklinik Nantes wertete für die Metaanalyse 24 Studien aus, von denen vier unpubliziert waren. Eine Arbeit aus Großbritannien und eine aus Italien sind die einzigen Untersuchungen aus Europa. Zehn Studien stammen aus China.

Die jeweiligen Teams hatten im Mittel 24 Proben aus der Luft unterschiedlicher Krankenhausareale genommen und mit PCR-Verfahren auf die Viruslast analysiert. In jenen Arealen, die von Patienten frequentiert werden, fiel gut jede sechste Probe positiv aus: 82 von 471 (17,4 Prozent).

Intensivstationen sind besonders stark betroffen

Auf Intensivstationen waren demnach mehr als 25 Prozent der Proben kontaminiert, im Vergleich zu knapp elf Prozent auf anderen Stationen. Der höchste Prozentsatz positiver Proben stammte von öffentlich zugänglichen Fluren (56 Prozent) – dort waren jedoch insgesamt nur 16 Stichproben genommen worden. Generell fiel jeder dritte Test (33,3 Prozent) aus öffentlichen Klinikbereichen positiv aus.

Als weitere Risikoorte entpuppten sich Toiletten und Badezimmer mit einer Positivrate von knapp 24 Prozent: fünf von 21 Proben. Wahrscheinlich liege das daran, dass diese Räume klein und schlecht belüftet seien, vermuten die Autoren. Studien hatten vorher ergeben, dass der Stuhl von Covid-19-Patienten SARS-CoV-2-Spuren enthalten und das Spülen einer Toilette Viren-belastete Aerosol-Wolken aufwirbeln kann.

Personalräume und Besprechungszimmer ebenfalls belastet

In den Personalräumen fielen gut zwölf Prozent der Proben positiv aus, in Besprechungszimmern gut 19 Prozent. Das passe zu einer möglichen Übertragung von SARS-CoV-2 unter den Mitarbeitern während der Pausen, schreiben die Autoren: Während dieser Zeit würden häufig die Schutzmasken in den oft kleinen Räumen abgenommen.

Petra Gastmeier, Direktorin des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Berliner Charité, hatte Ende November auf dem Nationalen Qualitätskongress Gesundheit berichtet, dass ein Großteil der SARS-CoV-2-Übertragungen im Krankenhaus unter Mitarbeitern stattfinde.

Direkter Vergleich der Studien ist problematisch

Die Autoren der Metaanalyse räumen ein, dass der direkte Vergleich der Studien problematisch ist, weil die jeweiligen Teams methodisch sehr unterschiedlich vorgegangen waren. Zudem betonen sie, dass zumeist unklar sei, ob die Virenreste in den positiven Proben infektiös waren oder nicht. Viruskulturen wurden nur in fünf Studien angelegt, eine Kultivierung gelang nur in sieben von insgesamt 81 Versuchen (8,6 Prozent).

Hier seien weitere Untersuchungen nötig. Nichtsdestotrotz bedeuteten die hohen Viruslasten in Toiletten, Badezimmern, Personalbereichen und Fluren, "dass diese Bereiche zur Prävention einer Covid-19-Übertragung sorgfältig ins Auge gefasst werden sollten".

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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